Politische
Theorie
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Strategiediskussion Kampf um die Volksgemeinschaft
vormals:
Diskussion über Grundgesetz und politische Strategie
zwischen
Jürgen Schwab und Per Lennart Aae
und Beiträgen
von Dr. G. Kümel und I. Stawitz
Eine Änderung
des Themas von "Diskussion über Grundgesetz und politische
Strategie"
in "Strategiediskussion Kampf um die Volksgemeinschaft"
hielten wir für richtig und angemessen, um die Diskussionsrunde für
einen weiteren Kreis zu öffnen!
Bisherige Beiträge:
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14 | Dr.
Gunther Kümel an P.L. Aae |
10.06.2003 |
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16 | Jürgen
Schwab an P.L. Aae und I. Stawitz |
16.06.2003 |
Die Beiträge sind umgekehrt chronologisch geordnet; der letzte kommt also zuerst.
16. Jürgen Schwab am 16. Juni 2003
Liebe Kameraden Aae und Stawitz,
„revolutionär“ und „reaktionär“ sind noch keine Standortbestimmungen, egal ob sich jemand selbst so bezeichnet oder er so bezeichnet wird. Wenn ich im 19. Jahrhundert für die Monarchie eingetreten wäre, dann hätte man mich als „Reaktionär“ bezeichnet, heute ist Horst Mahler mit einem solchen Konzept ein „Revolutionär“. Dies ist immer eine Frage der geistesgeschichtlichen Perspektive.
Mir kommt es vielmehr
auf das strategische Ziel an und welche Voraussetzungen hierfür notwendig
sind. Das Ziel von allen Nationalen müßte in der „Volksgemeinschaft“
bestehen. Was die Partei NPD anbelangt, so bekennt sich diese in ihrem Parteiprogramm
aus dem Jahre 1997 eindeutig zur „Volksgemeinschaft“. Zu den politischen
Voraussetzungen, die eine Volksgemeinschaft überhaupt ermöglichen
können, sagt das Programm allerdings wenig aus. Es wird darin lediglich
angedeutet, daß so etwas wie ein anderer, reformierter Staat erforderlich
sei. So wird unter Punkt 3 richtigerweise die Direktwahl des Bundespräsidenten
und Volksentscheide gefordert. Ob dieses minimale Veränderungsprogramm
zur Erreichung der Volksgemeinschaft überhaupt ausreichen könnte,
darf allerdings sehr bezweifelt werden. Hans Herbert von Arnim formulierte
einmal das Problem, vor dem die NPD hier steht, wie folgt:
„Daß es in der Politik auch auf Personen ankommt, ist so offensichtlich,
daß die Alltagsauffassung dazu neigt, den personellen Faktor ganz in
den Vordergrund zu rücken oder gar zu verabsolutieren. Die Rolle von
Institutionen zu erkennen ist dagegen sehr viel schwerer. Institutionen wirken
nun einmal nur indirekt, so daß ihre Bedeutung zu erfassen ein gewisses
Niveau theoretischer Reflexion verlangt.“ (Hans Herbert von Arnim: Vom
schönen Schein der Demokratie. Politik ohne Verantwortung - am
Volk vorbei. Droemer Verlag, München 2000, S. 21.)
Der Arbeitskreis „Volk und Staat“ beim NPD-Parteivorstand verfolgt nun seit rund zwei Jahren das Ziel, dieses „gewisse Niveau theoretischer Reflexion“, von dem von Arnim spricht, zu erreichen, um vor allem in bezug auf die NPD den politischen Mißbrauch von „innen“ und von „außen“ möglichst auszuschließen. Das Dilemma der NPD und ihres Umfeldes bestand bislang in einem Schwanken zwischen NS-Apologetik und dem Kniefall vor der FDGO. Die NS-Apologetik einerseits nutzt dem System, weil sie auf den Normalbürger lächerlich und abstoßend wirkt und eine Einparteidiktatur keine glaubhafte Alternative zur Mehrparteiendiktatur der BRD darstellt, der Kniefall vor der FDGO nutzt dem System, weil ihm somit fundamentale Kritik erspart bleibt und diese Position äußerst ehrlos wirkt. Stellen Sie sich einmal vor, was man in Ländern wie Afghanistan und dem Irak heute mit Inländern zu tun pflegt, welche offen für die amerikanische FDGO eintreten - für eine FDGO, die keine Volkssouveränität und kein Selbstbestimmungsrecht kennt. Da wir in Deutschland in einem „zivilisierten“ Land leben, wählen Fundamentalisten hierzulande die Diskussion zur Überzeugung von Pragmatikern.
Wenn es für alle
Nationaldemokraten unstrittig ist - was hier einfach vorausgesetzt wird
-, daß die Volksgemeinschaft das oberste Ziel nationaler Politik
zu sein hat, dann dreht sich notwendigerweise die ordnungspolitische Debatte
um zwei Fragen: Brauchen wir einen anderen Staat zur Erlangung der Volksgemeinschaft
und wenn ja, um welchen Typen von Staat müßte es sich dabei handeln.
Manche in unseren Reihen - wie Herr Aae - scheitern schon an der
ersten Frage, da sie davon ausgehen, daß es sich bei der BRD um einen
souveränen „Nationalstaat“ handeln würde, der über
eine souverän zustande gekommene Verfassung verfüge. Für diesen
Personenkreis geht es darum, die vermeintlichen Restsouveränitäten
der BRD (unlängst noch die D-Mark, Gerichtsbarkeit etc.), die jetzt endgültig
an EU-Institutionen abgegeben werden, zu „retten“. Aus revolutionärer
Sicht ist zu fragen, warum etwas gestützt werden soll, das bereits am
Fallen ist?
Hinzu kommt: Wer der Auffassung ist, die „Volksgemeinschaft“ müsse
gegen den weiteren Ausverkauf nationaler Souveränität (der BRD)
„verteidigt“ werden, der behauptet - wie Herr Aae -
ja indirekt nur, daß es in der BRD so etwas wie eine (potentielle) „Volksgemeinschaft“
gäbe. Nur stellt sich die Frage, in welcher Substanz diese BRD-„Volksgemeinschaft“
bestehen sollte? Einseitig biologistisch und geistfeindlich orientierte Nationalisten
- wie Herr Aae - könnten dem Irrtum anhängen, eine deutsche
Volksgemeinschaft sei sozusagen im Naturzustand („biosoziologisch“)
einfach vorhanden und müßte von gutwilligen nationalen Politikern,
die in der Bundesregierung angelangt sind, einfach nur umgesetzt werden. Dann
wäre die Volksgemeinschaft zu definieren als ein großer Gen- und
Zellhaufen, dem vielleicht 70 Millionen (unvermischte) Deutsche in der BRD
und in der RÖ angehören. Demzufolge wäre die Volksgemeinschaft
nur eine Sache des „Bluts“ und nicht auch eine solche des „Geistes“
und der „Organisation“. Wer diesem Irrsinn nicht folgen mag, der
kann nur im „Kopf“ die Institution des Geistes und im „Staat“
die Institution der Organisation einer Volksgemeinschaft erkennen. Also muß
ich zur Erreichung der Volksgemeinschaft über entsprechende „Köpfe“
und einen geeigneten „Staat“ verfügen. Bei diesem Staat kann
es sich nicht um die BRD handeln. Dies noch einmal zur Klarheit, weil ja Herr
Aae verschwörungstheoretisch behauptet, ich würde hier irgendetwas
„verbergen“.
