Repression
und Überwachung
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BRD vernetzt Polizei und Geheimdienste
Eine gemeinsame Datei aller Sicherheitsbehörden soll die Beobachtung und
Bekämpfung des islamistischen Extremismus und Terrorismus erleichtern und
nebenbei die gesetzlich vorgeschriebene Trennung von Polizei und Geheimdiensten
aushebeln. Eine entsprechende Gesetzesinitiative im Bundesrat hat Niedersachsens
Innenminister Uwe Schünemann am Rande der Kieler Innenministerkonferenz
angekündigt. Die Innenminister der unionsgeführten Bundesländer
unterstützen die Initiative Niedersachsens. Der Gesetzentwurf sieht vor,
dass die Sicherheitsbehörden zur gegenseitigen Information über alle
Daten des islamistischen Extremismus und Terrorismus verpflichtet werden. In
die Datei sollen die Verfassungsschutzbehörden von Bund und Ländern,
das Bundeskriminalamt, die Landeskriminalämter sowie sonstige Polizeibehörden
der Länder, der Bundesgrenzschutz, der Bundesnachrichtendienst, der Militärische
Abschirmdienst und das Zollkriminalinstitut Daten über Personen und Vorgänge,
die im Zusammenhang mit dem islamistischen Extremismus und Terrorismus stehen,
einstellen und abrufen können. Die gemeinsame Datei soll beim Bundesamt
für Verfassungsschutz geführt werden. In einem Lagezentrum in Berlin
werden fortan Vertreter von BKA, VS, MAD und BND die eingehenden Informationen
gemeinsam auswerten. Bekanntermaßen dürfte es nicht bei der Fixierung
auf „Islamisten“ bleiben, sondern sehr bald werden durch diese Vernetzung
sämtlicher Polizei- und Geheimdienststellen auch Informationen über
linke wie rechte „Staatsfeinde“ ausgetauscht werden.
Quelle: http://www.die-kommenden.net/dk/wochen/04/jul_03_09.htm#1