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��Zeitgeschichte + Hintergr�nde

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Falange Espanola - Nationalsyndikalismus in Spanien

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Teil 4: Radikalisierung (1934-1935)

Verfasser: Richard Schapke, im Mai 2004

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Anl�sslich des Aufstandes der asturischen Bergarbeiter organisierte die Falange am 7. Oktober 1934 in Madrid ihre erste echte Massendemonstration. Tausende schlossen sich der nicht genuin falangistischen, sondern patriotischen und f�r die staatliche Einheit Spaniens eintretenden Kundgebung an. Jos� Antonio bot der rechtsb�rgerlichen Regierung die Unterst�tzung in selbst�ndigen Einheiten k�mpfender Falangisten an, traf aber auf Zur�ckweisung. Die jefes provinciales wurden jedoch zur Zusammenarbeit mit Beh�rden und Armee angewiesen, um den Aufstand niederzuwerfen. Falangisten traten als Streikbrecher im �ffentlichen Dienst und als Hilfstruppe in Asturien in Erscheinung, wobei 5 militantes fielen. Jos� Antonio kritisierte im Anschluss, der Sieg �ber die linksgerichtete Revolte bleibe infolge der Mittelm��igkeit der Regierung steril. Die Revolution�re h�tten immerhin an einen Mythos geglaubt, der auf der Regierungsseite vollkommen fehle. Kurz darauf formulierte Jos� Antonio: "Wir wollen die Ordnung, aber eine andere Ordnung, von Grund auf anders. Das gegenw�rtige soziale Herrschaftssystem...erscheint uns dem Wesen nach ungerecht. Wir waren gegen die Revolution wegen ihres marxistischen und antispanischen Charakters. Wir werden aber nicht verschweigen, dass die Verzweiflung der sozialistischen, syndikalistischen und anarchistischen Massen einem tieferen Beweggrund entspringt, an dem wir voll und ganz Anteil nehmen. Niemand �bertrifft unseren Zorn und Ekel gegen eine soziale Ordnung, die nichts gegen den Hunger enormer Massen unternimmt und den s��en M��iggang einiger weniger toleriert."

Die Ereignisse des Oktobers brachten der Bewegung den ersten deutlichen Mitgliederzustrom seit langem, bald z�hlten die Falange 5000 und die Gewerkschaft CONS 2000 Aktivisten. Ru�z de Alda und Ramiro Ledesma Ramos trugen sich mit utopischen Aufstandsplanungen bzw. dem Versuch, die momentane Schw�chung der Linken auszunutzen und die Falange als revolution�re Kraft zu profilieren. Die Partei sollte Massenagitation und drastischere Propaganda betreiben, flankiert durch direkte Aktionen gegen die b�rgerliche Ordnung als Vorbereitung auf die nationalistische Revolution. Immer weiter versank Spanien im Chaos von politisch motivierter Gewalt, Streiks und Unruhen. Zwecks Radikalisierung des Nationalsyndikalismus trat Ledesma auch in Kontakt mit unzufriedenen Aktivisten der anarchistischen Kampfgewerkschaft CNT. Auch wenn Jos� Antonio im November eine Mitarbeit im sich unter Calvo Sotelo formierenden rechtsreaktion�ren Blocque Nacional ablehnte und damit den Marqu�s de Eliseda als zweiten falangistischen Parlamentsabgeordneten zum Parteiaustritt provozierte, g�rte es weiter innerhalb der Partei. Die Falange hielt der Reaktion vor, sich hinter gestohlenen faschistischen Termini zu verstecken, umgekehrt wurde sie von Eliseda �ffentlich als ketzerische und antiklerikale Bewegung angegriffen.