Darüber hinaus erscheint schon der Gedanke absurd, daß in einem parlamentarischen System wie in der BRD - von der Fremdbestimmung einmal abgesehen - überhaupt so etwas wie eine „Volksgemeinschaft“ zu verwirklichen wäre. Mir ist jedenfalls kein Beispiel weltweit bekannt, wo in der Geschichte oder Gegenwart diese Kombination „Volksgemeinschaft und Parlamentarismus“ erreicht worden wäre. Ansätze zu einer Volksgemeinschaft gab es in Deutschland zweimal: bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges im August 1914 und in der Zeit zwischen 1933 bis 1945. Die dabei zutage getretenen Unzulänglichkeiten und Widersprüchlichkeiten, die im mangelnden geistigen Bewußtsein der Protagonisten gelegen hatte, sollen an dieser Stelle nicht ausgeführt werden. Vielleicht herrscht im „nationalen Lager“ auch Unklarheit darüber, worin denn inhaltlich überhaupt die „Volksgemeinschaft“ besteht? Es wird ja in der nationalen Publizistik viel darüber geschrieben und geredet und selten definiert, welcher Inhalt sich hinter diesem Bergriff verbirgt. An dieser Stelle soll die Erwähnung der „drei Bausteine nationaler Politik“, nämlich „nationale Identität“, „nationale Solidarität“ und „nationale Souveränität“ und diesbezüglich ein Literaturhinweis (Jürgen Schwab: Volksstaat statt Weltherrschaft) genügen. Aber vorsichtig, Herr Aae, das Lesen von Büchern bereitet Kopfschmerzen!
Ich setze nun also voraus, daß zur Wiedererlangung der deutschen Volksgemeinschaft ein wirklicher deutscher Staat - im Gegensatz zur BRD - erforderlich ist. Ob es sich dabei um eine „Demokratie“ im weitesten Sinne des Begriffs handeln müßte, ist zunächst einmal offen. Das Deutsche Kolleg (DK) beispielsweise rief im letzten Jahr - ohne Resonanz - die Nachfahren der deutschen „Reichsfürsten“ (von 1871) dazu auf, die Reichsgewalt an sich zu reißen. Die Wiedereinführung der Hohenzollern-Monarchie von 1871-1918 wäre sicherlich kein Zugewinn an Demokratie im Vergleich zur BRD heute - beide verfügen über ein gewähltes Parlament -, aber diese damalige konstitutionelle Monarchie verdiente wohl die Bezeichnung „Nationalstaat“ völlig zurecht, in der die Hegelsche Staatsphilosophie vierzig Jahre nach seinem Tod zur Wirklichkeit gelangte. Somit war im Bismarck-Reich auch die „Volksgemeinschaft“ von 1914 im Schützengraben möglich. Die BRD freilich, die ihre „nationalen“ Interessen in Afghanistan zu verteidigen pflegt, könnte eine solche Aufwallung gegen eine Übermacht von Feinden niemals zustande bringen, da sie weder über die personellen, geistigen und vor allem auch nicht über die institutionellen Voraussetzungen verfügt.
Nun ist aber die Nationaldemokratische Partei Deutschlands nicht das Deutsche Kolleg, weshalb sie schon aus ihrer Ideengeschichte heraus (Johann Gottlieb Fichte, Ernst Moritz Arndt und Friedrich Ludwig Jahn u. a.) kaum etwas mit der Erbmonarchie anzufangen weiß. Die NPD müßte also demzufolge ihren Anspruch, die Volksgemeinschaft geistig und organisatorisch anzustreben, mit einem Staatskonzept untermauern, das nicht auf der Fürstensouveränität sondern auf der Volkssouveränität beruht. In meinem letzten Schreiben an dieser Stelle vom 8. Juni 2003 hatte ich diesen Ansatz mit „3. Die Einführung einer gemischten Verfassung: Präsidialdemokratie mit Volksentscheiden und (eventuell berufsständischem) Parlament“ umschrieben.
Wie Herr Stawitz zu Recht schreibt, so wurde die sogenannte „parlamentarische Demokratie“ den Deutschen nach einer militärischen Niederlage von außen aufgezwungen - und dies immerhin zweimal: 1919 ersetzte dieses System mit Gründung der Weimarer Republik, die immerhin noch stark präsidial geprägt gewesen war, eine konstitutionelle Monarchie, 1949 mit Gründung der BRD einen nationalsozialistischen Führerstaat. Man kann zu den beiden jeweils durch fremden Druck beseitigten Systemen (Zweites Deutsches Kaiserreich und Drittes Reich) stehen wie man will, sie waren auf jeden Fall souverän und regierungsfähig, während Deutschland nach 1945 schlichtweg „enthauptet“ wurde (Hamburgs Ex-OB Dohnanyi). Ist es nicht komisch, daß so ziemlich allen von den „Alliierten“ zusammengeschlagenen Völkern immer die gleiche Pseudo-„Demokratie“ „geschenkt“ wird?
Um diese Wirklichkeit überhaupt verstehen zu können, muß sich der politische Denker in einen Gedankenstrom stellen, der bereits lange vor ihm einsetzte und mit dessen Hilfe er sich die Denkwerkzeuge (Begriffe) schafft, um für die geistigen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft gerüstet zu sein. Jedoch beim bloßen modernen „Denken“ aus dem Stegreif des Jahres 2003 heraus kann nicht viel herauskommen - außer Stammtisch- und Leserbriefniveau -, wie dies Per Lennart Aae mit seinem rein biologistischen, geistfeindlichen und auf mathematischer Logik basierenden „Denken“ unter Beweis stellt. Jetzt ist mir auch die Ursache für das schwache geistige Niveau der Nationaldemokratie in den zurückliegenden Jahren klar geworden, wenn die Partei von einem Amtleiter für Politik und Bündnisse „geistig“ gelenkt wird, der seinem Publikum von dem Lesen überflüssiger Bücher „aus Zeitgründen“ abrät, dieses Publikum stattdessen mit seinen vielen endlosen Monologen beglückt, aber dennoch glaubt beurteilen zu können, ob ein Publizist Zitate „von irgendwelchen vermeintlichen Autoritäten“ aus dem Zusammenhang reißt. Würde man weiterhin solchen Blendern folgen, die aus ihrer hoffnungslosen Unterlegenheit heraus das Geistige bekämpfen müssen, so wäre der notwendige Kampf um die Köpfe von vorneherein verloren und das Geschäft des Systems besorgt.
Mit kameradschaftlichen Grüßen
Jürgen Schwab
15. An Per Lennart Aae und Jürgen Schwab
Diskussion über Grundgesetz
und politische Strategie
Ein Rat
10.06.2003
Liebe Kameraden! (Ich erlaube mir diese Anrede, da ich mich schon seit vielen Jahren für die Lebensinteressen unseres Volkes aktiv einsetze. Bei der DVU, bei der DLVH, 4 Jahre im Landesparlament S.-H. und zuletzt im Bundesvorstand der NPD sowie als Landesvorsitzender der NPD in S.-H.)
