Wirtschaft
und Soziales
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50 Jahre Atlantikbrücke e.V. Namen und Funktionen
Die Atlantikbrücke e.V., das maßgeblich für die andauernde Westintegration und den Fortbestand der kapitalistischen Ordnung in der BRD verantwortliche Netzwerk, beging unlängst ihr 50jähriges Jubiläum.
Neben oben genannten Zwecken dient die Atlantikbrücke einflussreichen Kreisen aus Politik, Medienapparat und Wirtschaft zum diskreten Aushandeln von nur noch als kriminell zu bezeichnenden Geschäftsaktivitäten sowohl alle Beteiligten in der Affäre um den sich derzeit in Kanada aufhaltenden Waffenhändler Schreiber wie auch die Drahtzieher der skandalumwitterten Privatisierung der Leuna-Werke und der ostdeutschen Werften (Vulkan-Affäre) waren Mitglieder des verschwiegenen "old boy network". Genannt seien nur die Namen Karl-Heinz Schreiber, Holger Pfahls und Dieter Holzer bzw. Birgit Breuel als Treuhandchefin und Atlantikerin. Der Schatten der Atlantikbrücke fällt auch auf den Milliardenskandal um die Berliner Bankgesellschaft, denn deren gefeuerter Aufsichtsratsvorsitzender Prof. Dr. Dieter Feddersen gehört ebenfalls der Geheimloge an.
Wir verweisen ansonsten auf unseren älteren Aufsatz zum Thema und präsentieren anlässlich des 50jährigen Bestehens dieser staatskriminellen Vereinigung auf allerhöchster Ebene eine aussagekräftige Liste der Mitglieder von Vorstand und Kuratorium. Weitere Rückschlüsse über die wahren politischen Entscheidungsträger in der Bananenrepublik Deutschland überlassen wir der geneigten Leserschaft.
Richard Schapke, im Mai 2002
Vorstand
Dr. Arend Oetker
(Vorsitzender):
Vorsitzender des
BDI-Mittelstandsausschusses, Geschäftsführender Gesellschafter des Oetker-Nahrungsmittelkonzerns
Dr.
Beate Lindemann
(Geschäftsführende Stellvertretende Vorsitzende):
Keine näheren Informationen
Max M. Warburg
(Schatzmeister):
M.M. Warburg, eines
der größten bundesdeutschen Privatbankhäuser
Dr. Christoph Bertram:
Redaktionsmitglieder
der ZEIT, Mitglied der Bundeswehr-Reformkommission
Kai Diekmann:
Chefredakteur
der BILD-Zeitung
Prof. Dr. Juergen B.
Donges:
Wirtschaftswissenschaftler
der Uni Köln
Dr. Thomas Enders:
Vorstandsmitglied
des Hochtechnologiekonzerns EADS
Norbert Gansel:
SPD-Sicherheitsexperte,
derzeit Oberbürgermeister von Kiel
Dr.Ing. Jürgen R. Großmann:
Geschäftsführender
Gesellschafter des Stahlkonzerns Georgsmarienhütte Holding
Dr. Martin Kohlhausen:
Aufsichtsratsvorsitzender
der Commerzbank, Ex-Präsident des Bundesverbandes Deutscher Banken
Dr. Siegfried Luther:
Finanzvorstand
des Bertelsmann-Konzerns
Dr. Jens Neumann
Vorstandsmitglied
des Volkswagen-Konzerns
Cem Özdemir
(Bündnisgrüne):
Innenpolitischer
Sprecher der Bundestagsfraktion der Grünen
Volker Rühe:
Vizevorsitzender
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, ehemaliger Verteidigungsminister
Rudolf Scharping
(SPD):
Amtierender Verteidigungsminister
Kuratorium
Hilmar
Kopper (Vorsitzender):
Aufsichtsratsvorsitzender
von Daimler Chrysler, Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank, Aufsichtsratsmitglied
bei Bayer
Prof.
Dr. Willi Paul Adams:
Nordamerikahistoriker
an der FU Berlin
Dr. Friedrich Bechtle
(verstorben am 5. April 2002):
Verleger und CDU-Kommunalpolitiker
in Esslingen
Prof. Dr. Kurt H. Biedenkopf
(CDU):
Bis zum Sturz infolge
diverser Korruptionsaffären Ministerpräsident von Sachsen, Mitglied der Trilateralen
Kommission
Dr. Uwe-Ernst Bufe:
Verwaltungsratsvorsitzender
des Baseler Chemieriesen Vantico, zuvor Vorstandsvorsitzender des Degussa-Konzerns
Dr.
F. Wilhelm Christians:
Ehemaliger
Manager der Deutschen Bank
Prof. Dr. Dieter Feddersen:
Wirtschaftsjurist,
als ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender der Berliner Bankgesellschaft in
den Milliardenskandal verwickelt
Prof. Dr. Dr. h.c.
