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��Gro�deutschland am Galgen

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TAG DER RACHE

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Unter den 55000 Luftkriegstoten Hamburgs war eine Frau Langer mit ihren drei Kindern. Ihr Mann, Gefreiter bei einer Wacheinheit auf Borkum, erscho� aus Rache sieben notgelandete US-Flieger und fiel kurz vor Kriegsende. Aber das C.I.C. brauchte lebende M�rder und klagte 15 an dem Flieger-Mord unschuldige M�nner an. F�nf von ihnen wurden zum Tod verurteilt und in Landsberg gehenkt.
Am fr�hen Morgen des 3. Dezember 1948 stand Erich Wentzel auf der Klappe des Galgens im Gef�ngnis Landsberg am Lech. Mehrmals war seine Hinrichtung aufgeschoben worden. Seit Wochen k�mpften hohe W�rdentr�ger beider Kirchen, Wentzels Familie und deutsche Journalisten und Juristen um sein Leben. Sein Verteidiger hatte Freispruch wegen erwiesener Unschuld gefordert. Aber das Gericht hatte ihn zum Tod durch den Strang verurteilt, als einen der f�nf Hauptschuldigen am Tod der amerikanischen Flieger. Wie war es zu so widerspr�chlichen Beurteilungen des Tatbestandes gekommen?

Was war an jenem 4. August 1944 auf der Nordsee-Insel Borkum wirklich geschehen?

An diesem Tag flog ein besch�digter US-Bomber des Typs Fortress II die Insel an und wurde von der Flak zur Notlandung gezwungen. Sieben Besatzungsmitglieder �berlebten und wurden gefangen genommen. Oberleutnant Wentzel erhielt von dem Inselkommandanten den Befehl, die Amerikaner zu verh�ren.W�hrend Wentzel das Verh�r vorbereitete, erteilte der Kommandant Befehle f�r den sp�teren Abtransport der Gefangenen zum Seefliegerhorst. Dort sollten die sieben Flieger dem Luftwaffenkommando zum Weitertransport auf das Festland �bergeben werden. Wie ernst es dem Kommandanten mit dem Abtransport wirklich war, mu� dahingestellt bleiben: Er legte nachdr�cklich Wert darauf, da� den Wachmannschaften, dem B�rgermeister und der Polizei der ber�chtigte (?) Goebbels-Erla� ins Ged�chtnis gerufen wurde. Der Erla� verbot den Wachmannschaften, �bergriffe der Bev�lkerung gegen abgeschossene feindliche Flieger mit Waffengewalt zu verhindern. Ein Feldwebel erhielt den Befehl, mit sieben Soldaten den Gefangenentransport zum Seefliegerhafen zu f�hren.

Auf dem Weg zum anderen Ende der Insel mu�ten die Gefangenen die H�nde hoch oder gefaltet auf dem Kopf halten. Sie gingen. einzeln in weiten Abst�nden, jeder wurde von einem Marinesoldaten mit geschultertem Gewehr begleitet. Oberleutnant Wentzel und der Feldwebel gingen hinter dem Zug her. Es war sehr hei�. Ein paar Badeg�ste standen auf und betrachteten die Amerikaner mit feindseligen Blicken. Wentzel begleitete den Feldwebel bis kurz vor die ersten Hotels und erkl�rte ihm noch einmal den Weg. Dann ging er zu seinem in der N�he abgestellten Fahrrad und fuhr davon. Als er sich noch einmal umdrehte, bog der Gefangenentransport doch in die falsche Stra�e ein. Wentzel fuhr zur�ck und korrigierte die Marschrichtung. Bei dieser Gelegenheit traf er, ebenfalls auf dem Fahrrad, einen anderen Offizier und fuhr mit ihm zusammen in Richtung Bahnhof. Pl�tzlich sahen die beiden eine Gruppe von Zivilisten, aus welcher der Borkumer B�rgermeister herausragte. Der Transport kam auf die Gruppe zu. Die Leute st�rzten sich auf die Gefangenen und schlugen auf sie ein. Auch die M�nner der Wachmannschaft schlugen zu.

