Politische Theorie

 

Volk, Nation und Sozialismus


Die Begriffe völkisch und national, besonders in Verbindung mit dem Begriff sozialistisch, gelten schon lange als „politisch unkorrekt“, weil sie u.a. auch von den Nationalsozialisten verwendet wurden und seit nunmehr über fünfzig Jahren zu jenen „Unworten“ gehören, die für eine Dimension des Denkens stehen, welche die politischen Machthaber am liebsten aus unserem Bewußtsein ausblenden möchten. Denn dieser völkisch-sozialistische Bezug in der Politik repräsentiert schon rein begrifflich das genaue Gegenteil von der zentralen Zielvorstellung des heutigen kapitalistisch-neoliberalistischen „Mainstreams“, d.h. von jener amorphen, willenlosen, leicht manipulierbaren One-world-Massengesellschaft, deren Entstehung von den Vertretern und Hilfswilligen des internationalen Finanzkapitals mit allen Mitteln gefördert wird, und die offenbar letztlich der Errichtung einer plutokratischen Weltdiktatur dienen soll.

Auch dem Begriff Sozialismus an sich scheint nach dem Untergang der kommunistischen Systeme in Osteuropa eine ähnliche Behandlung wie die des Völkischen und Nationalen zugedacht zu sein. - Während des Ost-West-Konflikts war der Sozialismus als Staatsideologie des von der sowjetischen Supermacht kontrollierten kommunistischen Machtblocks kaum in der Lage, eine seinem eigentlichen Wesensgehalt gemäße Rolle in der lebendigen politischen Auseinandersetzung zu spielen. Dementsprechend hatten die westlichen, insbesondere die Bonner, vom internationalen Finanzkapital kontrollierten Machthaber auch keine Bedenken, eine Art „linke“ Spielwiese zu dulden, auf der blasierte Bürgersprößlinge, bornierte Politspinner und zum Teil rein kriminelle Elemente verschiedener Couleur die fast grenzenlose Narrenfreiheit besaßen, den Sozialismus im antinationalen, antivölkischen und damit insbesondere auch antiproletarischen (!) Sinne auszulegen und als Alibi für kriminelle Gewalt und asoziales Verhalten zu mißbrauchen. In Deutschland wird diese politkriminelle Szene, die nie eine wirkliche politische Potenz besaß, von den BRD-Machthabern und ihren Geheimdiensten nach wie vor systematisch dazu instrumentalisiert, durch Terror und Gewalt die Entstehung einer nationalbewußten, völkisch und sozial orientierten Volksbewegung in diesem Land und die freie Diskussion über einen, heute dringender denn je benötigten, authentischen Deutschen Sozialismus zu verhindern.

Erst durch den Zusammenbruch des sowjetischen Machtbereichs ist der Sozialismus aus den Ketten der Machtpolitik befreit worden und kann sich nun seiner eigentlichen geschichtlichen Bestimmung wieder voll zuwenden. Diese Bestimmung ist auf keinen Fall die Schaffung irgendeiner, im Gegensatz zur Volksgemeinschaft stehenden Internationale, in der zwangsläufig gerade der unterprivilegierte Arbeiter seine soziale Identität und Sicherheit verlieren müßte. Ganz im Gegenteil, denn die Zersetzung der Volksgemeinschaften und der gewachsenen ethno-kulturellen und sozialen Netzwerke wird ja heute in der Tat nicht nur angestrebt, sondern mit brutalster Rücksichtslosigkeit auch erfolgreich betrieben, und zwar von den Vertretern der internationalen Hochfinanz und ihren politischen Erfüllungsgehilfen in den westlichen Regierungen und Meinungskartellen, also von den neoliberalen Gegnern des Sozialismus. Die verheerenden Folgen für die Völker und ihre Kulturräume sind bekannt, insbesondere auch die Folgen für die sozial Schwachen, die am stärksten auf ihre kulturellen Wurzeln und auf die nationale und soziale Solidarität angewiesen sind.

Nein, die geschichtliche Bestimmung des Sozialismus ist nicht die Zersetzung der Volksgemeinschaft, sondern ihre Stärkung, und zwar durch die Emanzipation der Unterprivilegierten. Früher ging es dabei um die Situation der verarmten nichtbesitzenden Landbevölkerung und um die unhaltbaren Lebensverhältnisse des lavinenartig anwachsenden Industrieproletariats. Die emanzipatorische Wirkung der sozialistischen Idee und die integrative Kraft des nationalen Gedankens und des völkischen Kulturbewußtseins trugen damals in Deutschland - völlig unabhängig von den unterschiedlichen Hintergründen oder den vordergründigen Motiven der agierenden Persönlichkeiten, wie etwa Bismarck und Lasalle - entscheidend dazu bei, eine stabile Volks- und Leistungsgemeinschaft zu schaffen, die über Kriege, Niederlagen und schwerste Krisen hinweg bis zum heutigen Tage gehalten hat.