Bereits im Dezember hatte die Frustration wieder Einzug gehalten. Die Propagandaarbeit hatte kaum Wirkung bei Anh�ngern der orthodoxen Rechten wie bei der Arbeiterschaft hinterlassen und die Mitgliederentwicklung stagnierte. Jos� Antonio trug sich bereits mit Aufl�sungsgedanken, nur der Gedanke an die Gefallenen der Bewegung hielt ihn zur�ck. Als die Monarchisten ihre Hilfszahlungen einstellten, stand die Falange vor dem Ruin. Der Parteichef konnte sich nicht mit dem Vorschlag durchsetzen, dem Blocque Nacional Konzessionen zu machen. In den Reihen der Parteilinken zeigte man sich unzufrieden mit Jos� Antonios moderatem Kurs, seiner permanenten F�hrungsschw�che und seiner Person als Ganzes. Zwar bek�mpfe man gewaltsam die Linke, aber gegen�ber der Rechten blieb es bei feindseligen Lippenbekenntnissen. Am 14. Januar 1935 erkl�rten Ramiro Ledesma Ramos, der Begr�nder des spanischen Faschismus, und der CONS-F�hrer Nicasio �lvarez de Sotomayor ihren Parteiaustritt. Die von ihnen angestrebte Neugr�ndung der alten Juntas de Ofensivas Nacional-Sindicalistas scheiterte jedoch auf ganzer Linie. Ihre bedeutungslose Splittergruppe n�herte sich auf deutsche Vermittlung im Fr�hjahr 1936 wieder der Mutterpartei an. Zwar war auch On�simo Redondo Ortega an der Parteirevolte beteiligt, aber da man sich der Loyalit�t seiner Hausmacht in Valladolid nicht sicher sein konnte, verzichtete Jos� Antonio auf ein Parteiausschlussverfahren.

Offensichtlich hatte er aus seinen vorangegangenen Fehlern gelernt, denn die Falange radikalisierte sich von nun an sp�rbar. Im Januar und Februar verk�ndete Jos� Antonio im Parlament und vor Studenten: "Eines ist sicher: Eine Rebellion ist immer nur gegen sich schon ihrem Ende n�hernde Regime ausgebrochen. Andererseits ist die Existenz einer energischen Minderheit vonn�ten, die diese Schw�che, diesen Mangel an innerer Daseinsgrundlage des anzugreifenden politischen Systems erkennt und ausnutzt, und es mit mehr oder weniger Fortune zu st�rzen versucht. (…) Das Mittel gegen das Zersetzungs�bel liegt darin, dass man eine neue Einheitsidee sucht, darin, dass man Spanien erneut als Einheit, als harmonische Synthese �ber den Streit zwischen V�lkern, Klassen und Parteien auffasst. Die L�sung steht weder rechts (wo man, um ein politisches Werk zu schaffen, den Hunger der Masse vergisst) noch links (wo man, um die Massen zu erl�sen, sie von ihrer nationalen Aufgabe entfremdet). Wir wollen untrennbar nationale Einheit und echte soziale Gerechtigkeit wiederherstellen. Da wir aber, um dies zu erreichen, auf Widerstand sto�en werden, sind wir entschieden revolution�r, um ihn zu brechen. (…) Derjenige Staat, der sich nur auf die ehrbaren bewaffneten Institutionen st�tzt und keine geistige Zustimmung hervorruft, ist dazu verdammt, von seinen Feinden besiegt zu werden."

Im Februar avancierte der studentische Aktivist Agust�n Aznar zum ersten jefe nacional der mittlerweile auf 5000 Mann angewachsenen Parteimiliz. Die Falange existierte in jeder Provinzhauptstadt, Hochburgen waren neben Madrid, Valladolid, Santander, Burgos und Sevilla die Provinzen Badajoz und C�ceres. Allerdings waren die Mitglieder oftmals zu jung und politisch schlecht geschult, und die F�hrungskader bestanden zumeist aus Freunden und Verwandten Jos� Antonios, der gerne Loyalit�t �ber echtes Talent stellte. Da die Kl�ngelbildung auf Provinzialebene kopiert wurde, kam es zu parteiinternen Machtk�mpfen. Mehrfach musste der jefe �nico pers�nlich gegen rechtsgerichtete Unterwanderung einschreiten, w�hrend umgekehrt anarchistische Elemente in die Bewegung einsickerten. Im M�rz 1935 setzte eine Propaganda- und Veranstaltungsoffensive ein, wobei der Schwerpunkt nun bei den Kleinbauern des spanischen Zentrums lag und nicht wie unter Ledesma Ramos bei den st�dtischen Mittelschichten und dem urbanen Proletariat. Dennoch: Unter Eindruck des Oktoberaufstandes erfolgten eine st�rkere Akzentuierung der linken Programmpunkte und die Radikalisierung der antikapitalistischen Propaganda. Zum einen diente dies zur Distanzierung von der Rechten, zum anderen der Verhinderung eines linken Umsturzes durch Gewinnung der l�ndlichen und st�dtischen Massen f�r die Nation.

