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��Zeitgeschichte + Hintergr�nde

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Falange Espanola - Nationalsyndikalismus in Spanien

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Teil 1: Faschismus der Intellektuellen (1922-1932)

Verfasser: Richard Schapke, im Februar 2004

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Ernesto Gim�nez Caballero

Im Dezember 1922 erschien in Barcelona die erste und einzige Ausgabe der Zeitung „La Camisa Negra“. Wie schon der Titel verr�t, orientierte man sich am italienischen Vorbild. In der unruhigen und kosmopolitischen Mittelmeermetropole trafen katalanischer und spanischer Nationalismus und linke wie rechte Ideen aufeinander und erzeugten ein aufgeheiztes Klima, und hier entstanden auch die ersten faschistischen und semifaschistischen Splittergruppen. Wie in anderen L�ndern auch, so wurden die ersten genuin faschistischen Ideen von kleinen Intellektuellenzirkeln und einigen Aktivisten verbreitet.

Bedeutend f�r die Entstehung des spanischen Faschismus ist vor allem Ernesto Gim�nez Caballero. 1899 als Sohn einer wohlhabenden und liberalen Madrider Familie geboren, erlebte er als Wehrpflichtiger den Kolonialkrieg in Spanisch-Marokko. Sein 1923 ver�ffentlichter Erlebnisbericht „Notas marueccas de un soldado“ l�ste mit scharfer Kritik an der milit�rischen F�hrung einen kleinen Skandal aus, der Gim�nez Caballero vor�bergehend ins Gef�ngnis brachte. Mit seinem Elitismus der Frontsoldaten erinnert das Buch an den Frontroman der Weimarer Republik, und wie in diesen vergleichbaren Werken wurde auch hier die Frage nach der Rolle der Nation und nach ihrem Platz in der Welt gestellt. In der Folgezeit lehrte der Spanier als Englischdozent an der franz�sischen Universit�t Stra�burg und entwickelte alsbald einen ausgesprochenen Hispanismus als Gegengewicht zu den Einfl�ssen des westlichen Materialismus. Die Regionen und V�lker der Iberischen Halbinsel sollten sich unter einem gemeinsamen Zeichen, einer gemeinsamen Aufgabe („Haz“) vereinigen. Gim�nez Caballero heiratete die Schwester des italienischen Konsuls in Stra�burg und wurde von dieser in die Welt des Faschismus eingef�hrt. Bald kehrte er nach Madrid zur�ck und reihte sich hier als Chefredakteur der „Gaceta Literaria“ in die literarische Avantgarde ein.

In dieser Funktion wurde Gim�nez Caballero zum f�hrenden Autor der „Generation von 1927“. Diese literarisch-intellektuelle Vorhutgruppe strebte nach einer Politisierung der Literatenszene. Eine Kombination der extremistischen Manifestationen des Avantgardismus mit dem kulturellen Nationalismus - nach Vorbild des italienische Fr�hfaschismus - sollte die R�ckw�rtsgewandtheit Spaniens �berwinden und den Schl�ssel zur L�sung seiner Probleme sein. Eine neue Kunst und eine neue Kultur hatten ganz Sinne Nietzsches oder d�Annunzios nichts weniger als die Schaffung eines neuen Menschen zum Ziele. Zun�chst war die Gruppe kulturpluralistisch orientiert, sie gewann wichtige Impulse aus der Modernit�t und Vitalit�t der Katalanen und Portugiesen. Gim�nez Caballero machte sich nicht zuletzt um die Ausstellung moderner Literatur aus Katalonien, Portugal, Argentinien und Deutschland in Madrid verdient. Eine Rundreise durch den Mittelmeerraum endete 1928 in Italien, wo er sein Damaskus erlebte - der spanische Avantgardist war �berw�ltigt vom italienischen Faschismus. Es schien ihm, als h�tte der Faschismus Rom als Zentrum der modernen Zivilisation und des Christentums wieder belebt: Der PNF entwickelte neue kulturelle und politische Formen, um unter Vereinigung der Intellektuellen und der Masse die Modernisierung und die koh�rente innere Entwicklung Italiens durchzuf�hren. Hierbei stand der Faschismus in den Augen des spanischen Besuchers sowohl f�r die echte Revolution der Moderne, als auch f�r die katholisch-lateinische Volkskultur. Er �berformte Materialismus und K�nstlichkeit, um sie mit der Volkskultur und einer nationalistisch aufgeladenen Atmosph�re zu einer gewaltt�tigen und weitreichenden nationalen Mission zu verschmelzen. Gim�nez Caballero schwebte fortan das italienische Modell als L�sung f�r Spaniens Schwierigkeiten vor, die seiner Ansicht nach vor allem auf die unausgegorene �bernahme nordeurop�ischer Ideen zur�ckzuf�hren waren.

