Wirtschaft und Soziales

 

Die W�hrungsfrage:

D�rfen BRD-Politiker Hoheitsrechte verkaufen ?

 

Wenn man �ber Jahre immer wieder verschiedene Arbeiten �ber aktuelle W�hrungsfragen schreibt und ver�ffentlicht, f�llt es beim Lesen von Zuschriften besonders auf, da� weite Kreise der Leserschaft freim�tig bekennen, keinerlei Verst�ndnis f�r die Materie "Geld" und f�r die heute - im politischen Raum - alles entscheidende W�hrungsfrage zu haben.

Dieses Ph�nomen betrachten wir nicht als Zufall, sondern als eine gezielt herbeigef�hrte Verdummung einer in Unwissenheit gehaltenen Bev�lkerung. Dies trifft leider nicht nur auf deutsche Leser zu. Wir sollten diesen Umstand jedoch als eine gewaltige Anstrengung und ungeheuerliche Leistung unserer Gegner erkennen, wenn die dem nationalen Zugriff entzogenen W�hrungen als Instrument gegen unsere ureigenen Interessen und die der ehemals freien V�lker verwandt werden.

Wenn wir uns heute erneut mit dem Thema "W�hrungsfrage" besch�ftigen, so deshalb, da uns einmal mehr der weitere Sturz des Euro als Vorbote eines kommenden Chaos trifft und zum anderen, da es in aller Welt kluge Leute gab und gibt, die sich mit dem W�hrungsthema - nicht nur theoretisch - besch�ftigen. So berichtete die "Westdeutsche Zeitung" am 12.8.2000 �ber folgenden, sehr interessanten praktischen Anschauungsfall aus Italien:

 

"Wirtschaftsboom durch Falschgeld

Chieti (d p a). Giatinto Auriti (76), Ex?Juraprofessor, hat mit selbstgedrucktem Falschgeld einen Wirtschaftsboom in einem verarmten Abruzzen?Dorf ausgel�st. Er brachte seine Eigenw�hrung namens "Simec" in Umlauf. Um die Konjunktur anzuheizen, zahlte er pro 1.000 Lire (ca. 1 Mark) die doppelte Menge seines "Geldes". Allerdings zogen die Beh�rden das Geld nach ein paar Wochen aus dem Verkehr."

 

"Der Tagesspiegel", (Berlin), ebenfalls vom 12.8.2000 berichtete in gleicher Sache:

"...Der Handel profitierte davon. Es war ein unglaublicher Erfolg, schrieb "La Republica". Der Wert des Geldes wird durch diejenigen bestimmt, die es benutzen, (welch' eine gezielte Irref�hrung, der Verfasser) nicht durch diejenigen, die es in Umlauf bringen, erl�uterte Auriti. Die �konomische Bl�te dauerte ein paar Wochen, bis die Beh�rden das Geld aus dem Verkehr zogen. Der Professor kam vor Gericht."

(Warum wohl? Hatte er ein privates Monopol verletzt? Hatte man Angst, die Sache k�nnte Schule machen?)

Hatten nicht bereits im Mittelalter die Jesuiten in S�damerika den Versuch unternommen, ein eigenes in sich abgeschlossenes und zinsfreies W�hrungsgebiet f�r Indios aufzubauen? Es ist auch bekannt, da� noch im 19. Jahrhundert bei S�dsee-Insulanern die Kauri-Muschel als allgemein g�ltiges Zahlungsmittel in Umlauf war und bedenkenlos akzeptiert wurde. Dieses Tauschmittel konnte sich jeder selbst herstellen. Der symbolische (Kauf-)Wert lag in der Tradition von Festpreisen: Ein gefangener Fisch, eine geerntete Kokosnu� oder ein Boot hatten festgeschriebenen Kauri-Preise, die niemand zu �ber- oder unterbieten wagte. Warum auch? Die Moral der Gesellschaft - jeder kannte jeden - verhinderte einen m�glichen Betrug.

Hier sei auch daran erinnert, da� unsere St�dte und Gemeinden in den sogen. "Goldenen" 20er-Jahren "Notgeld" unter die Leute brachten. Echtes (Ent-)Geld, das im richtigen Verh�ltnis zur erbrachten Leistung stand. Auch hier erfolgte sehr schnell ein allgemeines Verbot durch die seinerzeitige - bereits privat geschaltete - Reichsbank, die nach dem Fiasko von 1923 die sogen. "Rentenmark" nicht schnell genug in Umlauf bringen konnte.