Ab dem 21. M�rz 1935 erschien mit der Wochenzeitung „Arriba“ endlich wieder ein Parteiorgan, welches allerdings von Juli bis Oktober verboten war. Die Mitte-Rechts-Parteien wurden energisch bek�mpft, da das Scheitern der b�rgerlichen Regierung den Weg f�r eine revolution�re Situation frei machen w�rde: „Die konterrevolution�ren Politiker sind so naiv, dass sie meinen, sie k�nnten auf diese Weise der Wirklichkeit ein Schnippchen schlagen. Es handelt sich um ein idiotisches Ansinnen. Denn, ob es uns gef�llt oder nicht, das Zeitalter ist revolution�r und die spanische Lage ist akut revolution�r...Man muss blind sein, um nicht zu sehen, wie die ganze politische und �konomische Struktur der kapitalistischen Welt kracht und knistert und wie von Tag zu Tag sich die zwei einzigen L�sungen - und beide sind revolution�r - abzeichnen: die Diktatur des Proletariats oder der Nationalstaat, der soziale Gerechtigkeit durchsetzt und dem Volk eine kollektive Aufgabe zuweist. Es gibt keine andere Wahl, ob es gef�llt oder nicht. Jede konterrevolution�re Flickerei f�hrt nur dazu, die antinationale Revolution zuzulassen." Verzweifelt ging die Staatsgewalt gegen den politischen Extremismus vor, welcher �ffentliche Ordnung und Wirtschaft unterminierte, und behinderte auch die Arbeit der Falange energisch. Im April sicherte Jos� Antonio sich italienische Hilfsgelder, welche �ber den Presseattach� der italienischen Botschaft in Paris flossen.

Am 9. April 1935 sprach Jos� Antonio vor dem Madrider C�rculo Mercantil, einer Vereinigung von Kaufleuten und Unternehmern. "Dieses Gro�kapital also, dieses technische Kapital, dieses Kapital, das schlie�lich ungeheure Ausma�e annimmt, hat...mit dem Eigentum im urspr�nglichen, menschlichen Sinne nichts zu tun, es ist vielmehr sein Feind. Wenn ich sehe, wie Arbeitgeber und Arbeitnehmer in blutigen K�mpfen so weit gehen, sich auf offener Stra�e umzubringen, oder wie sie Attentaten zum Opfer fallen, in denen eine z�gellose Grausamkeit zutage tritt, dann kommt mit h�ufig der Gedanke, dass beide Parteien gar nicht wissen, gar nicht ahnen, dass sie in Wirklichkeit an einer wirtschaftlichen Auseinandersetzung beteiligt sind, einer Auseinandersetzung allerdings, in der beide Parteien nahezu auf der gleichen Seite stehen, dass sie gar nicht ahnen, dass die Gegenseite, sowohl gegen Unternehmer als gegen Arbeiter gerichtet, die Macht des Kapitalismus, die Technik des Finanzkapitalismus ist...Gerade diese Hochfinanz siecht seit den letzten 5 Jahren dem Zusammenbruch entgegen, einem Zusammenbruch, der sich auf zweierlei Weise vollzieht: erstens in sozialer Hinsicht und zweitens durch die Technik des Kapitalismus selbst...In einer zuk�nftigen Entwicklung, die sehr revolution�r erscheint, dennoch aber sehr alt ist - denkt nur einmal an die Form der alten europ�ischen Korporationen - wird man so weit kommen, dass die Arbeit nicht mehr wie eine Ware ver�u�ert wird, dass dieses bipolare Verh�ltnis endlich fallengelassen wird, damit alle, die an der Erf�llung der wirtschaftlichen Aufgabe beteiligt sind, alle, welche die nationale Wirtschaft bilden und vervollst�ndigen, in vertikalen Syndikaten zusammengefasst werden. In diesen Syndikaten wird man weder parit�tische Aussch�sse noch Verbindungsst�cke ben�tigen, denn sie werden organisch arbeiten, so wie zum Beispiel das Heer funktioniert, ohne dass es jemandem einfiele, aus einfachen Soldaten und Offizieren parit�tische Aussch�sse zu bilden....Gerade die totale Revolution, die totale Reorganisation Europas muss beim Individuum anfangen; denn schlie�lich war es das Individuum, das am meisten zu leiden hatte, als die Welt aus den Angeln gehoben wurde, das zu einem Atom wurde, ohne Pers�nlichkeit, ohne Substanz, ohne Inhalt, ohne eigentliche Existenz, denn schlie�lich war es das Individuum das zuletzt kam, als es darum ging, die Vorteile des Lebens wahrzunehmen. Die ganze Organisation, die ganze neue Revolution, die ganze St�rkung des Staates und die ganze wirtschaftliche Umstrukturierung wird nur das einzige Ziel haben, dass endlich auch die ungeheuren, durch die liberale Wirtschaft und durch den kommunistischen Versuch entwurzelten Menschenmassen in den Genuss dieser Vorteile kommen.
Und das nennt man Untergehen des Individuums im Staat? Im Gegenteil, das Individuum hat dann das gleiche Schicksal wie der Staat. Der Staat hat zwei klar umrissene Ziele, wie wir schon immer gesagt haben: eines nach au�en hin, das Vaterland stark zu erhalten und zu behaupten, das andere nach innen, eine gr��ere Anzahl Menschen gl�cklicher, menschlicher zu machen, sie intensiver am menschlichen Leben teilnehmen zu lassen. Und an dem Tage, an dem das Individuum und der Staat in totaler Harmonie vereint sind, wieder zur totalen Harmonie zur�ckgefunden haben, nur noch ein einziges Ziel, ein einziges Schicksal, ein einziges Los kennen, ja, an dem Tage kann der Staat stark sein, ohne zu tyrannisieren, denn nur dem Wohl und dem Gl�ck seiner Untertanen wird er seine St�rke weihen. Das ist es, wozu sich Spanien in diesen Stunden aufraffen sollte: das Schicksal des Menschen und das Schicksal des Vaterlandes wieder in harmonischen Einklang zu bringen. Spanien m�sste sich dar�ber klar werden, dass der Mensch nicht frei sein kann, nicht frei ist, wenn er nicht als Mensch leben kann, wenn man ihm nicht ein Existenzminimum zusichert; dass ihm dieses Existenzminimum nicht gew�hrt werden kann, solange nicht die Wirtschaft auf anderen Grundlagen aufgebaut ist, die es in st�rkerem Ma�e erm�glichen, Millionen und aber Millionen von Menschen das Leben genie�en zu lassen; dass die Wirtschaft nicht geordnet werden kann ohne einen starken Staat, der straff die Z�gel f�hrt; und dass es schlie�lich einen solchen starken Staat nur im Dienst einer gro�en Schicksalsgemeinschaft geben kann, nur im Dienst des Vaterlandes." Diese Prinzipien erschienen dem Falange-F�hrer als "der Schl�ssel f�r die Existenz Europas
".