Die Beiträge, die zwischen Euch vom 13. Mai bis heute abwechselnd hin und her flossen, habe ich gelesen. Hin und wieder dachte ich daran, mich an der Diskussion zu beteiligen, aber es kam immer etwas dazwischen. Heute jedoch möchte ich doch einige Bemerkungen und einen Rat einfließen lassen.
Ausgangspunkt in der Diskussion
ist das GG.
Der Spiegelartikel über das heutige, sicher unzulängliche GG und
die Bewertung der darin enthaltenen Aussagen und Intentionen ist u.a. wohl
der Auslöser der Auseinandersetzung gewesen.
Uns allen ist klar, dass das GG von 1948 das Produkt eines verlorenen Krieges ist, als Beendigung des NS-Systems gedacht war und in gewisser Hinsicht eine Fortsetzung der Vorgängerdemokratie von Weimar darstellt.
Aber, ob es uns passt oder nicht, das GG ist faktisch präsent und wird von den meisten Deutschen heute als gegeben und mehr oder weniger gut akzeptiert. Ob es die Kriterien einer wirklichen Verfassung erfüllt, ist für die meisten sekundär. Glücklicherweise gibt es trotzdem zunehmend einzelne Persönlichkeiten, die sich auch kritisch damit auseinandersetzen. Ich denke z.B. an Prof. Hans Herbert von Arnim, dessen verschiedene Werke ich gelesen habe. Die darin geschilderten Missstände der parlamentarischen Demokratie in der BRD, aber natürlich auch ihre funktionierenden Seiten kenne ich selbst aus eigenem Erleben durch mein Wirken im Landesparlament in Kiel, meine Mitgliedschaft im Finanz-, Innen- und im Wirtschaftsausschuss sowie im Ältestenrat. Diese Erfahrungen, die ich in meinem Buch „Mein Krampf“ (360 Seiten) geschildert habe, haben selbstverständlich meine persönliche Einstellung zum GG und zur BRD mitgeprägt. Ähnlich geht es sicher Millionen von anderen Bundesbürgern, die durch ihre Ämter oder Ehrenämter im politischen, sozialen oder betrieblichen Bereich u.s.w. im Staate praktisch mitwirken. Das sollte man bei einer abstrakten Diskussion über GG und BRD nicht vergessen.
Weitere Erfahrungen, die mich ebenfalls politisch geprägt haben: Ich mußte mich als Deutscher, der im englischsprachigen Ausland aufwuchs, seit frühster Kindheit mit politischen und völkischen Fragen auseinandersetzen. Ich war im Gegensatz zu Horst Mahler, der über 40 Jahre brauchte, um sein Volkstum zu entdecken und sein Eintreten dafür aus unerklärlichen Gründen philosophisch verklärte, immer nationalgesinnt und verstand mich durchaus als bürgerlich national mit starker, sozialer Ausrichtung. Das war den Kameraden der NPD in S.-H. nicht verborgen geblieben. Nachdem die DLVH, deren (Vereins-)Mitglied ich immer noch bin, ihren Parteienstatus vor einigen Jahren abgab (in S.-H. war sie stärker als die NPD!) traten sie an uns von der DLVH heran und suchten die Zusammenarbeit, die ich als national-denkender Deutscher sofort und ohne Umschweife sogar gegen den Rat von H. Neubauer und J. Schützinger annahm. Nach Eintritt in die NPD und Wahl zum Landesvorsitzenden in S.-H. gelang es mir, den Landesverband bei der LTW nach 12 Jahren Abstinenz von Wahlen auf über 1 % zu bringen und damit in den Genuß der Wahlkampfkostenerstattung zu kommen. - Dafür sind „Reaktionäre“ immer noch gut, vor allem, wenn „Revolutionäre“ die Früchte daraus ernten! - Nach diesem Erfolg schlug mich der Bundesvorsitzende Udo Voigt für den Parteivorstand der NPD vor, dessen Mitglied ich auch wurde.
Nachdem ich mich zunächst bei der NPD wohl fühlte und meinte, vereint mit allen anderen Kameraden in der Partei gegen unsere eigentlichen politischen Gegner einen sinnvollen Kampf führen zu können, tauchten plötzlich sogenannte „fortschrittliche und revolutionäre“ Kräfte auf (RPF etc.), die Vorstandsbeschlüsse ständig ignorierten, den Bundesvorstand und deren Vorsitzenden als Feiglinge beleidigten, gemäßigte und bürgerliche Kameraden wie mich als „Reaktionär“ diffamierten, aber gleichzeitig selbst vollkommen rückwärtsgewandte, irreale Ideen (NS-System in S.-H. und in Sachsen-Anhalt) vertraten und somit die Partei ausgerechnet in dem Moment spalteten und gefährdeten, da drei Verbotsanträge gegen die Partei anhängig waren! Es handelte sich um die derzeitige Führungsriege der NPD in S.-H., die sich offenbar als Ordnungsmodell für Deutschland eine „NS-Parteidiktatur“ vorstellen. Man muß Realist sein und zur Kenntnis nehmen, daß dieser Kreis teilweise aus Personen besteht, die eine kriminelle Vergangenheit haben, ja z.B. heute noch wegen Raubs angeklagt sind, und es nicht einmal schafften, das Landespostfach, das über 30 Jahre bestand, regelmäßig zu entleeren, so dass es wegen Überlaufens gekündigt wurde. Aus meiner Sicht handelt es sich um politische Vogelscheuchen oder sonderbare Sektierer, die zur Verwunderung der Deutschen und zum größten Nutzen unserer Gegner gewirkt haben und leider noch wirken. - Nach diesen Erfahrungen möge man mir verzeihen, daß ich allergisch reagiere, wenn jemand meint, seine politische Potenz mit dem Wort „revolutionär“ steigern zu können.
Aber zurück zum Thema.
Das Kürzel NPD steht für Nationaldemokratische Partei Deutschlands! Insofern wurde die Entscheidung für ein demokratisches System schon bei der Parteigründung und Namensgebung vorweggenommen und, solange die Partei unter diesem Namen existiert, dürfte es so bleiben!
Im mir vorliegenden Parteiprogramm der NPD vom Sept. 1997 heißt es auf Seite 1 im 2. Absatz:
„Im Gegensatz dazu
strebt die Nationaldemokratische Partei Deutschlands den Austausch der Mächtigen
an, um dem deutschen Volk im Rahmen der europäischen Völkerfamilie
eine Zukunft zu geben.
Wir Nationaldemokraten stehen mit aller Konsequenz gegen die verstaubten Ideologien
vergangener Jahrhunderte (Monarchie und NS), gegen Aufklärungsutopien
und gegen multiethnische Exzesse, denen derzeitig das Deutsche Volk ausgesetzt
ist.“
In der mir vorliegenden Satzung der NPD vom Juni 1995 ist zu lesen:
„§1 Die NPD
ist der politische Zusammenschluss nationaler Deutscher aller Stände,
Konfessionen, Lands-mannschaften und Weltanschauungen.
§2 Die NPD ist eine politische Partei im Sinne des Art.21 GG. Sie bekennt
sich zur deutschen und abendländischen Kultur und sie steht auf dem Boden
der freiheitlichen demokratischen Grundordnung unseres politischen, geistigen,
sozialen und wirtschaftlichen Lebens (...)“ ( Das wollte Horst Mahler
abändern!)