Soweit das Vorspiel, denn der urs�chliche Anla�, warum wir wieder auf das W�hrungsthema eingehen, ist in der beispielhaft abgelaufenen Versteigerung, der Privatisierung von UMTS-Funklizenzen (Universale-Mobile-Telecom-System) innerhalb der BRD im August 2000 zu suchen (Die gleichen Vorg�nge laufen leider auch in anderen europ�ischen Staaten ab).

Es ist ein altes Ausbeutungsprinzip des Kapitalismus, in schwachen Staaten f�r dieses oder jenes Verfahren Genehmigungen in Form von "Lizenzen" zu vergeben. Gesch�ftst�chtigen, privilegierten Personen bleibt dann die jeweilige Ausbeutung der Menschen (mit staatlicher Duldung) �berlassen. �hnliches wurde uns bereits aus zur�ckliegenden Jahrhunderten berichtet: Man errichte eine nicht umgehbare H�rde und stelle einen Z�llner daneben. Um es einfacher auszudr�cken: Man erzwinge Wege-, Stra�en-, Br�cken- oder Grenzz�lle... oder gestatte es, Zahlungsmittel gegen einen gewissen Zins in Umlauf zu bringen. �hnlichkeiten mit dem von uns zu zahlenden Zinsen f�r Diskont- oder Lombard- "Kredite" der Bundesbank bzw. EZB sind zuf�llig und eher ungewollt...(?)

Wenn wir bedenken, da� bei diesen Versteigerungen von Funk-Lizenzen Hoheitsrechte an Privatgesellschaften verh�kert worden sind, wissen wir, wohin der Weg l�uft. Da� sich hier sehr schnell ein privat angelegtes, global ausgerichtetes Monopol bilden wird, ist nur eine Frage der Zeit. Die B�rse macht es m�glich! Es wird deshalb auch in diesem Fall so kommen, da� diese "Lizenzen" - unsere Hoheitsrechte - mehrheitlich in ausl�ndischer Hand landen werden. Hatten Sie im Zeitalter des "Demokratischen Kapitalismus" globalen Zuschnitts etwas anderes erwartet? Erhofften Sie �ber die Richtigkeit dieser Handlungen etwa eine aufkl�rende Diskussion oder gar eine Abstimmung? Oder sind Sie unbesorgt und erkennen eine M�glichkeit, diese Lizenzen in naher Zukunft f�r unser Land zur�ckzuerwerben?

Hier deshalb bereits heute die verdeckten Namen der sp�teren anonymen - Eigner:

1.

England, vertreten durch Vodafone Airtouch (ehemals Mannesmann Mobilfunk)

2.

Frankreich, vertreten durch Mobilcom

3.

Niederl�ndisch/asiatische Allianz (Japan), vertreten durch E?Plus / Hutchinson

4.

nochmals England, vertreten durch Viag Interkom (British Telecom (BT) und Eon (wobei bereits feststeht, da� die deutsche Eon ihren (!) Anteil an BT verkaufen mu�)

5.

Spanien / Finnland, vertreten durch G3, die wohl als sogen. zuk�nftiger "�bernahmekandidat" gehandelt werden mu�

Es bleibt somit nur noch als rein "deutsche" Firma die Mobilfunktochter (ehemals Deutsche Bundespost) der

6.

Telekom "T-Mobil'" des Ron Sommer �brig. (Hier taucht jedoch schnell die Frage auf, wie lange sich diese Aktiengesellschaft noch in deutscher Hand befindet ?)

7.

Das System des Ron Sommer, der den Ehrgeiz hat,� Global-"Player" zu werden, ist international bereits so verschachtelt, da� er wohl selbst nicht (?) merkt, wie schnell man im "Demokratischen Kapitalismus'" zu einem �bernahmekandidaten werden kann. (Ob man wohl einmal die wahren Ursachen �ber den R�cktritt seines Stellvertreters erf�hrt... ?)

 

Weiter: Was uns nicht erz�hlt wird (!): Die zuk�nftigen Einnahmen der ausl�ndischen Lizenznehmer flie�en unmittelbar ins Ausland ab und werden nur noch dort versteuert. (Ob Herr C. Gent von Vodafone Airtouch nunmehr von der Queen endlich zum 'Sir' geadelt wird ?)