Wenig sp�ter, am 19. Mai, hielt er in Madrid eine weitere bedeutsame Grundsatzrede: "Wenn wir vom Kapitalismus sprechen...meinen wir nicht etwa das Eigentum. Das Privateigentum ist das Gegenteil des Kapitalismus. Das Eigentum ist die unmittelbare Projektion des Menschen auf die Dinge. Es ist ein grundlegendes Attribut des Menschen. Der Kapitalismus hat im Laufe der Zeit dieses Eigentum des Menschen durch das Eigentum des Kapitals verdr�ngt, des technischen Mittels zur wirtschaftlichen Beherrschung. Mit Hilfe der furchtbaren und ungleichen Konkurrenz zwischen Gro�kapital und kleinem Eigentum hat der Kapitalismus allm�hlich den Handwerksstand zugrunde gerichtet, die Kleinindustrie, das kleine Bauerntum. Er hat nach und nach alles...den gro�en Trusts in die H�nde gespielt, den gro�en Bankkonzernen. Als Endergebnis bringt er Arbeitgeber und Arbeitnehmer...in die gleiche untermenschliche Lage eines Menschen, der aller seiner den Menschen kennzeichnenden Eigenschaften beraubt ist, all seines Lebensinhaltes...Es ist nun wirklich an der Zeit, nicht mehr dem Irrtum zu huldigen, die Arbeiterparteien m�ssten zwangsl�ufig gegen die Unternehmer eingestellt sein, und die Arbeitgeberparteien s�hen ebenso notwendig in den Arbeitern ihre Feinde und Gegner im Kampfe. Arbeiter, Unternehmer, Techniker, Betriebsleiter bilden das Gesamtger�st der Produktion. Ohne eigene Arbeit, durch kostspieligen Kredit, durch missbr�uchliche Vorrechte der Aktion�re und Schuldbriefbesitzer rei�t der Kapitalismus den besten Anteil an der Produktion an sich und bringt in gleicher Weise Arbeitgeber, Unternehmer, Organisationsleiter und Arbeiter an den Bettelstab und st�rzt sie schlie�lich in den Abgrund....als Abendl�nder, Spanier und Christen m�ssen wir die Konstruktion einer neuen Ordnung beim Menschen, beim Individuum ansetzen. Wir m�ssen beim Menschen anfangen und durch seine organischen Einheiten hindurchgehen. So steigen wir vom Menschen zur Familie, von der Familie zur Gemeinde und auf der anderen Seite zum Syndikat empor. Oben gelangen wir schlie�lich zum Staat, der die Harmonie des Ganzen sein wird. In dieser politisch-historischen Konzeption, mit der wir die Welt betrachten, haben wir somit implizit die L�sung f�r die Wirtschaft. Wir werden den �konomischen Apparat des kapitalistischen Eigentums, das allen Gewinn verschlingt, demontieren, um ihn zu ersetzen durch das individuelle, famili�re, kommunale und syndikale Eigentum...Es gibt keinen fruchtbaren Patriotismus, wenn er nicht auf dem Wege der Kritik zustande kommt. Ich sage euch, dass auch unser Patriotismus auf dem Wege der Kritik entstanden ist. Uns bewegt �berhaupt nicht jener possenhafte Hurrapatriotismus, der an den Mittelm��igkeiten, an den gegenw�rtig in Spanien herrschenden Sch�bigkeiten und an den ungehobelten Interpretation der Vergangenheit Vergn�gen findet...Ihr werdet schon sehen, dass wir die W�rde des Menschen wiederherstellen, um auf ihr die W�rde aller Institutionen wiederherzustellen, die zusammen das Vaterland bilden." Die Rede enthielt eine klare Absage an die Restauration der Monarchie: "Die spanische Monarchie hat ihren Zyklus erf�llt, sie endete ohne Substanz und gab sich am 14. April 1931 als leere H�lse auf. Wir haben diesen Fall mit der Emotion festzustellen, die er verdient, und haben h�chsten Respekt f�r die monarchistischen Parteien, die im Glauben an die M�glichkeiten der Zukunft die Menschen zu ihrer Wiedereroberung f�hren, aber - obwohl es uns bedr�ckt und obwohl sich im Inneren einige Gef�hlsreserven und respektable Sehns�chte immer wieder erheben - wir k�nnen der Jugend keinen frischen Impetus verleihen, welcher uns zur Wiederherstellung einer Institution f�hrt, die wir f�r ruhmreich dahingeschieden ansehen."