Vor den o.g. Fakten und in der Annahme, dass sich das Programm und die Satzung der NPD in den 2 Jahren meiner Abstinenz nicht diametral ins genaue Gegenteil umgekehrt haben, stelle ich fest, dass der Kamerad Aae keine „reaktionären oder überholten“ Standpunkte vertritt, sondern sich vollkommen im Einklang mit dem Selbstverständnis der NPD befindet. So wie es der Name, das Programm und die Satzung der Partei verlangen. So wie es mir auf NPD-Veranstaltungen in den letzten 20 Jahren immer wieder erläutert wurde.
Diejenigen, die das in Frage stellen bzw. abändern wollen, gefährden das Grundverständnis der Partei, sie wollen eine andere Partei und sollten, sofern es ihnen mit ihren eigenen Beteuerungen wirklich ernst ist, eine entsprechende, eigene gründen! Das steht ihnen frei! Die Übernahme der einst heimattreuen Umweltpartei „Die Grünen“ durch anarcho-kommunistische Aktivisten sollte dem PV als Warnung dienen. Wer das revolutionäre Geschwätz dieser Leute verstehen will, kann sich mit dem Buch „Wir sind die Wahnsinnigen“ des einstigen Fischer-Genossen Christian Schmidt befassen. Viele der Floskeln aus der Frankfurter Schule die darin vorkommen, sind mir auch von den sog. „Revolutionären“ innerhalb der NPD noch gut in Erinnerung geblieben.
Lieber Kamerad Schwab, ich war anlässlich Deines Vortrages in Hamburg vor einigen Monaten anwesend und konnte, wie schon zuvor beim Vortrag des Holger Apfel, feststellen, dass die Beschreibung der Missstände innerhalb der BRD richtig vorgetragen wird. Nur, was die Partei selbst und auch das übrige nationale Lager anbelangt, klafft leider eine Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit, v.a. was die klare, erfolgsorientierte Ausrichtung betrifft. Auf diese Lücke mache ich in meinem o.e. Buch aufmerksam, damit sie so bald wie möglich geschlossen werden kann. Leider kann ich aber bei den nationalen Verlagen kein großes Interesse dafür feststellen. Zu groß ist offenbar die Angst, im eigenen nationalen Mikrokosmos sich es mit irgend jemandem zu verderben etc. Nun, solange das nationale Lager nicht bereit ist, die eigenen Schwachstellen ernsthaft zu diskutieren, solange können sie nicht für sich in Anspruch nehmen, besser als die anderen zu sein oder vom Volke ernstgenommen zu werden. Deswegen halte ich die derzeitige Diskussion über GG und politische Strategie für wichtig, denn die Nationalen haben sich lange genug vor einem klaren, schlüssigen Verständnis vom heutigen deutschen Staat und Gemeinwesen gedrückt.
Lieber Kamerad Schwab,
Du hast mit Deinem Buch „Deutsche Bausteine“ eine gutes Werk geschaffen.
Über die Mängel im heutigen GG brauchen wir nicht zu streiten, aber
erkenne die Chance, die darin liegt, den Etablierten vorzuwerfen, dass ausgerechnet
sie es sind, die nicht verfassungskonform sind, die ständig gegen demokratische
Grundsätze, d.h. gegen die FDGO verstoßen, die ihre Macht missbrauchen
und die volkserhaltenden Elemente des GG zerstört haben. Den Spieß
umdrehen! Versuche Deinen Kampf gegen die in der BRD herrschende Oligarchie,
gegen die Politische Klasse in geordnete Bahnen auf der Grundlage der faktischen
politischen Lage zu lenken. Dann ist die Gefahr, sich im Abstrakten zu verlieren,
nicht mehr so groß, auch wenn bestimmte abstrakte Ideen nach wie vor
wichtig bleiben. Ein solcher Kampf wird vom Volke, welches wir gewinnen wollen/müssen,
verstanden und somit auf Sympathie und Verständnis stoßen. Dann
sind wir - die Nationalen - für die einfachen Menschen akzeptabel
und glaubwürdig, dann haben wir eine echte Chance voranzukommen und werden
endlich zu einer wirklichen Bedrohung für unsere Gegner. Das ist alle
Mal besser als die Abrissbirne schwingen zu lassen, denn sie schafft nur Schutt
und ein solches Getöse spielt unseren Gegnern nur in die Hände!
Aus meinen parlamentarischen Erfahrungen weiss ich, dass die Etablierten nichts
so sehr fürchten als, dass man ihnen Heuchelei und Unaufrichtigkeit d.h.
die Verletzung ihrer eigenen Prinzipien vorwirft.
In einem politischen Kampf, wie ich ihn eben kurz skizziert habe, werden Kameraden
wie Per Lennart Aae und ich wieder Seite an Seite, gemeinsam mir Dir und den
vielen Patrioten, die sich in den letzten Jahrzehnten ausge-klinkt haben,
gegen die gemeinsamen Gegner und Verderber unseres Volkes kämpfen.
Beste Grüße
Ingo Stawitz
Uetersen den 10.06.2003
14. Dr. Gunther Kümel am 10. Juni 2003:
Sehr geehrter Herr Aae,
danke für Ihren ausführlichen und informativen Text. Meine Antwort
geht an Sie, aber Sie können sie beliebig in irgendein Forum stellen.
Ich muß sagen, daß ich normalerweise überhaupt nicht verstehe,
daß man sich über die vielleicht fundamentalen, aber letztlich
doch nicht existentiell wichtigen Unterschiede in den politischen Grundfragen
ereifern kann. Die Linke hat bei allen fundamentalen Unterschieden zwischen,
beispielsweise, Maoisten, SPD, Stalinisten, stets an dem Grundsatz festgehalten,
daß „der Feind… rechts steht“. Das heißt, es
gab eine grundsätzliche Übereinstimmung zwischen allem, was links
war, eine gruppenübergreifende linke Solidarität.
So etwas gibt es bei
den Deutschen, die es noch sein wollen, zu meinem großen Bedauern nicht!
Ich habe im DK vielfach darüber gesprochen, wir sollten Parteiungen vermeiden,
bin aber nicht auf viel Gegenliebe gestoßen. Nach Ihren Erklärungen
verstehe ich Ihre Verteidigung des GG und des Staates BRD. Ich bin zwar einer
etwas anderen Meinung als Sie, was die Beurteilung der Legitimität des
Grundgesetzes betrifft. Und daraus resultiert eine Meinung über eine
etwas andere Notwendigkeit der Strategie, und ich mache mir auch etwas andere
Gedanken über die Aufgabe der NPD (Abgesehen davon, daß ich nicht
Mitglied bin und von daher gar keine Berechtigung dazu habe). Es gibt innerhalb
der leider sehr kleinen Gruppe der „Deutschen, die es noch sein wollen“
eine Vielfalt von (oft unvereinbaren) Meinungen, ideologischen Positionen,
Charakteren, Lebensstilen und selbstgestrickten Lebensphilosophien. Ich denke,
man kann das als Bereicherung ansehen, es muß keinen ausschließen.