Utz-Hellmuth Felcht:
Vorstandsvorsitzender
des Degussa-Konzerns
Dr. Dieter Goose:
Manager des
Douglas-Konzerns, Landesgruppe Rhein-Main der Deutsch-Britischen Gesellschaft
Prof. Dr. Helga Haftendorn:
Sicherheitsexpertin,
ehemals FU Berlin
Dr. Josef Joffe:
Herausgeber
der ZEIT
Prof. Dr. Karl Kaiser:
Schatzmeister
der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik
Dr. Salomon Korn:
Vizevorsitzender
des Jüdischen Zentralrats, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt/Main
Dr. Florian Langenscheidt:
Verleger
Prof. Christoph H.
Mäckler:
Architekt, Frankfurt
am Main
Prof. Dr. Manfred Meier-Preschany:
Manager bei
MP-Consult, Frankfurt/Main
Klaus Naumann:
Ehemaliger Vorsitzender
des NATO-Militärausschusses, Bundeswehr-Generalinspekteur a.D.
Dr. h.c. Uwe Nerlich:
Sicherheitsexperte.
Direktor des Centre for European Strategic Research, Ottobrunn
Karl
Otto Pöhl:
Direktoriumsmitglied
des Bankhauses Salomon Oppenheim, Frankfurt/Main, Bundesbankpräsident a.D.
Dr. Lutz R. Raettig:
Vorstandsvorsitzender
der deutschen Morgan Stanley-Bank
Prof. Dr. Heinz Riesenhuber
(CDU):
Bundesminister für Forschung und Technik a.D.
Helmut Schäfer
(FDP):
Staatsminister im
Auswärtigen Amt a.D.
Dr. Ronaldo Hermann
Schmitz:
Vorsitzender
der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, zuvor im Vorstand der Deutschen
Bank
Johann Peter Sieveking:
Steuerrechtsanwalt
Kurt F. Viermetz:
Aufsichtsratsmitglied
der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank
Karsten D. Voigt
(SPD):
Koordinator der
Bundesregierung für deutsch-amerikanische Beziehungen
Prof. Dr. Hans-Dietrich
Winkhaus:
Aufsichtsratsvorsitzender
der Deutschen Telekom, Präsident des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW),
Köln
Matthias Wissmann
(CDU):
Wirtschaftspolitischer
Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion, Bundesminister für Forschung und Technik
a.D.
Peter Prinz Wittgenstein:
Manager der
Mannesmann AG
Abschließend bedienen wir
uns noch aus der Politischen Wochenschau des Genossen Klee und wiederholen
auszugsweise dessen Ausführungen zum Jubiläumstag der bundesdeutschen Version
der italienischen Loge P-2:
"Anlässlich des 50jährigen Bestehens der dubiosen Geheimloge Atlantikbrücke e.V. erhielt ausgerechnet der amerikanische Expräsident George Bush sr. den seit 1988 vergebenen Eric M. Warburg-Preis, und zwar für seine Verdienste um das bundesdeutsch-amerikanische Verhältnis. Würdige Vorgänger sind beispielsweise der durch seine Verbrechen gegen das vietnamesische und das chilenische Volk mit unsagbarer Schuld beladene Henry Kissinger, NATO-Generalsekretär a.D. Manfred Wörner oder die hochgradig korrupten Politkriminellen Helmut Kohl und Otto Graf Lambsdorff.
Die von Bundesaußenminister Joseph Fischer gehaltene Laudatio sei hier aufgrund ihres die Ziele der Atlantikbrücke nach dem Endsieg des Kapitalismus im Kalten Krieg entlarvenden Charakters auszugsweise wiedergegeben: "Es ist für mich eine große Freude und Ehre, heute aus Anlass der Verleihung des Eric Warburg-Preises an Sie, verehrter Herr Präsident Bush, die Laudatio halten zu dürfen. Wir alle möchten Ihnen zu diesem Preis sehr herzlich gratulieren. Ich meine, im Namen aller Anwesenden sprechen zu können, wenn ich feststelle, dass wir uns keinen würdigeren Preisträger vorstellen könnten.
Wir haben heute einen
doppelten Grund zum Feiern: 50 Jahre Atlantikbrücke, das ist ein stolzes Jubiläum.
Allen Mitgliedern und Mitwirkenden der Atlantikbrücke möchte ich für Ihre
großartige Arbeit und für alles danken, was Sie für die Freundschaft zwischen
Amerika und Deutschland getan haben. Ein enges Verhältnis zu den USA ist neben
der europäischen Integration der wichtigste Pfeiler, auf dem die Freiheit
und die Demokratie unseres Landes aufgebaut ist. Und auch eine Europäische
Union, die hoffentlich eines nicht mehr allzu fernen Tages ihre Integration
vollendet haben wird, wird auf dieses enge, für Europas Freiheit existenzielle
Verhältnis mit den USA nicht verzichten können.
(...)
Die Unterstützung
der deutschen Einheit steht in einer Linie mit der Entscheidung der Vereinigten
Staaten, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa zu bleiben und der
deutschen Demokratie eine zweite Chance zu geben. Es war vor allem diese Entscheidung,
die zusammen mit der europäischen Integration das Schicksal Deutschlands und
Europas nach 1945 grundlegend zum Besseren
wendete.