Wentzel w�hlte sich in das Gedr�nge und brachte es fertig, da� der Transport weitermarschieren konnte.Einer der Gefangenen war niedergeschlagen worden. Wentzel sorgte daf�r, da� er Erste Hilfe bekam. Dann fuhr er in Richtung Dorf-Hotel davon, um seinem Chef die Vorf�lle zu melden.
Wentzels Chef hatte selber ein paar Jugendliche geohrfeigt, weil sie den Fliegern die Beine gestellt hatten.Als Wentzel das Haus verlie�, h�rte er vom Rathaus her einen Schu�. Er lief hin und erfuhr, da� ein Soldat den verletzten Flieger erschossen habe.

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Der Amoklauf des Gefreiten

Als der Gefreite Langer die Amerikaner zum ersten Mal sah, hatte er noch ein paar Minuten Wachdienst im Russenlager Borkum. Der Mann, dem alles genommen worden war - Familie, Beruf, Gesundheit, Lebensfreude -, dieser Mann war dem durch den Anblick der Flieger ausgel�sten Ansturm der Gef�hle nicht gewachsen. Er vertauschte den Karabiner mit der Dienstpistole und hetzte hinter den Gefangenen her. Am Rathaus sah er eine Gruppe von Zivilisten. Er dr�ngte sich nach vorn und stand pl�tzlich vor der Trage, auf welcher der verletzte Flieger lag. Langer zog die Pistole und t�tete den Mann mit einem Kopfschu�.

Das war der Schu�, der Oberleutnant Wentzel aufgeschreckt hatte. Langer dr�ngelte sich sofort wieder aus dem Menschenkn�uel heraus und ging zielstrebig in Richtung Sportplatz. Unmittelbar beim Eingang fand er die �brigen sechs Gefangenen und ihre Bewacher. Sie machten gerade eine kurze Marschpause. Die Amerikaner standen zwanglos zusammen und unterhielten sich. Von Langer nahmen sie kaum Notiz.

Der Rest geschah so schnell, da� niemand sp�ter den Verlauf genau beschreiben konnte. Der Amokl�ufer scho� einen Flieger nach dem anderen nieder. Selbst die Amerikaner kamen offenbar nicht auf die Idee, zu fliehen oder sich zu wehren. Sie m�ssen vor Entsetzen gel�hmt gewesen sein.
Langer hetzte zur�ck ins Russenlager und dort in den Dienstraum seiner Vorgesetzten. Hier legte er die leergeschossene Pistole auf den Tisch und berichtete stammelnd �ber seine Tat. Dann brach er zusammen. Sein Gest�ndnis wurde noch am gleichen Tag protokolliert und von ihm unterschrieben.
Angeblich wurde Langer einer Bew�hrungseinheit zugeteilt und soll im Februar 1945 an der Westfront gefallen sein.

Als sp�ter das C.I.C. zu ermitteln begann und kein M�rder aufzutreiben war, mu�ten Unschuldige zu M�rdern gestempelt werden.
Das grausame Verwirrspiel begann allerdings bereits am Tag der Tat. Es erschwerte dem sp�teren US-Gericht die Wahrheitsfindung und erleichterte ihm die Wahrheitsbeugung. Langer hatte die sieben Morde gestanden, aber der Feldwebel und seine Soldaten behaupteten, die letzten sechs Gefangenen seien von Zivilisten erschlagen worden.

Warum?

Man mu� vermuten, da� die Bewacher eine Notl�ge brauchten: Wenn Zivilisten die Flieger erschlagen hatten, konnten sie sich auf den Goebbels-Erla� berufen, der verbot, Zivilisten bei Ausschreitungen gewaltsam zu hindern. Gaben sie aber zu, da� ein Soldat die sechs M�nner erschossen hatte, dann traf der Goebbels-Erla� nicht mehr zu, dann galt wieder, da� Gefangene zu schonen und zu sch�tzen sind. Mit anderen Worten: Dann hatten die Bewacher versagt.
Oberleutnant Wentzel erfuhr den wahren Sachverhalt erst sp�t abends und meldete ihn am n�chsten Morgen seinem Vorgesetzten, der seinerseits den Inselkommandanten benachrichtigte. Dieser verbot noch am gleichen Tag, "�ber die gestrigen Vorf�lle beim Gefangenentransport zu sprechen."
Die Verwirrung wurde totgeschwiegen und auf diese Weise konserviert. Nach Kriegsende kam sie wieder an die Oberfl�che. Das C.I.C. �bernahm es, f�r Aufkl�rung zu sorgen. Aber daraus wurde erst ein Skandal und dann eine Trag�die. Am 26. Mai 1945 wurde der B�rgermeister von Borkum zur englischen Milit�rregierung bestellt. Er war als Anh�nger Hitlers bekannt und rechnete nicht damit, so bald wieder nach Hause zu kommen. Er rechnete aber auch nicht damit, da� die "Einladung" etwas mit der Ermordung der amerikanischen Flieger zu tun hatte. Doch gerade das war der Hauptgrund: Die englische Milit�rregierung hatte eine Anzeige erhalten, in welcher der B�rgermeister als Hauptt�ter genannt war.