Nur ein Vegetarier wird einen anderen Vegetarier überzeugen können,
und wenn es sieben verschiedene neuheidnische religiöse Gruppen gibt,
Volkstänzer, Gottgläubige, nationale Christen oder Atheisten, heimattreue
Pfadfinder, Hegelanhänger, Heimatbündler, Nietzscheaner, nationale
Anhänger der Welteislehre oder der Hohlwelttheorie, Bündische, Ludendorfer,
Monarchisten, Republikaner, Nationalsozialisten, Nationalmarxisten, nationale
Sozialrevolutionäre, Nationalrevolutionäre, die Vielfalt wird dem
gemeinsamen Anliegen nützen.
Es ist nur die Frage : „Für Deutschland, oder nicht für Deutschland?“.
Das ist schon alles.
Es darf nur ganz wenige
Forderungen an die übergreifenden, gemeinsamen Ideen geben. Wenn ich
nur mit solchen Menschen auskommen kann, die meine Meinung über das Grundgesetz,
meine Ansicht über die Bedeutung von Hegel, meine Ansicht über eine
künftige Staatsform, meine Meinung über religiöse Dinge, meine
Ansichten über den Widerstand im Dritten Reich, meine Gedanken zur Behandlung
der Südtiroler im Dritten Reich (usw.,…) teilen, dann ende ich
bei sieben Dutzend Einmannvereinen und dann ist wirklich jede Möglichkeit
verspielt, daß wir das Deutsche Volk noch in letzter Minute retten können.
Die Fronten müssen anderswo verlaufen.
Wenn einer bloß einsieht, daß die Deutschen als Volk leben können
sollen, und er ist bereit, in seinem Lebenszusammenhang etwas dafür zu
tun, dann ist er mir willkommen und ich frage nicht danach, ob er Marxist
oder bürgerlicher Christ oder Atheist oder ein revolutionärer Skin
ist.
Selbstverständlich
werde ich deshalb die Grundsätze, die ich persönlich für die
richtigen halte, nicht vernachlässigen. Im Gegenteil, ich werde in der
Diskussion, in der Auseinandersetzung nach einer glasklaren Position streben.
Aber der Gedanke, dieser Nationale ist ein „Ludendorfer“, ich
bins nicht, also kann ich mit dem ja gar nicht reden, diese Einstellung ist
mir gänzlich fremd, diese Position schwächt uns seit den Freiheitskriegen!
Wenn wir uns über die Klassengegensätze hinwegsetzen („Haut
die Schranken doch zusammen, Kameraden…!“), um wieviel eher über
die weltanschaulichen und die Gräben, die die Gedanken über das
BRD-GG zwischen uns aufreißen. Es soll jeder nach seinem Verständnis,
nach seinem Vermögen für Deutschland arbeiten. Dann ist es gut.
Einen anderen Nationalen überzeugen von meinen persönlichen „Glaubenssätzen“,
das ist sicher gut, aber ausschließen, nein!
Übrigens glaube ich, daß die Inhalte der Begriffe „rechts“
und „links“ seit langem derart beliebig geworden sind, daß
es sich kaum noch lohnt, sie zu verwenden. Und wieder gilt: Ein „linker“
(früher hätte ich ihn bekämpft), der Deutscher sein will, ist
mir willkommen, einer, der das gleiche will und sich als „Rechter“
sieht, ebenso. Für oder gegen Deutschland.
Herzliche Grüße
Gunther Kümel
13. Per Lennart Aae am 9. Juni 2003
Lieber Kamerad Schwab,
da Sie wieder in einem Schreiben an einen Dritten mich persönlich so angreifen, antworte ich Ihnen hiermit direkt und lasse dem Adressaten Ihres Briefes, Herrn Dr. Kümel, - neben weiteren Empfängern in meinem Verteiler - eine Kopie zukommen.
Wie ich Ihnen kürzlich schrieb, begreifen Sie m.E. nicht, worum es hier wirklich geht. Mir stellt sich die Frage, ob Sie es nicht begreifen KÖNNEN oder nicht WOLLEN. Ich nehme an, Sie wollen es nicht - und können es damit, psychologisch bedingt, tatsächlich auch nicht. Weil Sie sonst nämlich eine ehrliche Strategiediskussion führen müßten. Ich unterstelle Ihnen damit keine Unehrlichkeit im üblichen Sinne. Aber Sie schrecken m.E. gefühlsmäßig, instinktiv davor zurück, über die tatsächliche politische Situation und, was diese von uns an strategischen Entscheidungen abverlangt, zu sprechen und verharren lieber bei Ihrem lieb gewordenen „ordnungspolitischen“ Steckenpferd. Dabei sind Sie den über die Sitzordnung streitenden Passagieren in dem gegen den Abgrund rasenden Zug nicht so unähnlich; siehe meinen Brief an Dr. Kümel.
Wie oft muß ich Ihnen noch erklären, daß kein vernünftiger Mensch in diesem Land, der es mit Deutschland gut meint, etwas grundsätzlich dagegen hätte, das sicherlich überholungsbedürftige Grundgesetz zu reformieren und dabei insbesondere die Regierungsform von den derzeitigen Ungereimtheiten zu befreien? Von den gegen das Prinzip der nationalen Selbstbestimmung und den Kern des Grundgesetzes kraß verstoßenden Bestimmungen, wie dem neuen Artikel 23, spreche ich in diesem Zusammenhang nicht einmal, ebensowenig von einigen höchstrichterlichen Gefälligkeitsauslegungen, wie z.B. dem sogenannten Somaliaurteil 1993 zu Art. 24 II GG. Diese müssen ersatzlos gestrichen bzw. aufgehoben werden und können es auch problemlos, weil sie in die Systematik des Grundgesetzes nicht reinpassen.
Eine Reform hätte nicht nur den praktischen Wert einer verbesserten staatsrechtlichen Struktur, sondern könnte, den richtig gewählten Zeitpunkt vorausgesetzt, auch einen nationalen Neuanfang staatspolitisch symbolisch begleiten. Dazu wäre das Jahr 1990 ein optimaler Zeitpunkt gewesen, wenn es die Bereitschaft dazu im Land gegeben hätte und die entsprechenden politischen Machtverhältnisse vorgelegen hätten.
Warum, glauben Sie, gab es diese Voraussetzungen nicht? Weil der entscheidende, gesellschaftlich breit wirkende, nationale Verteidigungsimpuls gegen den Abbau der eigenen gesellschaftlichen (sprich soziokulturellen, völkischen) Freiheitsrechte und der eigenen sozialen und kulturellen Identität fehlte, und zwar trotz der spätestens in den achtziger Jahren überdeutlich gewordenen existentiellen Bedrohungen der deutschen Gesellschaft und trotz der ungeheueren, frechen Anmaßungen der internationalistischen Kräfte im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung (2+4 - Vertrag, EU-Aktionismus und daraus folgendes Mißlingen der „inneren Wiedervereinigung“). Und warum glauben Sie, daß dieser Impuls fehlte - und heute noch fehlt? Dafür gibt es viele Gründe, aber einer, der nicht unwichtig ist, hängt mit uns „Nationalen“ zusammen. Wir haben es nie geschafft, uns von dem Stigma der Niederlage von 1945 und von der, uns geschickt aufgezwungenen „Bewältigung“ von dem, was davor war, zu befreien. Ganz im Sinne unserer Gegner. Die fatale Folge ist, daß wir es auch nicht geschafft haben, ein nationales Paradigma im Sinne der Verteidigung der erlebbaren, verteidigungswürdigen Volksgemeinschaft zu schaffen. -
DAS WÄRE ABER ALS SCHLÜSSEL ZUR MASSENBASIS FÜR EINE NATIONALE ERHEBUNG UNABDINGBAR.