Im Juli legte Jos� Antonio im Parlament die Haltung der Partei zur dr�ngenden Agrarfrage dar. Auf dem Land standen wenige steinreiche Gro�grundbesitzer einem kopfstarken Agrarproletariat von Saisonarbeitern und Kleinp�chtern gegen�ber. Als L�sung propagierte die Falange nichts Geringeres als eine revolution�re Agrarreform. Der Gro�grundbesitz wurde zu einer Eigentumsform der Vergangenheit erkl�rt; er sollte zwecks Ansiedlung der hungernden Massen auf kultivierbarem Boden enteignet werden. Gegen die gegen die Agrarreform von 1932 gerichteten Ma�nahmen der Regierung richtete sich heftige Kritik, Jos� Antonio hielt der Republik vor, dass ihre Landreform bereits im Stadium der Bekanntgabe gescheitert sei.

Ebenfalls im Juli 1935 trat die Junta Pol�tica, der Parteivorstand, in El Parador de Gredos zu einer heimlichen Sitzung zusammen. Man diskutierte den Gedanken, durch einen falangistischen Aufstand ein Fanal zu setzen. Die Aussichtslosigkeit des Unterfangens war klar, aber eine Bewegung, zu deren Grunds�tzen die Betonung des pers�nlichen Dienstes und Opfers geh�rte, konnte durchaus hoffen, die Solidarisierung von Teilen des Milit�rs auszul�sen. Fortan bereitete die Falange sich gezielt auf die M�glichkeit einer bewaffneten Auseinandersetzung vor und zog offenbar auch einen offenen B�rgerkrieg in Betracht. "Wir haben schon gelernt, dass die Masse sich selbst nicht erl�sen kann, und dass die F�hrer keine Entschuldigung haben, wenn sie desertieren. Die Revolution ist Aufgabe einer entschlossenen, nicht zu entmutigenden Minderheit...Der F�hrer darf dem Volk nicht gehorchen, er hat ihm zu dienen. Das ist etwas v�llig anderes. Dem Volk dienen hei�t die Befehlsverh�ltnisse zum Wohle des Volkes kl�ren und auch dann f�r das Wohl des Volkes sorgen, wenn es selbst seine Aufgabe nicht erkennt. Dem Volke dienen hei�t sich in �bereinstimmung mit dem geschichtlichen Schicksal des Volkes f�hlen, auch wenn es im Gegensatz zu dem F�hlen und W�nschen der Masse steht."