Heute droht diese Gemeinschaft, auseinanderzubrechen, weil eine verantwortungslose, ja verbrecherische Erfüllungspolitik zu Gunsten eines immer mächtiger werdenden, volksfremden internationalen Finanzkapitals das Volk wieder in Klassen spaltet, und zwar diesmal in die Klasse derer, die in den immer einseitiger werdenden Arbeitsprozeß integriert sind, und die Klasse der anderen, die es mehr oder weniger nicht sind.

Erstere werden immer häufiger auf eine übernationale Firmen- oder Geschäftskultur eingeschworen, die sie von ihrem Volkstum trennt und entfremdet. Letztere bleiben auf eine nationale Kultur angewiesen, die mißachtet wird, zusehends verfällt und immer stärker zur inhaltslosen Hülse degeneriert. So entsteht, wie schon so oft in der Geschichte, eine neue Klassengesellschaft, die das Volk nicht nur in materieller, sondern darüber hinaus auch in geistiger und kultureller Hinsicht spaltet.

Hier ist der Sozialismus erneut gefordert, wie zur Zeit Lasalles und Bebels, durch emanzipatorische Konzepte und Forderungen der von der kapitalistischen Krebsgeschwulst verursachten Spaltung im Volk entgegenzuwirken. Heute kann dies in Deutschland jedoch nur auf der Grundlage eines Deutschen Sozialismus oder, allgemein ausgedrückt, auf einer nationalen, völkisch-sozialistischen Grundlage geschehen. Denn auf Grund des ungeheueren Machtmißbrauchs übernationaler Kräftekonstellationen, der bis in die kleinsten Bereiche menschlicher Arbeit und Kultur hineinwirkt, und der unübersehbaren Erosions- und Verschleißerscheinungen der einzelnen menschlichen Lebensräume, d.h. der Vaterländer und der heimatlichen Regionen, durch globale Ausbeutungsstrategien ist es geradezu unübersehbar geworden, daß gesellschaftliche Emanzipation heute nur möglich ist, wenn sie mit der Wiederinstandsetzung intakter Volksgemeinschaften und nationaler Lebensräume einhergeht.

Eine andere, kürzere Formulierung dieser wichtigen Erkenntnis lautet: Völkisches und sozialistisches Denken sind eng verwandt, wenn nicht gar identisch gleich. Sie gehen aus den Emanzipationsbestrebungen hervor, die historisch notwendig waren und noch sind, um erstarrte oder degenerierte, dem lebenden System Volk und Land entfremdete Gesellschaftsformen und Machtstrukturen zu beseitigen und die Einheit von Volk und Nation, das heißt die Kongruenz der kleinsten Teile eines Volkes - Familie, Sippe, Heimat, soziale und berufsständische Schichtungen - mit der Gesamtnation und letztlich mit dem Staat wiederherzustellen. Im Jahre 1789, zu Beginn der großen Französischen Revolution, wurde genau dieser Emanzipationswille vom Grafen Mirabeau in der Französischen Nationalversammlung sinngemäß wie folgt formuliert: Der Dritte Stand ist nicht nur ein Teil der französischen Nation, er ist die französische Nation. 200 Jahre später, zu Beginn des Zerfallsprozesses der von den Siegern des Zweiten Weltkrieges geschaffenen Nachkriegsordnung, formulierten die Mitteldeutschen das gleiche Anliegen ähnlich, aber kürzer: WIR SIND DAS VOLK.

Der Kampf der Völker um nationale Identität und Unabhängigkeit schließt aber keineswegs eine internationale Solidarität aus. Insbesondere: Jedes Land, das gegen Machtansprüche und Übergriffe des von der Hochfinanz bestimmten internationalen Gängelungs- und Repressionskartells, etwa des Internationalen Währungsfonds, der Welthandelsorganisation, der Supermacht USA oder der NATO, seine Unabhängigkeit und Würde verteidigt, verdient die Sympathie und die Unterstützung aller national orientierten politischen Bewegungen der Welt, und zwar unabhängig von dem im betreffenden Land herrschenden politischen System. Das gilt für China, Nordkorea, Kuba, Irak und viele andere Staaten, die heute mehr oder weniger starkem Druck der sogenannten „internationalen Gemeinschaft“ ausgesetzt sind. Denn der völkische Gedanke ist universell, nicht auf ein einzelnes Volk beschränkt, und die Freiheit eines Volkes, sein eigenes Leben, seine Wirtschaft und seinen Lebensraum zu gestalten, steht als Prinzip höher als jede Staatsform oder politische Ideologie (Völkischer Primat).

Per Lennart Aae
1998

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