Wirtschaft
und Soziales
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Hartz IV und die Frauen
Zum Thema „Hartz
IV und die Frauen“ erklärte Christiane Reymann, Bundessprecherin
von LiSA, der feministischen Arbeitsgemeinschaft der PDS: „10,5 Millionen
Euro muss die Bundesregierung in die Chauvi-Kasse zahlen; fünf Euro für
jeden und jede der 2,1 Millionen Langzeitarbeitslosen. Denn die Hartz-Gesetze
erzeugen nicht nur Armut, sie sind auch frauenfeindlich. Zwei Drittel derjenigen,
die nach der Einführung des Arbeitslosengeldes II überhaupt keine
Leistungen mehr bekommen, werden Frauen sein. Allein erziehende Mütter
müssen, sobald ihre Kinder drei Jahre alt sind, jede Arbeit annehmen, das
Kindergeld wird auf das Arbeitslosengeld II angerechnet.
Weg und Ziel der Arbeitsmarktreformen sind ein großer Niedriglohnsektor
und Minijobs. Der Niedriglohnbereich ist schon heute eine Frauendomäne,
70 Prozent der Minijobs werden von Frauen besetzt.
Minilöhne führen zu Minirenten, Altersarmut ist vorprogrammiert, ihr
Gesicht ist weiblich.
All diese Wirkungen treffen Frauen in Ostdeutschland besonders hart. Mit ihrer
Erwerbsarbeit hatten fast alle Frauen in Ostdeutschland eigenständige Ansprüche
auf Lohnersatzleistungen erworben. Dafür werden sie jetzt von Rot-Grün
bestraft. Beim Arbeitslosengeld II zählt nicht mehr ihre eigene Leistung,
sondern das Einkommen des Partners. Das ist die Hausfrauisierung der Arbeitsmarkt-
und Erwerbslosenpolitik. Hartz IV verstößt eklatant gegen das Grundgesetzgebot
zur Gleichbehandlung von Männern und Frauen und gegen die EU-Richtlinie
zum Gender-Mainstreaming.“
Quelle: http://www.die-kommenden.net/dk/wochen/04/jul_24_30.htm#4