Die Folgen: Allein das Land Nordrhein-Westfalen sch�tzt bereits heute seine j�hrlichen Einnahmeverluste auf DM 300 Mill. Wer (?) h�tte auch gedacht, da� bei der Versteigerung von Funklizenzen in Mainz mehr als lumpige 20 Mrd. DM herauskommen w�rden? Bundesfinanzminister Eichel hatte angeblich nur diese 20 Mrd. Mark eingeplant. Nun, am 16.8.2000 sind es rund DM 100 Mrd. geworden, die wir als zuk�nftige Handy?Besitzer den K�ufern der Funk?Lizenzen wieder ein"spielen" sollen. So weit, so gut...!?

Doch nun kommt unsere Hauptfrage:

Was soll Minister Eichel mit dem unerwarteten (?) Geldsegen in seiner Kasse machen? Man hatte fast den Eindruck, diese Einnahmen seien ihm mehr als peinlich. Recht hatte er! Aber als braver, folgsamer Finanzminister h�rt er selbstverst�ndlich auf die "Stimme des Volkes", sprich: Auf die �ffentlichen Ratschl�ge der Medien, die ihm dringend und tugendhaft raten (verlangen!), die "Kredite", Teile der sogen. Alt"schulden" des Bundes, zu tilgen.

Frage: Entzieht der Finanzminister im Falle der Tilgung der - angeblichen - Bundes"schulden" dem eingespielten Markt damit nicht Kapital, das an anderer Stelle fehlt und so oder so - �ber neue Kredite�- diesem Markt wieder zugef�hrt werden mu�? Oder ist gerade diese Neuverschuldung die Absicht jener Kreise, die nach Tilgung unserer fiktiven "Schulden" bei der sogen. Bundesbank rufen? Eine angeblich "Entschuldung" ? wenn auch nur in Teilbetr�gen eines ganzen Volkes w�re f�r unsere Zeit auch ein Novum. Wo bliebe das Wachstum unserer Schulden, wo das Wachstum unserer Abh�ngigkeit? Unsere Abh�ngigkeit in religi�ser Hinsicht w�hret 2000 Jahre. Die politische Freiheit fehlt seit 1648 und ging sp�testens 1918 bzw. 1945 endg�ltig verloren. Soll nun die finanzielle Abh�ngigkeit durch den Verkauf von Hoheitsrechten und den Verlust unserer W�hrungshoheit folgen, die die Ausbeutung der Menschen �ber den Zins sichergestellt?

Die Presse: "Im globalen Zeitalter m�ssen (!) Nationalstaaten auf Teile ihrer Hoheitsrechte verzichten, da sonst die M�glichkeiten des "Globalen Marktes" nicht voll ausgesch�pft werden k�nnen...'

Ein Vorschlag: W�re es nicht besser, die in diesem Haushaltsjahr neu aufzunehmenden Kredite der "�ffentlichen Hand" in H�he von DM 87 Mrd. einfach zu streichen? Warum verzichtet Minister Eichel freiwillig auf die Verwertung von Einnahmen? Wessen Interessen vertritt er? Etwa die der "privat bilanzierenden..." Bundesbank oder der ohnm�chtigen EZB, die den Sturz des Euro - angeblich - nicht aufhalten kann?

Hier eine weitere Frage: An wen genau tilgt Minister Eichel diese Schuldenlast? An private Geldgeber (Schuldschein?Inhaber des Bundes, was noch hinzunehmen w�re) oder unmittelbar an die sogen. Bundesbank?

Und hier die Frage der Fragen: Wem geh�ren eigentlich diese W�hrungs"kredite"? Woher hat die sogen. Bundesbank das von ihr - in unserem Auftrage! - gesch�pfte Geld?

Ein Hinweis:

Da betteln BRD-Politiker um ausl�ndische Investitionen in der ganzen Welt f�r unsere Republik und speziell f�r das Gebiet die ehemaligen DDR und treten nun eigene Geldquellen durch einen einmaligen Verkauf von Hoheitsrechten an das Ausland ab? Wird hier nicht die Kuh geschlachtet, die man melken wollte? Ist das nicht ein Widerspruch in sich, oder hat dieses "Spiel", sogen. "W�hrungskredite" (an "unsere" angebliche Zentralbank) zur�ckzuzahlen, Methode ?