Das Bekenntnis des Chefredakteurs der „Gazeta“ vom 15. Februar 1929 zum Faschismus l�ste eine offene Redaktionskrise aus. Zugleich k�ndigte Gim�nez Caballero die spanische �bersetzung des Malaparte-Klassikers „Italia contro Europa“ an. Er adaptierte Curzio Malapartes militanten und populistischen Nationalsyndikalismus und erkl�rte, zur Schaffung eines spanischen Faschismus m�sse man viel weiter gehen als der noch an der Macht befindliche Diktator Primo de Rivera. Der eher konservative Teil der Redaktionsmannschaft verabschiedete sich, um protofaschistischen Intellektuellen wie einem gewissen Ramiro Ledesma Ramos zu weichen. Noch vermied Gim�nez Caballero den Begriff „Faschismus“, thematisierte aber immer mehr die Gewalt als Weg zur kulturellen und nationalen Erneuerung Spaniens. Ein panromanischer Faschismus ging einher mit scharfer Kritik am Rassismus und Antisemitismus der deutschen Rechten, generell waren der Gruppe protestantisch gepr�gte Nationen suspekt. Allerdings war die „Gazeta“ bei Beginn der Zweiten Republik weitgehend isoliert. Als Gim�nez Caballero sich der sozialistischen Linken ann�herte und dort nach seinen Vorstellungen nahe kommenden Pers�nlichkeiten suchte, galt er vielen ehemaligen Freunden und Anh�ngern als Opportunist.

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Ramiro Ledesma Ramos und die Geburt des Nationalsyndikalismus

Der philosophische Essayist und Schriftsteller Ramiro Ledesma Ramos sollte dem vagen Projekt Gim�nez Caballeros eine viel deutlichere, radikalere Form verleihen. War letzterer der erste faschistische Intellektuelle Spaniens, so sollte ersterer den ersten spanischen Faschismus entwerfen. Ledesma Ramos wurde 1905 in eine Lehrerfamilie der Provinz Zamora hineingeboren. Zun�chst lebte er als Postbeamter in Madrid und entwickelte sich als Autodidakt zum pessimistischen Intellektuellen. Sein Erstlingswerk „El sello de la muerte“ verr�t deutliche Nietzsche-Einfl�sse. Nach einer Vorlaufzeit konnte der verhinderte Philosoph sich an einem angesehenen Institut der Madrider Universit�t immatrikulieren und dort 1930 seinen Abschluss in Philosophie machen. Schon vor Beendigung des Studiums galt er als der belesenste Jungintellektuelle der Hauptstadt und erwarb sich einen Namen als �bersetzer deutscher Philosophen und als Essayist.

Der in den Salons von Ortega y Gasset und Gim�nez Caballero verkehrende Ledesma Ramos kam bald nach Studium Husserls und Heideggers zu dem Schluss, die Angst und die Bedeutungslosigkeit des menschlichen Lebens k�nnten nur durch den Willen und das Erreichen von Zielen bezwungen werden, wobei die von den Anarchisten entlehnte Direkte Aktion als probates Mittel erschien. Die spanische Kultur galt ihm als mangelhaft, da Spanien als einzige gro�e Nation keine bedeutende Philosophie und keine intellektuelle Diktatur entwickelt habe. Unter Rekurs auf die Hispanisten formulierte Ledesma Ramos, der Niedergang des Landes sei durch eine Kombination von milit�rischen und kulturellen westlichen Einfl�ssen hervorgerufen worden. Eine R�ckkehr zur Vergangenheit wurde verworfen - Spanien brauchte eine moderne Revolution mit Massenbasis, Autorit�t, Willenskaft, nationaler Einheit, zentraler F�hrung und einem revolution�ren Wirtschaftsprogramm. Spanien brauchte also so etwas wie den Faschismus. Die Madrider Kulturbourgeoisie reagierte irritiert, als ihr bisheriger Liebling sich im Rahmen eines literarischen Banketts zu Ehren von Gim�nez Caballero zu seiner Radikalisierung bekannte. Nach Studienende begab Ledesma Ramos sich auf Reisen und verbrachte unter anderem 4 Monate in Heidelberg, wo er in engen Kontakt mit der als besonders extrem geltenden Ortsgruppe des NS-Studentenbundes geriet.