Eine gute Woche nach der Verhaftung, von der der B�rgermeister nie mehr zur�ckkommen sollte, trafen Angeh�rige des C.I.C., das f�r Mord an US-Staatsb�rgern zust�ndig war, auf Borkum ein. Die n�chsten Verhaftungen erfolgten am 12. Juni - vier M�nner aus dem Begleitkommando des Gefangenentransports. Aber diese M�nner wurden nach einem n�chtlichen Verh�r wieder nach Hause geschickt. Trotzdem breiteten sich jetzt Angst und Mi�trauen aus. Die vier Soldaten kamen mit Kopf- und Gesichtswunden in ihre Baracken zur�ck. �ber das Verh�r verloren sie kein Wort.
Einen Tag sp�ter wurde auch Erich Wentzel erstmals vernommen. Weitere drei Tage sp�ter wurde er aus einer Geburtstagsfeier heraus verhaftet. Die anderen Offiziere waren schon vorher abgeholt worden. S�mtliche Privatsachen einschlie�lich der Trauringe wurden ihnen abgenommen. Dabei wurden sie geschlagen und getreten wie bei den ersten Verh�ren. Aber das war nur die Ouvert�re. Die Eskalation kam sehr schnell. Es konnte eigentlich kein Zweifel daran bestehen, da� zu dieser Zeit die Urteile bereits gef�llt waren.

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Zeitraffer:

16. Juni 1945: Spie�rutenlaufen aller Inhaftierten durch eine 500 Meter lange Gasse, mehrere Stich- und Schlagverletzungen.

17. Juni 1945: Erneutes Spie�rutenlaufen �ber 500 Meter bis zu einem Boot. Abtransport zum Festland.

W�hrend der n�chsten Tage: Transport mit dem Mastwagen von Emden ins Moorlager Esterwegen; zwei Wochen Einzelhaft in ungeheizten Dunkelzellen; Verlegung in ein Zeltlager, Schlafen auf blankem Moorboden; Trennung der Borkum-Gefangenen voneinander; weitere "harte" Verh�re; Krankheit und Hunger, Gewichtsabnahme bis zu siebzig Pfund in vier Monaten.

22. August 1945: der Feldwebel, inzwischen aus der Kriegsgefangenschaft entlassen, wird an seinem Arbeitsplatz vom C.I.C. verhaftet; ein Kapit�nleutnant wird zweimal verh�rt, bleibt bis nach Proze�beginn inhaftiert und wird schlie�lich freigelassen.

Der Proze� gegen die "Verbrecher von Borkum" - als solche waren die Angeklagten l�ngst eingestuft - fand in Ludwigsburg bei Stuttgart statt. Ein Proze�, in dem es nicht um Schuld und S�hne ging, sondern um nackte, demonstrative Rache, um Schuldbeweise f�r siebenfachen Mord, die mit legalen Mitteln nicht zu erbringen waren, weil der siebenfache M�rder nicht mehr lebte. Und nat�rlich auch, weil von Anfang an falsche Aussagen zur Sache gemacht worden waren.

Es ist bittere Ironie, da� ausgerechnet jene, welche die erste Falschaussage gemacht hatten, um sich noch vor der deutschen Milit�rgerichtsbarkeit zu retten - die Wachmannschaft, in Ludwigsburg sich nur noch einmal retten konnte, wenn sie ihren Vorgesetzten, den Feldwebel, ans Messer lieferte. Er kam an den Galgen, sie kamen "nur" f�r 4, 5, 6 und 11 Jahre ins Gef�ngnis.