Sicherlich wird der Finanzminister Eichel morgen auch die Bundesautobahnen, die Bunds- und Landstra�e "privatisieren", um sich bzw. den Bund schuldenfrei darzustellen. Glaubt er, mit diesem Finanztrick in unserem Interesse zu handeln? Erfolgt hier nicht nur eine Umschuldung zu unseren Lasten? Erfolgt hier nicht letztendlich - diesmal auf kapitalistische Art und Weise - eine Enteignung unseres Volkes?

Auch diese Nebenfrage ist interessant: Wie ist es m�glich, da� ausl�ndische Firmen (...auf Kosten ihrer V�lker?) hier mit Leichtigkeit investieren k�nnen? Sollte dies vielleicht nur daran liegen, da� der (oben schon erw�hnte) Diskont- und Lombardsatz in jenen fernen L�ndern wesentlich niedriger liegt und die Bundesbank jeden Dollar oder Yen in Deutsche Mark wechselt?

Meldete doch 'Der Tagesspiegel', Berlin (auch am 12.8.2000): "Japan beendet Nullzins-Phase'" mit dem Untertitel: "Erste Zinserh�hung seit 10 Jahren"

Die Frage, woher die ausl�ndischen K�ufer die Mrd. Deutsche Mark haben, ist hier bisher nur angedacht: Zahlt das Ausland etwa gar nicht in Deutsche Mark sondern in Dollar, die nun in H�he von angeblich nur $ 500 Mrd. bei der Bundesbank lagern? Oder haben wir selbst zu viele DM in die Kassen des Auslandes getragen? Wie ist das m�glich? Liegt das vielleicht an unserer Unf�higkeit oder h�ngt das mit unserem notorisch schlechten Gewissen zusammen? Sind die folgenden Zahlungen etwa Eintrittsgelder in "Gottes eigenes Land", an die Globalmacht USA, oder sind wir bereits so senil, da� wir gewisse Vorg�nge nicht mehr erkennen (d�rfen), geschweige denn abwehren k�nnen?

Hier wird deshalb auf die Mrd.-Betr�ge verwiesen, die wir als Touristen im Ausland verjubeln. Dann sei an zweiter Stelle an unsere gestiegene �lrechnung erinnert, die gewaltige Mrd.-Betr�ge absch�pft. Aber auch Ron Sommer sei wieder beispielhaft erw�hnt, der f�r eine drittklassige Telekom-Firma (VoiceStream) in den USA DM 106 (!) Mrd. hinbl�tterte. Da darf man doch fragen: Wo bleibt in diesem Fall der Aufschrei in den Medien?

Auch Mercedes und BMW scheffelten ihre Gewinne ins gelobte Land des Kapitalismus und st�tzten so den Dollarkurs. Ob man die Mrd.-Betr�ge aus Spendengeldern auch dazu rechnen sollte?

Abschlie�end zu diesem traurigen Kapitel sei an die Bar-Betr�ge erinnert, die als sogen. "Entwicklungshilfe" ins Ausland flossen.

Ob die DM 150 Mrd. an die Erben Stalins in Ru�land investiv angelegt worden sind oder diese hier bei uns - via Wallstreet - nun nach Anlagem�glichkeiten suchen ?

Hier ein ganz aktuelles Beispiel f�r "Investitionen" in der BRD: Da flatterte den Bewohnern von Westfalen von der Kabel-NRW am 15.8.2000 ein Schreiben ins Haus mit der Mitteilung: "Die unternehmerische F�hrung der Region NRW liegt bei der Callahan Associates International Gruppe." Und unterzeichnet hat ein David Colley als Chief Executive Officer. Sind solche �bertragungen an ausl�ndische Aktieninhaber Investitionen?

Nicht nur nebenbei bemerkt: Ist dies den USA finanziell m�glich, obwohl dieser Staat seit Jahren �ber eine negative Handelsbilanz verf�gt? Allein f�r August 2000 betrug dieses Defizit 31 Mrd. Dollar! Warum verschweigt man uns ein in Jahrzehnten angewachsenes - gef�hrliches - Billionen-Dollar-Loch und gaukelt uns ein boooomendes kapitalistisches Amerika vor? Zur�ck zum Titel: Politiker, die Hoheitsrechte ? seien es W�hrungsrechte oder Funklizenzen ? eines Staates ohne Not abtreten oder verkaufen, verspielen unsere restliche Souver�nit�t und geben uns auf Generationen der privaten Ausbeutung preis!

Germanicus, August 2000

 

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