Mitte November 1935 hielt die Falange ihren 2. Nationalkongress in Madrid ab. Jos� Antonio stellte die �berraschende Idee einer Zusammenarbeit mit CEDA und Blocque Nacional in der “Nationalen Front” vor, die sich als Gegengewicht zur Volksfront der Linken formierte - im Februar 1936 standen angesichts des Scheiterns der b�rgerlichen Regierung Neuwahlen an. Die Parteif�hrung attackierte den Liberalismus als "kapitalistisches System in seiner politischen Form", womit sie sich an den Standpunkt der Kommunisten ann�herte. Zu den Forderungen der Partei geh�rten die nationale Revolution, Bek�mpfung des "linken Faschismus" der Volksfront, Agrarreform, Verstaatlichung der Banken, Brechung des kapitalistischen Einflusses in allen Sektoren, Bek�mpfung der Aktiengesellschaften sowie Zwangszusammenlegung von konkurrierenden Unternehmen im Dienstleistungssektor. Die Mitarbeit in der Nationalen Front hatte lediglich das Ziel, um St�rke f�r die Umsetzung des falangistischen Programms zu gewinnen - wieder einmal beflei�igte Jos� Antonio sich einer schizophrenen Vorgehensweise. Allerdings scheiterten zun�chst alle Verhandlungen mit der rechtskatholischen CEDA an gegenseitigen Vorbehalten. Falangeseitig beharrte man auf seiner Unabh�ngigkeit, da die Bewegung sich nicht als Guerrillastreitmacht anderer politischer Kr�fte einsetzen lassen wollte. Der Parteivorstand h�tte ohnehin nur regionalen und lokalen Wahlb�ndnissen zugestimmt, jedes weitere Entgegenkommen Jos� Antonios h�tte eine neue Parteirevolte ausgel�st.

Am 21. November wetterte der jefe �nico im Parlament gegen den Einfluss ausl�ndischen Kapitals und ausl�ndischer Fachleute, der einer Kolonisierung Spaniens gleichkomme: "Gegen die b�rgerliche, individualistische Wirtschaft erhob sich die sozialistische, die die Gewinne der Produktion dem Staat zuschrieb, das Individuum versklavend...Gegen sie beide errichten wir die syndikalistische, die weder die individuelle Pers�nlichkeit im Staat absorbiert noch den Arbeiter in ein entmenschlichtes Teil des b�rgerlichen Produktionsmechanismus verwandelt. Diese nationalsyndikalistische L�sung hat die fruchtbarsten Auswirkungen hervorzubringen. Sie wird mit einem Mal Schluss machen mit den politischen Vermittlern und mit den Parasiten. Sie wird die Produktion von den bedr�ckenden Lasten des Finanzkapitals befreien. Sie wird ihre Anarchie �berwinden, indem sie sie ordnet. Sie wird die Spekulation mit den Produkten verhindern, einen eintr�glichen Preis garantierend. Sie wird vor allem den Zugewinn weder dem Kapitalisten noch dem Staat, sondern dem in seinen Syndikaten organisierten Produzenten zuweisen.“

Zum Jahresende formulierte Jos� Antonio die d�ster entschlossenen Worte: "Die Massen unterscheiden nicht. Sobald sie stark wurden, rissen sie alles ohne Unterschied mit sich fort. Die Welt ist zwischen extremen Positionen zu dem grausamen Kampf unserer Tage gelangt. Die Demokratie, Tochter des Liberalismus, hat ihren Vater get�tet. Daran w�re nichts Schlechtes. Das Schlimme ist nur, dass sie auf dem rechten Weg ist, auch die Freiheit zu t�ten. Um sie zu retten, muss zu den urspr�nglichen K�mpfen zur�ckgekehrt werden: Zur St�rke."

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