Es spricht f�r die klare Zielsetzung der amerikanischen Ermittler und Ankl�ger, da� sie ausgerechnet jene Leute, die selber die US-Flieger geschlagen hatten, statt die Bev�lkerung davon abzuhalten, und die einen einzelnen Mann nicht daran zu hindern vermochten, sieben Gefangene zu erschie�en, da� sie ausgerechnet diese M�nner als entscheidende Zeugen heranzogen. Diese "Zeugen" belasteten auch Erich Wentzel, jenen Mann, der sich geweigert hatte, den Feldwebel und seine M�nner zu belasten, der sich, von den Verh�ren zerm�rbt, eher selbst belastete als irgend einen anderen Menschen. Daf�r, da� er das nicht tat, ging er zwei Wochen in Dunkelhaft. Danach brach er zusammen und kam ins Lazarett. Von dort aus durfte er endlich seiner Frau auf einer Postkarte schreiben, da� er von den Amerikanern gefangen gehalten werde. Das hatte Wera Wentzel allerdings schon erfahren, als sie Ende August auf der Suche nach ihrem Mann auf Borkum gewesen war.

In der dritten Januarwoche 1946 wurden die Gefangenen ins Milit�rgef�ngnis Ludwigsburg verlegt. Dort h�rten sie erstmals von einem bevorstehenden Proze� gegen den B�rgermeister von Borkum und andere. Die Anklage lautete auf Ermordung von sieben kriegsgefangenen US-Fliegern auf der Insel Borkum. Zwei Wochen sp�ter begann der Proze�. Au�er den 15 deutschen Verteidigern, die kaum zu Wort kamen, waren drei amerikanische Offiziersverteidiger bestellt. Sie vermieden es, sich auch nur ein einziges Mal mit den deutschen Juristen zu beraten. Und sie waren, wie alle Angeh�rigen des Gerichts, nicht Juristen, sondern US-Offiziere.


Die deutschen Verteidiger erhielten die Anklageschrift erst, als sie - von einem auf den anderen Tag berufen - zum ersten Mal zu ihren Klienten in die Zellen gebracht wurden. Als der Zivilverteidiger Wentzels in Gegenwart des amerikanischen Verteidigers mit seinem Klienten �ber die Vorkommnisse auf Borkum sprach und dieser gerade seine eigene Rolle bei den Ereignissen beschreiben wollte, unterbrach der Amerikaner schroff das Gespr�ch. Er zwang den deutschen Juristen, die Zelle zu verlassen. �hnliches geschah in fast allen Zellen. Trotzdem sahen Angeklagte wie Verteidiger recht optimistisch in die Zukunft: Was da an Zeugenaussagen stand, war angesichts der sehr vagen Anklage - freilich mit dem ungeheuerlichen Hintergrund des mehrfachen Mordes - kaum dazu angetan, als Beweise gewertet zu werden. Der Proze� dauerte sechs Wochen und drei Tage, die Verhandlungsdauer betrug pro Tag sieben Stunden. Eine Aussprache unter vier Augen zwischen den deutschen Verteidigern und ihren 15 Klienten war in der ganzen Zeit nicht m�glich. Und wenn die Angeklagten vor Gericht zu Wort kamen, dann nur, um Fragen so kurz wie m�glich zu beantworten. Jegliche ausf�hrliche Darstellung wurde ihnen schroff untersagt, sofern sie nicht ausdr�cklich verlangt worden war. Und das geschah immer dann, wenn eine fr�here, unter Faust- und Kolbenhieben entstandene (oft auch "korrigierte") Aussage zum Thema bereits vorlag.

Als Wentzel im Kreuzverh�r vom Ankl�ger gefragt wurde, ob er nicht die moralische Pflicht gehabt habe, den Gefangenen zu helfen, konnte er nur antworten: "Jawohl! Ich habe ja auch ..." Hier unterbrach ihn der Ankl�ger. Erich Wentzel hatte seine letzte Antwort gegeben.
Dieses Gericht brauchte keine vollst�ndigen Antworten mehr. Ihm lagen f�r jede Situation unter Folter erpre�te und teilweise auch gef�lschte oder falsch �bersetzte Antworten vor. Sieben Tote forderten eine angemessene Rache. Und der M�rder war nicht da, war tot. Man brauchte andere Schuldige. Der Sechs-Wochen-Proze� in Ludwigsburg lieferte sie.