Deswegen, lieber Jürgen Schwab, ist Ihr formeller Ansatz einer Kritik am Grundgesetz zwar löblich, aber Ihr dahinterstehendes, leicht durchschaubares Motiv, nämlich die Fundamentalablehnung der Bundesrepublik Deutschland und damit auch unserer Gesellschaft mit ihren real existierenden Selbstbestimmungsstrukturen, welche heute der Verteidigung bedürfen, ist für die nationale Sache verhängnisvoll.
Auf Ihre sonstigen, mit Verlaub gesagt etwas unsachlichen Bemerkungen im Schreiben an Herrn Dr. Kümel möchte nur stichwortmäßig eingehen:
- Ich spiele nicht die „Rolle der NPD“, bin aber überzeugt, daß ich im Sinne der wirklich nationalen Basis in der NPD spreche. Die Entscheidung unter dem Damoklesschwert des Verbotsverfahrens war eine Folge der Erpressung des Parteivorstandes durch den nunmehr in parteiverhöhnender Form aus der NPD ausgetretenen Rechtsanwalt Mahler.
- Sie müssen mich nicht - und wahrscheinlich auch nicht Herrn Dr. Kümel - über „Rechts“ und „Links“ belehren. Ich selbst habe die Bedeutung wirklicher linker, proletarischer Solidarität beinahe mit der Muttermilch aufgesogen, bin aber dann schon sehr früh zu der Erkenntnis gekommen, daß sie nur ein schlechter Ersatz für die Volksgemeinschaft ist - oder bestenfalls eine ihrer kulturellen Ausprägungen, genau so wie die meisten Religionsgemeinschaften etc.
- Der Kampf um die politische Standortbestimmung der NPD ist nicht abgeschlossen, was ja auch aus Ihrer Zuordnung der Landesverbände zu den in Ihrem Brief an Dr. Kümel dargestellten ordnungspolitischen Positionen hervorgeht, auch wenn Ihre Formulierung dieser Positionen mehr geeignet erscheint, die totale Verwirrung vieler Nationalen zu dokumentieren als irgendeine ernstzunehmende Diskussion widerzuspiegeln (Erbmonarchie von 1871, NS-Parteidiktatur von 1933 etc.).
- Die inhaltlichen Auseinandersetzungen zwischen Horst Mahler und mir haben die Überlegenheit meiner Argumentation gezeigt. Da Mahler angeblich ein Genie ist, ich aber nicht, kann das wohl nur mit der Richtigkeit meiner Auffassungen zusammenhängen.
- Zu meinen Leistungen in der „Theoriearbeit“ möchte ich mich nicht äußern, auch nicht zu Ihren. Aber eins möchte ich bemerken: Ich beziehe mich grundsätzlich nicht auf aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten von irgendwelchen vermeintlichen Autoritäten, deren Werke die meisten nicht gelesen haben und - meine Empfehlung - aus Zeitgründen auch nicht lesen sollten, wenn sie sich mit den heutigen realen Problemen beschäftigen wollen. Meine Methode ist die folgerichtige, sachlich und logisch nachvollziehbare Argumentation.
Mit kameradschaftlichen
Grüßen
Per Lennart Aae
12. Jürgen Schwab am 8. Juni 2003
Herrn
Dr. Gunther Kümel
Per E-Post (Herrn Per Lennart Aae zur Kenntnisnahme)
Sehr geehrter Herr Dr. Kümel,
Per Lennart Aae macht
das ja sehr geschickt, aber doch recht durchschaubar in seinem Briefwechsel
mit Ihnen:
Er selbst spielt die Rolle der „NPD“, die anderen (Mahler etc.)
sind die „Linken“. Dieses Bild ist zweifach schief. Zum einen
definiert sich die NPD weder als ausschließlich rechts noch als ausschließlich
links, eher ist sie staatspolitisch rechts und wirtschaftspolitisch links
verortet.
Zum anderen hat Aae den
Kampf um die politische Standortbestimmung der NPD bereits vor zwei Jahren
gnadenlos verloren - und zwar gegen Horst Mahler und den NPD-Arbeitskreis
Volk und Staat, den ich leite. Da nun Horst Mahler endlich eingesehen hat,
daß er Hegels preußische Monarchie als Programm nicht in der Nationaldemokratischen
Partei Deutschlands durchsetzen kann und infolgedessen zwangsläufig den
Parteiaustritt erklärt hat, fühlt sich nun die längst abgehalfterte
Reaktion in der Partei im Aufwind.
Ich kann aber trotz des Parteiaustritts von Horst Mahler nicht erkennen, daß
nun die „Linie Aae“ in die Vorderhand gerät, welche die BRD
zum „deutschen Nationalstaat“ und ihr Grundgesetz zur „deutschen
Verfassung“ manipulieren möchte (also die Durchsetzung des Programms
amerikanischer Umerziehung in der NPD!).
Viele Denkfähige
in der Partei können sich noch an Aaes „Leistungen“ in der
Theoriearbeit zu gut erinnern: Endlose Fax-Straßen, stundenlange Telefongespräche,
und immer die Argumentationslogik: Per Lennart Aae bezieht sich auf Per Lennart
Aae, während sich Horst Mahler auf G. W. F. Hegel und ich mich u.a. auf
Carl Schmitt beziehe (zunehmend auch auf Hegel).
Wenn Sie sich die Diskussion zwischen Aae und mir auf www.die-kommenden.net
ansehen, dann werden Sie eines feststellen: Die Enttarnung von Aaes systemkonformem
Unsinn, die Volksgemeinschaft sei im Rahmen des BRD-Parlamentarismus zu erreichen.
Ich plädiere dafür, die NPD soll sich bei nächster Gelegenheit
(Bundesparteitag) klar für die Volksgemeinschaft und klar gegen den Parlamentarismus
entscheiden. Über die Verwirklichung der Volksgemeinschaft, in welchem
System diese am besten umsetzbar ist, darüber kann ideengeschichtlich
gestritten werden. Es kommen grundsätzlich drei Positionen in Frage:
1. Die Wiedereinführung
der Erbmonarchie (Modell 1871)
2. Die Wiedereinführung der NS-Parteidiktatur (Modell 1933)
3. Die Einführung einer gemischten Verfassung: Präsidialdemokratie
mit Volksentscheiden und (eventuell berufsständischem) Parlament.
Für die Option 3 plädiere ich, das DK schwankt noch zwischen Option 1 („Aufstandsplan“) und 3 („Reichsverfassungsentwurf“ von Reinhold Oberlercher, während das Monarchiekonzept von Horst Mahler einen Sonderfall darstellt), der NPD-Landesverband Schleswig-Holstein plädiert wohl für Option 2, die NPD-Landesvorstände Saarland, Sachsen und Bayern möchten wahrscheinlich mehrheitlich im Sinne Aaes die Volksgemeinschaft im BRD-Parlamentarismus verwirklichen, was letztendlich auf Wählerbetrug hinauslaufen würde. Die große Mehrheit der NPD kann - bei genug Argumentationskraft - von Option 3 überzeugt werden. Im übrigen weist auch das Profil-Heft Nr. 11 zur „Neuen Ordnung“ den Weg zu Option 3. Hierzu muß noch eine vom GG unabhängige Ordnungsskizze ausgearbeitet werden.
