Repression
und Überwachung
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Nach vierjähriger Planungs- und Entwicklungsarbeit hat die Berliner Polizei
ihr neues Computer-System Poliks in Betrieb genommen. Poliks steht für
Polizeiliches Landessystem zur Information, Kommunikation und Sachbearbeitung.
Es löst das nach 30 Jahren völlig veraltete ISVB-System ab und soll
die Arbeit erheblich vereinfachen und beschleunigen. In das von der Berliner
Firma Gedas entwickelte System investierte der Senat fast 73 Millionen Euro.
Nach Darstellung von Polizeipräsident Dieter Glietsch können Berlins
Ordnungshüter künftig schneller und effektiver arbeiten. Poliks fasse
- anders als bei ISVB - Vorgangsbearbeitung sowie Abfrage von Daten in einem
System zusammen, das mache eine Reihe von Arbeitsgängen überflüssig.
So wurden die für die polizeiliche Vorgangsbearbeitung erforderlichen 350
Formblätter auf 33 reduziert. Zudem, erklärte Jürgen Schultz,
Chef der Entwicklerfirma Gedas, arbeite Poliks wesentlich schneller als das
alte System: „Personenabfragen dauern durch die Vernetzung mit Meldebehörden,
Staatsanwaltschaften oder dem Bundeskriminalamt zehn Sekunden, Suchaufträge
maximal eine Minute." Das System wurde mit Berlins Datenschutzbeauftragtem
abgestimmt. Nahezu 10.000 PCs, davon rund 8200 für den Exekutivbereich,
sind im Rahmen der Systemumstellung bereits installiert worden. Etwa 2000 sollen
in den nächsten Jahren noch folgen. Etwa 1000 Uralt-Rechner und 4000 Schreibmaschinen
werden in diesen Tagen außer Dienst gestellt.
Quelle: http://www.die-kommenden.net/dk/wochen/05/mae_26_apr_01.htm#1