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General Clay schweigt

Am 20. M�rz 1946 hielten die Ankl�ger ihre Schlu�pl�doyers -ohne zeitliches Lmit. Den Verteidigern wurden ganze zehn Minuten zugestanden. Au�erdem wurde ihnen zur Auflage gemacht, ihre Pl�doyers in englischer Sprache und in achtfacher Ausfertigung f�r Richter und Ankl�ger vorzulegen.
Der Vertreter der Anklage, Captain John A. May, forderte nach einer Rede, die ein Gemisch aus Melodram und z�gelloser Beschimpfung war, die Todesstrafe f�r alle Angeklagten.

Vielleicht war der Antrag ein letzter Versuch, dem Proze� einen d�nnen Mantel von Objektivit�t umzuh�ngen. Denn im Vergleich zu diesem schauerlichen Antrag erschien das Urteil gro�m�tig: F�nfmal Tod durch Erh�ngen; lebensl�ngliches Gef�ngnis; 25 Jahre; 20 Jahre; 18 Jahre; 11 Jahre; 6 Jahre; 5 Jahre; 4 Jahre; 2 Jahre. Ein 15. Angeklagter wurde sogar freigesprochen.

Wentzels Frau Wera und sein Bruder Kurt hatten schon w�hrend des Prozesses, als das eindeutige Ziel der Gerichtstaktik erkennbar wurde, einen verzweifelten Kampf um Gerechtigkeit und Wahrheit begonnen. Jetzt, nach dem skandal�sen, unfa�baren Urteil, kannten sie kein anderes Ziel mehr, als den unschuldig Verurteilten vor dem Galgen zu retten, nachzuweisen, da� in Ludwigsburg nicht Gerechtigkeit ge�bt, sondern Rache ver�bt worden war.
Die Verurteilten wurden nach Landsberg am Lech gebracht. Die dortige staatliche Strafanstalt war als Hinrichtungsst�tte f�r in den Kriegsverbrecher-Prozessen zum Tod Verurteilte vorgesehen.
Wera und Kurt Wentzel sch�pften immer wieder Hoffnung. Immerhin hatte selbst der US-Richter Simpson nach genauer Pr�fung des Falles erkl�rt:
"Der Borkum-Proze� bedarf eingehender Pr�fung, die zu einer �nderung des Urteils f�hren mu�. Im Fall Wentzel scheint ein Freispruch m�glich."
Deutlicher konnte diese Rachejustiz kaum gekennzeichnet werden: "Freispruch m�glich" hier, "Tod durch den Strang" da - die erste �u�erung freilich stammt von einem Juristen, das Urteil f�llten juristisch absolut ungebildete Milit�rs. "Der Ruf des amerikanischen Volkes", sagte ein anderer US-Richter, "steht auf dem Spiel".


Erich Wentzel hatte von dem verzweifelten Tauziehen nichts weiter als unendliche Qual. Man zog ihm das rote Hemd - in dem alle Delinquenten hingerichtet wurden - an und wieder aus. Es wurde allgemeiner Hinrichtungsstop angeordnet und wieder aufgehoben. So zweifelhaft erschien allen Deutschen wie Amerikanern das Todesurteil gegen Wentzel, da� sein Fall bis vor das Oberste Bundesgericht der USA kam. Aber es erkl�rte sich als nicht zust�ndig.
Wentzel wartete weiter. Seine Frau und sein Bruder k�mpften weiter. Sogar einige Amerikaner taten alles, um ihnen zu helfen. Aber General Lucius D. Clay, Mitglied des Alliierten Kontrollrats in Deutschland und Milit�rgouverneur der amerikanischen Besatzungszone, lehnte gegen�ber Leuten, die abgeschossene US-Flieger ermordet hatten, jegliche Nachsicht ab.

Das mag verst�ndlich sein. Unverst�ndlich bleibt, da� er sich nicht einmal um einen Fall k�mmerte, in dem - sehr vorsichtig ausgedr�ckt - betr�chtliche Zweifel bestanden, da� der Betroffene, Erich Wentzel, mit dem Tod der US-Flieger auch nur das geringste zu tun hatte. General Lucius D. Clay antwortete auf keine Petition. Schlie�lich lie� er sich verleugnen, bis das Urteil an Erich Wentzel vollstreckt war. Das geschah am Morgen des 3. Dezember 1948. Seine letzten Worte vor dem Tod dr�cken aus, da� er die Lehren einer unheilvollen Zeit begriffen hatte:


"... was meinen Kindern mitgegeben werden soll, ist das Bewu�tsein der menschlichen Unzul�nglichkeit und die Notwendigkeit, unabl�ssig an der Verbesserung der Gemeinschaft der Menschen zu arbeiten."