Mit besten Grüßen
Jürgen Schwab
11. Per Lennart Aae am 7. Juni 2003
Sehr geehrter Herr Dr. Kümel,
vielen Dank für Ihre Antwort. Der Unterschied zwischen den "Linken", etwa vom Zuschnitt Frankfurter Schule oder 68er Bewegung, und uns Nationalen ist v.a. der Umstand, daß sich erstere im Zeitgeist gut aufgehoben fühlen und ihr angeblich avantgardistisches oder subkulturelles Umfeld in Wirklichkeit in den Salons selbstgefälliger, staatlich geförderter Pseudo-Gesellschaftskritik, in den vom Kapital gezüchteten Lifestylekulturen und nicht zuletzt an den Trögen der Macht angesiedelt ist, während die Nationalen die ganze etablierte Politikerkaste, die Medienwelt und die "Kulturelite" gegen sich haben, weil sie eben die Herrschaft des Kapitals und der fremden Vögte im Land tatsächlich bekämpfen, und zwar vom einzigen tragfähigen Standpunkt aus, nämlich dem völkisch-nationalen.
Die Folge ist u.a., daß die Nationalen im Gegensatz zu den "Linken" sich natürlich nicht etwa als das Salz in der gesellschaftlichen Suppe, als die lifestyleorientierte Gemeinschaft der Progressiven und Aufmüpfigen sehen können, die die letztlich gesellschaftlich anerkannte Aufgabe haben, den eher konservativen Bremsern Feuer unterm Hintern zu machen. Mit einer derartigen Aufgabe kann man es sich selbstverständlich in der Gesellschaft und unter Intelektuellen gemütlich einrichten und sich auch leisten, sich gegenseitig anerkennend auf die Schulter zu klopfen, auch wenn man über Details uneinig sein sollte. Das trifft aber, wie gesagt, nun mal nicht für die Nationalen zu. Diese sind nach meinem Verständnis vielmehr mit einigen Passagieren eines gegen einen Abgrund rasenden Zuges zu vergleichen, die verzweifelt versuchen, die drohende Katastrophe ihren ahnungslosen Mitpassagieren irgendwie verständlich zu machen, während diese sich wichtigtuerisch über die Sitzordnung in den Abteilen streiten. Wenn dann jemand kommt, der die Warner angeblich unterstützen will, sie aber de facto eher dazu drängt, sich doch lieber um die Sitzordnung zu kümmern, so fällt es letzteren, so weit sie die Situation noch klar überblicken, verständlicherweise schwer, dem "Unterstützer" als vermeintlichem Gesinnungsgenossen irgendwelche wärmeren Gefühle entgegenzubringen. - Dieser Vergleich trifft m.E. ziemlich genau die Situation, in der wir uns derzeit befinden.
Oder direkter ausgedrückt: Die Nationalen sind heute die Warner vor der bevorstehenden vollständigen Vernichtung des deutschen Volkes und der Zerschlagung seines derzeit einzigen, einigermaßen wirksamen Schutzschildes, nämlich des deutschen Nationalstaates. Die Zerstörung dieses Nationalstaates, seiner Idee und seiner grundsätzlichen Legitimation ist schon so weit gediehen, daß der Punkt bald erreicht sein könnte, an dem seine Rettung und somit auch die Errichtung jeglichen Ersatzes, welcher verfassungsrechtlichen Geschmacksrichtung auch immer, für unabsehbare Zeit unmöglich werden könnte. - Nach Ablauf dieser unabsehbaren Zeit wäre aber das deutsche Volk tot. So schrecklich und gleichzeitig so einfach ist die Lage.
Unter diesen Umständen ist es in der Tat schwer, Verständnis für jemanden aufzubringen, der nicht seine ganze verfügbare Kraft zur Verhinderung der unmittelbar bevorstehenden Zerschlagung des deutschen Nationalstaates und der damit einhergehenden Beschleunigung der Vernichtung des deutschen Volkes einsetzt, sondern vielmehr alles tut, um Unsicherheit und Mißtrauen gegenüber eben diesem Nationalstaat zu schüren. Genau das tun aber jene, die unter Berufung auf die illegitime Herkunft oder die staatsrechtlichen Konstruktionsfehler des Grundgesetzes die Bundesrepublik Deutschland emphatisch zum Feindbild für nationale Deutsche erklären. Sie berauben damit das nationale Deutschland der letzten erfolgversprechenden Möglichkeit, den Widerstand im deutschen Volk gegen seine Entmündigung und allmähliche Auslöschung zu organisieren. Diese Möglichkeit wäre sonst NOCH gegeben, wenn im Zuge des beschleunigten wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Niederganges dieses Landes und des gleichzeitigen, durch Globalisierung und EU-isierung hervorgerufenen, totalen Kompetenzabbaus aller deutschen Staatsorgane, v.a. der Bundesregierung und des Bundestages, immer offensichtlicher wird, daß die Arbeitslosigkeit, der Verfall der sozialen Sicherungssysteme u.s.w. hauptsächlich deswegen nicht in den Griff zu bekommen sind, weil unsere Regierung keine souveräne Regierung mehr ist, sondern eine Verwaltung, die auf Anweisung internationaler Manager arbeitet, und unser Bundestag keine Volksvertretung und gesetzgebende Versammlung mehr ist, sondern nur noch ein sehr teures Übersetzungsbüro für die Übersetzung der Richtlinien des EU-Ministerrates ins Juristendeutsch. - Bitte ersparen Sie mir den Einwand, daß Bundesregierung und Bundestag sowieso nie souverän waren! Das ist erstens nicht wahr und zweitens politisch-psychologisch-strategischer Schwachsinn in einer Zeit, in der es darauf ankommt, den VERTEIDIGUNGSWILLEN im deutschen Volk gegen den Abbau seiner Souveränitätsrechte zu wecken.
Die Erkenntnis, daß wir die immer größeren Probleme nicht lösen können, weil wir durch Globalisierung und EU gefesselt sind, wird sich in nächster Zeit bei immer mehr Menschen immer stärker durchsetzen. DAS IST DIE HISTORISCHE CHANCE EINER WIRKLICHEN NATIONALEN REVOLUTION IN DEUTSCHLAND. Sie setzt aber voraus, daß der nationale Kampf als Freiheitskampf FÜR Volk und Staat, FÜR die nationalen Freiheitsrechte, FÜR Demokratie geführt wird, GEGEN Fremdherrschaft und Kapitalmacht und GEGEN jene politische Klasse, die ohne Auftrag oder Mandat und unter offensichtlicher, krasser Verletzung der freiheitlich demokratischen Grundordnung der BRD die staatlichen Selbstbestimmungsrechte der Deutschen an fremde Vögte abtreten.