Zum Entsetzen seines bisherigen sozialen Umfeldes gr�ndete Ramiro Ledesma Ramos zusammen mit einer Handvoll Sympathisanten die Zeitschrift „La Conquista del Estado“, die sich nicht nur �u�erlich an Curzio Malapartes gleichnamiges Pamphlet (faktisch eine Theorie des Staatsstreiches) anlehnte und am 14. M�rz 1931 erstmals erschien. Emblem der Zeitschrift waren Joch und Pfeile, „yugo y flechas“, das Symbol von Ferdinand und Isabella, den Katholischen K�nigen. Ein politisches Manifest bombardierte den Leser mit Parolen gegen Liberalismus, gegen den internationalen Marxismus und die Dekadenz der spanischen Gegenwart.

Spaniens Jugend wurde aufgerufen, durch gewaltsames Vorgehen gegen die bestehende Ordnung und die Parteien einen Neuen Staat zu schaffen. Dieser neue Staat sollte totalit�re Z�ge tragen, Freiheit gew�hrte er nur innerhalb der von ihm gesetzten Ordnung. Zwar wurden die Verschiedenheit und die Autonomie der spanischen Regionen und Nationalit�ten anerkannt, aber der Separatismus sollte ausgerottet werden. Aufgabe des Neuen Staates war die Erf�llung der politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Ziele des spanischen Volkes. Die gesamte spanische Wirtschaft war in Zwangssyndikaten zusammenzufassen, die wiederum zwecks h�herer Effektivit�t und vermehrter sozialer Gerechtigkeit der staatlichen Kontrolle unterstanden. Hier zweckentfremdete Ledesma Ramos den anarchistischen Syndikatsbegriff: Verstanden die Anarchisten der CNT hierunter die Zusammenfassung aller Arbeitnehmer, so ging er von einem vertikalen Syndikat unter Einschluss der Arbeitgeber aus. Das Programm sah eine radikale Landreform mit Enteignung der parasit�ren Gro�grundbesitzer, Landverteilung an das Agrarproletariat und Genossenschaftsbildung vor. Dar�ber hinaus forderten Spaniens erste Nationalsyndikalisten die Verstaatlichung der Schl�sselindustrien, der Banken, der Versicherungen und des Transportwesens, strikte Au�enhandelskontrolle und staatliche Wirtschaftsplanung - ein ausgesprochen „linker“ Faschismus.

Der Gruppe schwebte nicht die Gewinnung von W�hlerstimmen vor, sondern der Aufbau von militanten und bewaffneten Kampfverb�nden. Diese Milizen sollten den als anachronistisch und bourgeois empfundenen pazifistischen Antimilitarismus zertr�mmern und die Politik durch einen milit�rischen Sinn f�r Kampf und Verantwortung anreichern. Als organisatorische Grundlagen der Bewegung waren syndikalistische (gewerkschaftliche) und politische Zellen vorgesehen. Ledesma Ramos war sich bewusst, dass er eine spanische Form des revolution�ren Nationalismus schaffen musste. Nicht umsonst war und bleibt er der aggressivste und r�cksichtsloseste nationalistische Intellektuelle, den Spanien jemals hervorgebracht hat.