Fritz Langour

Das III. Reich, Nachkrieg, Nr. 58 (ca. 1976), S. 246 ff.

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SS-Gruppenf�hrer Otto Ohlendorf

SS-Gruppenf�hrer und Polizei-General Otto Ohlendorf war einer der letzten Landsberger Todeskandidaten. Nach sechs Jahren der k�rperlichen und seelischen Martern wurde er am 7. Juni 1951 hingerichtet. Im Angesicht des Todes sagte Otto Ohlendorf:
"Was ich in dieser Stunde zu sagen habe, habe ich schon andernorts getan und brauche es nicht zu wiederholen. Ich m�chte nur eines w�nschen, da� die Saat des Hasses, der L�ge und des Urrechts, die hier ges�t worden ist, keine bitteren Fr�chte trage. M�ge aus dem heutigen Geschehen nichts erwachsen, was die Verst�ndigung in unserem Volk und zwischen den V�lkern verhindert! Es ist mein Wunsch, da� sich die gutwilligen Menschen aus unseren V�lkern zusammenfinden, damit der breiten Flut der Zerst�rung, die �ber uns hereingebrochen ist, Einhalt geboten werde.
Und ein letztes: Es soll sich keiner auf mein Leben oder mein Sterben berufen anders als zum Guten!"

Nach: Gro�e Pr�fung, hrsg. v. Dr. Hans Severus Ziegler, National-Verlag, Hannover 1972, S. 145

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Das Martyrium von Oswald Poh1

SS-Obergruppenf�hrer und General der Waffen-SS Oswald Pohl, seit 1926 Nationalsozialist, leitete von 1942 bis 1945 das SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt. Oswald Pohl wurde bereits in N�rnberg der Proze� der Sieger vor einem amerikanischen Milit�rtribunal gemacht, nachdem man ihn schrecklich gefoltert und u.a. mit Rasierklingen das Gesicht zerschnitten hatte. Als ihm auch noch Salz in die Wunden gestreut worden war, unterzeichnete Pohl wahrheitswidrige Erkl�rungen, die er vor Gericht widerrief. Dennoch wurde Oswald Pohl von den Amerikanern zum Tode verurteilt und am 7. Juni 1951 in Landsberg als "Kriegsverbrecher" hingerichtet. Seine letzten Worte unter dem Galgen lauteten:

"Deutschland, h�te dich vor deinen Freunden!"

Die sterblichen �berreste von Oswald Pohl ruhen auf dem Friedhof in Landsberg-Sp�tting.

Das Bild zeigt Oswald Pohl (in der hellen Jacke) mit seinem Verteidiger Dr. Alfred Seidl bei einem Verh�r durch Vernehmungsoffiziere us-amerikanischer Staatsangeh�rigkeit

Nach: Deutsche National-Zeitung, Nr. 27 vom 01. Juli 1983, Seite 3

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Oberst Hans-Ulrich Rudel bei den Toten von Landsberg

... und es scheint mir wie eine Best�tigung dieser Gespr�che, als ich am n�chsten Morgen mit Roesch und Hack in Landsberg ankomme, der Stadt, in der so viele M�rtyrer eines aufrechten Deutschtums tapfer und gefa�t unter dem Galgen standen oder heute noch in der Festung gefangengehalten werden. Sind wir es nicht diesen M�nnern schon schuldig, da� wir endlich alles Trennende �berwinden und nur noch Deutschland sehen, nichts weiter als Deutschland? Roesch zeigt mir von au�en die Stelle, wo der Galgen gestanden hat, an dem noch 1957 sieben Opfer einer versp�teten Siegerrache in vorbildlicher Haltung gestorben sind.
Wir stehen eine Weile und sprechen kein Wort. Aber ich habe mich seit meiner Heimkehr nirgendwo Deutschland so nahe gef�hlt wie hier.

Hans-Ulrich Rudel, Trotzdem, Kriegs- und Nachkriegszeit, Verlag K. W. Sch�tz, G�ttingen 1966 (Neuauflage), S. 472

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