(...)
Dieses angesichts
unserer jüngeren Geschichte kaum fassbare Glück verdanken wir ganz entscheidend
Amerika und seinem damaligen Präsidenten George Bush. Deutschlands Verankerung
im Westen hat seine prekäre geopolitische Mittellage, seine mangelnde Einbindung
entschärft und damit die Gefährdung durch hegemoniale Alleingänge aufgelöst.
Zudem hat sie der Demokratie im
Innern eine feste Grundlage gegeben.
Darum ist die amerikanische
Präsenz in Europa und die enge Bindung zwischen unseren Kontinenten für Deutschland
auch in Zukunft unverzichtbar. Dies gilt auch, wenn sich die Europäische Union
immer stärker zu einem selbstbewussten, eigenständigen politischen Akteur
entwickelt.
(...)
Die Geschichte hat
gezeigt, dass oftmals gerade in der Verbindung unserer Handlungsweisen, in
einer klugen Verzahnung von Politik und Militär eine einzigartige Stärke liegen
kann.
Die Antwort auf die alte
Frage 'war es militärische Stärke oder die Politik der Entspannung, die den
Kalten Krieg entschied'; lautet letztlich: Es war beides zusammen. So war
und ist es auch im Kosovo, in Mazedonien und in Afghanistan und genau deshalb
haben Europa und diesmal auch Deutschland sich dort an militärischen Aktionen
beteiligt.
(...)
Die dramatische
Eskalation im Nahen Osten hat die Welt, hat uns alle zutiefst entsetzt. Lassen
Sie mich, meine Damen und Herren, gerade heute, am Nationalfeiertag Israels,
eines eindeutig feststellen: Das Existenzrecht Israels und das Recht des Staates
Israel und seiner Bürger in Frieden und Sicherheit zu leben, ist für uns unantastbar.
Und Deutschland hat ein historisch begründetes Sonderverhältnis zum Staat
Israel, das sich gerade in schweren Zeiten in Solidarität bewähren muss."
Zum Jubiläum gratulierten der Atlantikbrücke (...) zahlreiche Personen, und zwar durch eine imposante Anzeige in der "Welt" vom 17. April 2002. Die Unterzeichner erklärten explizit, dem Netzwerk der Atlantikbrücke ihre Positionen zu verdanken. Zu der beunruhigenden pressure group rechnen sich unter anderem: Heinrich Aller (SPD) als niedersächsischer Finanzminister, Joachim von Arnim als Gesandter der BRD bei der NATO, Susanne Gabriele Biedenkopf-Kürten als Leiterin der ZDF-Europaredaktion, Johannes K. Borsche als Vizepräsident der Frankfurter Morgan Stanley-Niederlassung, Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD, (...) Thomas W. Geisel aus dem Ruhrgas-Vorstand, Bundesbankdirektor Dr. Klaus D. Geisler, Wolfgang Ischinger als BRD-Botschafter in Washington, Eckart von Klaeden als Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, der Telekom-Vizevorstandsvorsitzende Dr. Raphael Kübler, Dr. Rudolf Lang als Vorstandsmitglied von Goldman & Sachs, Nikolaus Graf Lambsdorff als Kabinettschef der UNMIK-Protektoratsverwaltung im Kosovo, Kathrin Leeb als Vizepräsidentin der Deutschen Bank, der Schering-Manager Knut Mager, der Springer-Vorstand Steffen Naumann, der als Kriegshetzer gegen den Irak auffallende CDU-Außenpolitiker Dr. Friedbert Pflüger, Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering als Fraktionsvorsitzender der Christdemokraten im Europaparlament, der SPD-Politiker Ottmar Schreiner, Gottfried Spelsberg-Korspeter als RWE-Vorstandsmitglied, Michael Zissis Vassiliadis als Vorstandssekretär der IG Bergbau, Chemie, Energie, Matthias Witt als Geschäftsführer der Vogel Burda Communications GmbH sowie Redaktionsmitglieder des STERN, der "Financial Times Deutschland", der FAZ, des "Tagesspiegel", der ZEIT, des Bayerischen Rundfunks, von N24, SAT1 und der Süddeutschen Zeitung."
Wir gestatten uns abschließend, diese "unabhängigen Journalisten" namhaft zu machen:
Dr. Nikolaus Busse, Christiane Hoffmann (FAZ)
Katja Gloger (STERN)
Malte Lehming (Tagesspiegel, US-Korrespondent)
Theo Koll (Frontal21, ZDF)
Rüdiger Löwe (Bayerischer Rundfunk)
Eck Stuff (Ausbildungsleiter des SFB)
Christian Wernicke (Europakorrespondent der "Süddeutschen Zeitung" in Brüssel)
Sabine Ulbrich (Korrespondentin von N24 und SAT1 in Washington)
Margaret Heckel (Financial Times Deutschland)
Matthias Naß (Stellvertretender Chefredakteur der ZEIT)
Anke Plättner (WDR)