Die Kl�rung des Verh�ltnisses zur noch immer m�chtigen katholischen Kirche erfolgte in der „Conquista“-Ausgabe vom 20. Juni 1931. Ledesma Ramos verk�ndete, die Kirche k�nne niemals irgendeine Souver�nit�t gegen�ber dem Staat beanspruchen. Zwar seien die religi�sen Gef�hle der Bev�lkerung zu respektieren, aber die katholische Kirche sei �ber Jahre an Verbrechen gegen den Wohlstand des spanischen Volkes beteiligt gewesen - der Staat m�sse daher ihre Rolle neu definieren. Verklausuliert hie� das Enteignung und strikte Trennung von Kirche und Staat. "Die nationale Revolution ist ein Unternehmen, das es als Spanier zu verwirklichen gilt, katholisches Leben hat damit nichts zu tun, denn es betrifft nicht den Spanier, sondern den Menschen, der seine Seele retten will." Hier wurde also nicht an die traditionelle katholisch bestimmte Gesellschafts- und Staatsordnung angekn�pft. Die Propaganda wandte sich ohnehin an die sozial benachteiligten Schichten wie Landarbeiter und Industrieproletarier, die der Kirche weitgehend entfremdet waren. Durch die Parolen vom syndikalistischen Staat sollten von den Grabenk�mpfen innerhalb der CNT frustrierte Anarchisten gewonnen werden, bei denen schlie�lich auch Malaparte einen gewissen Ruf besa�. Das Werben um die Ultralinke hatte wenig Erfolg, auch wenn sich der Madrider Anarchistenf�hrer Nicasio �lvarez de Sotomayor der Gruppe anschloss. Im Juli 1931 landete Ledesma Ramos als Folge seiner aggressiven Agitation erstmals im Gef�ngnis, und nach mehreren Ermittlungsverfahren und Verboten stellte die „Conquista del Estado“ im Oktober ihr Erscheinen f�r immer ein. Trotz der Bedeutungslosigkeit der Gruppe hatte Ramiro Ledesma Ramos als erster die Idee eines revolution�ren Nationalsyndikalismus propagiert und der Bewegung wichtige Schlagworte gegeben.

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Juntas de Ofensiva Nacional-Sindicalista

On�simo Redondo Ortega, der dritte wichtige spanische Fr�hfaschist, wurde wie Ledesma Ramos im Jahre 1905 geboren, und zwar in Valladolid. Redondo Ortega war zun�chst als Finanzbeamter t�tig und arbeitete dann als wissenschaftlicher Assistent an der Handelsschule Mannheim, wo er ebenfalls mit dem Nationalsozialismus in Ber�hrung kam. Anschlie�end besch�ftigte ihn ein Verband altkastilischer Gro�grundbesitzer, wobei er Einblicke in Fragen der wirtschaftlichen Organisation gewann. Die Kontakte zu den l�ndlichen Arbeitgebern Altkastiliens sollten niemals abrei�en. Um Redondo Ortega sammelte sich ein weiterer Zirkel spanischer Faschisten, der sich im Gegensatz zum Radikalfaschismus der „Conquista“-Gruppe eher auf nationale Einheit, traditionelle spanische Werte und soziale Gerechtigkeit besann. Am 13. Juni 1931 erschien die Wochenzeitung „La Libertad“. Unter Verherrlichung der traditionellen l�ndlichen Gesellschaftsordnung wurde Kastilien aufgerufen, den spanischen Gesamtstaat vor Materialismus und Kulturzersetzung zu retten. Antisemitische und frauenfeindliche Ankl�nge waren hierbei durchaus vorhanden.

Da der politische Katholizismus als unzureichend erschien, strebte Redondo Ortega den Aufbau einer radikal-nationalistischen Jugendbewegung an - konservativ in Religions- und Kulturfragen, aber militant in Stil und Taktik. Die „Libertad“ bekannte sich offen zu einer gesunden Gewaltanwendung. Spanien lebe bereits im Zustand des B�rgerkrieges, also solle sich die Jugend zum Kampf bereitmachen. Im August gr�ndete der Zirkel zusammen mit Studenten der Universit�t Valladolid und anderen Anh�ngern die „Juntas Castellanas de Actuaci�n Hisp�nica“. Zwar war diese Gruppierung deutlich reaktion�rer als Ledesma Ramos, aber im Kampf gegen Materialismus, Dekadenz und Bourgeoisie lagen erhebliche Gemeinsamkeiten.

Am 10. Oktober 1931 k�ndigte die „Conquista del Estado“ den Zusammenschluss beider Fraktionen zu den „Juntas de Ofensiva Nacional-Sindicalista“ (Nationalsyndikalistische Angriffsgruppen, JONS) an. Man �bernahm yugo y flechas, zu denen sich als Symbol f�r den revolution�ren Charakter der Bewegung die schwarz-rote Fahne der Anarchisten gesellte. Basiseinheit war die Gruppe aus 10 militantes unter einem Gruppenf�hrer; 10 Gruppen wiederum bildeten eine Junta unter Leitung eines Triumvirates. Der Lokalrat, consejo local, als Parteigremium auf unterster Ebene setzte sich aus allen Triumviraten der betreffenden Gemeinde zusammen. Auch dem consejo local stand ein Dreiergremium vor. Die Lokalr�te entsandten Delegierte in den consejo provincial, und die Delegierten der Provinzialr�te bildeten schlie�lich den consejo nacional. Als h�chstes Parteiorgan erteilte der Nationalrat bindende Befehle, Richtlinien und Mitteilungen. Die Gesch�ftsf�hrung hatte ein aus den Reihen des consejo nacional gew�hltes Zentraltriumvirat inne. Zu einer echten Verschmelzung kam es nicht, und faktisch bestanden die Jonsistas aus zwei verschiedenen Fl�geln um Ledesma Ramos und Redondo Ortega. Ungeachtet der angesichts der zahlenm��igen Schw�che ma�los �bertriebenen Organisationsstruktur verhinderte diese doch, dass es eine absolute Befehlsgewalt eines Einzelnen gab. Als erste �berregionale faschistische Organisation standen die JONS sowohl in Frontstellung gegen die Linke wie gegen die katholische und monarchistische Rechte.

Das Programm der JONS stellte gegen�ber dem der „Conquista“-Gruppe einen R�ckschritt dar. Der Parlamentarismus sollte durch ein sich auf die nationalsyndikalistischen Milizen und die Volksmassen st�tzendes Regime abgel�st werden. Innenpolitisch waren einerseits Anerkennung der katholischen Tradition, Unterordnung des Individuums unter die Ziele des Vaterlandes, S�uberung der Verwaltung, Verbot aller marxistischen und antinationalen Parteien, Ausmerzung ausl�ndischer Einfl�sse und Aburteilung von Spekulanten und verr�terischen Politikern vorgesehen. Auf der anderen Seite enthielt das Programm aber auch das Konzept der Zwangssyndikate (die unter dem besonderen Schutz des Staates stehen sollten) und der staatlichen Wirtschaftskontrolle. Aller Reichtum hatte sich den Belangen der Nation unterzuordnen, zu denen explizit der wirtschaftliche Aufbau, soziale Gerechtigkeit, Chancengleichheit im Bildungswesen und eine gem��igte Agrarreform geh�rten. G�nzlich neu war die Forderung nach einer imperialistischen Au�enpolitik, vor allem in Hinblick auf Gibraltar, Marokko und Algerien. Erw�hnt sei noch die interessante Bestimmung, dass im Neuen Staat die Inhaber h�chster �mter mit Erreichen des 45. Lebensjahres zur�ckzutreten hatten.

Redondo Ortega f�hrte infolge seiner gr��eren finanziellen M�glichkeiten zun�chst das Wort, aber f�r Ledesma Ramos blieb infolge zahlreicher vager Definitionen Freiraum genug. Einzelne Aktivisten und kleine Gruppen von Kommunisten, Trotzkisten und Anarchisten konnten gewonnen werden. Die Expansion der JONS erfolgte vor allem im so genannten „anarchistischen Bogen“ Spaniens zwischen Barcelona, Valencia und M�laga sowie in Madrid. Gerade hier etablierte sich eine stark mit ehemaligen Anarchisten durchsetzte und entschieden antiklerikale Gruppe. Im Verlauf des Jahres 1932 waren die Jonsistas kaum aktiv. Ledesma Ramos provozierte am 2. April 1932 im Madrider Athen�um den ersten Zusammensto� mit Linken, es folgten Angriffe auf linke Zeitungskioske oder Sowjetfilme zeigende Kinos. Die Fraktion Redondo Ortegas zeigte sich aktiver und lieferte sich mehrfach heftige Auseinandersetzungen mit politischen Gegnern. Auf einer Demo gegen den katalanischen Separatismus am 11. Mai 1932 in Valladolid hatte die Bewegung ihren ersten Toten zu beklagen, als es zu einer Stra�enschlacht mit der Polizei kam. Da der rechte Parteifl�gel am Rande in den dilettantischen Rechtsputsch des General Sanjurjo verwickelt war, musste Redondo Ortega sich im August 1932 nach Portugal absetzen. Ledesma Ramos und der Gro�teil der Aktivisten wurden zun�chst inhaftiert, und am Jahresende z�hlten die JONS vielleicht 200 auf freiem Fu� befindliche Mitglieder.

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