Die Aufgabe, die auf das nationale Deutschland zukommt, diese Revolution geistig vorzubereiten und praktisch durchzuführen, ist gewaltig, sowohl in geistiger, also emotionaler und intelektueller Hinsicht als auch was die organisatorischen und finanziellen Aufgaben betrifft. Sie ist so gewaltig und so schwierig, daß wir uns eines mit Sicherheit NICHT leisten können, nämlich einen Zweifrontenkrieg GEGEN die Zerstörung der Volkssubstanz und der für deren Verteidigung notwendigen derzeitigen Bausteine staatlicher Selbstbestimmung einerseits und - idiotischerweise - gleichzeitig GEGEN eben diese Bausteine als Bestandteile des Feindbildes BRD andererseits. Die taktische Lösung dieser Zweifrontenaufgabe käme der Quadratur des Kreises gleich, d.h. sie ist unmöglich.
ICH WEISS, daß die richtige Beantwortung dieser von mir aufgeworfenen Fragen der Schlüssel zum Erfolg der nationalen Sache in Deutschland ist. Käme es hier zu einem Konsens in dem von mir dargestellten Sinne, könnte sich eine nationale Bewegung bilden, die zunächst das geistige Klima und dann die Machtverhältnisse in Deutschland in kürzester Zeit grundlegend zu ändern in der Lage wäre. Ich weiß aber auch, daß einer solchen Entwicklung schwerwiegende mentale Hindernisse im Weg stehen. Es sind die Folgen jahrzehntelanger Stigmatisierung der Deutschen im allgemeinen und der nationalen Deutschen im besonderen, durch welche letztere psychologisch veranlaßt werden, in einer unpolitischen, gettoähnlichen Verliererposition zu verharren, und erstere infolgedessen ohne geistige Führung handlungsunfähig bleiben.
Aus diesem Dilemma müssen
wir herauskommen. Wir brauchen ein Schwert, ein geistiges, mit dem wir den
Gordischen Knoten durchhauen können.
Gott gib uns dieses
Schwert und den klaren Verstand, es zu führen! - Das soll mein
Pfingstgebet sein.
In diesem Sinne
wünsche ich Ihnen, sehr geehrter Herr Dr. Kümel, und allen Empfängern
von Kopien dieses Briefes eine schöne und geruhsame Pfingstzeit.
Per Lennart Aae
10. Dr. Gunther Kümel am 6. Juni 2003
Sehr geehrter Herr Aae,
sie haben ganz recht,
sich mit Ihrer Sendung an mich zu wenden. Ich bin ein uralter Nationaler und
von da her ein guter Ansprechpartner in dem scheinbaren ideologischen Konflikt
zwischen Teilen der NPD und Horst Mahler.
Ich habe lange darüber nachgedacht und zuletzt muß ich meiner Meinung
Ausdruck geben: Der Konflikt ist nicht alleine maßlos übertrieben
in seiner Bedeutung für den Kampf um das Deutsche Volk, er ist tatsächlich
nur ein scheinbarer Konflikt. Bei genauerer Beschäftigung mit dem Thema
ließe sich das allemal feststellen.
Unterschiede gibt es. Die NPD stellt sich im Parteiengetriebe den Wahlen in der Bundesrepublik. Daher kann sie nicht in der von HM praktizierten Schärfe die Institutionen der BRD und des GG angreifen. Es ist sehr verdienstvoll, daß es die NPD gibt, gäbe es sie nicht, müßte sie erfunden werden. Dabei kann ich mir allerdings schon vorstellen, daß die NPD mit großem Vorteil ihre Position deutlicher machen könnte, daß die BRD tatsächlich das Konstrukt der Allierten ist, daß nach der Verhaftung der ersten deutschen Nachkriegsregierung durch die Allierten das Reich durchaus nicht erloschen ist, sondern anerkannterweise fortbesteht, und welche Konsequenzen sich daraus ergeben.
Die NPD und Mahler gehen getrennte Wege und haben das gleiche Ziel: Die Erhaltung und Gestaltung Deutschlands. Bei den Linken gab es jederzeit eine linke Solidarität: Trotz erheblicher Differenzen zwischen SPD und KP standen sich die Leutchen immer nahe. Es wäre für unseren Kampf von sehr großer Bedeutung, daß bei uns Rechten nicht eine Parteiung oder Sekte die andere bekämpft, sondern statt dessen lieber die Multikultis.
Mit heimattreuen Grüßen
Dr. Gunther Kümel
9. Per Lennart Aae am 4. Juni 2003
Sehr geehrter Herr Kümel,
da Sie mit Herrn Mahler über die Bedeutung der FDGO u.s.w. korrespondieren und Mahlers Auffassungen oft mit denen der NPD verwechselt werden, sende ich Ihnen anbei eine Erklärung aus dem Jahr 2001, welche von mehreren NPD-Landesverbänden, vom Bundesvorstand der Jungen Nationaldemokraten und von verschiedenen einzelnen nationaldemokratischen Persönlichkeiten unterstützt wurde. Die Erklärung entspricht m.E. der Auffassung der weit überwiegenden Mehrheit von nationalen Deutschen, insbesondere auch der Mehrheit der Nationaldemokraten.
Mit freundlichen
Grüßen
Per Lennart Aae
8. Per Lennart Aae am 3. Juni 2003
Lieber Kamerad Schwab,
Sie haben den Punkt nicht verstanden: Ich habe etwas dagegen, daß Sie unter dem Deckmantel der Grundgesetzkritik einer falschen politischen Strategie Vorschub leisten, nämlich der Strategie der Fundamentalablehnung der Bundesrepublik Deutschland. Das war schon der Tenor Ihres damaligen Entwurfs. Über Ihr Problem mit der parlamentarischen Demokratie kann man jederzeit sprechen. Da bin ich vollkommen leidenschaftslos, weil es keine Kernfrage der heutigen politisch-strategischen Situation ist, was nicht heißt, daß es etwa völlig unwichtig sei. Alles andere - oder zumindest das meiste - ist ja schon gesagt, oder? Aus der Kürze Ihrer Antwort schließe ich, daß Sie auf meine näheren Ausführungen zum Thema nicht eingehen können oder wollen. Ich denke, daß wir wegen der unterschiedlichen Ausgangspunkte und Denkmodelle auch ein bißchen an einander vorbeireden. Trotzdem bin ich davon überzeugt, daß Sie mich eines Tages verstehen werden. Hoffentlich ist es dann nicht zu spät.
Mit kameradschaftlichen
Grüßen
Per Lennart Aae
7. Jürgen Schwab am 3. Juni 2003
Lieber Kamerad Aae,
Sie können sich offenbar
nicht vorstellen, daß die Deutschen nach Beendigung der amerikanischen
Fremdherrschaft und dem damit verbundenen Sturz von GG und FDGO überhaupt
noch einmal eine staatliche Ordnung zustande bringen würden. Ich kann
mir das sehr wohl vorstellen. Am Anfang wird vermutlich eine verfassungsgebende
Nationalversammlung stehen, die bereits einer der Väter des GG, Carlo
Schmid (SPD), in seiner Rede am 8. September 1948 vor dem Parlamentarischen
Rat angemahnt hatte.
Sie selbst, Herr Aae, sind ja mittlerweile so weit, daß Sie sich immerhin
eine Reform des GG in Richtung einer Präsidialdemokratie vorstellen können.
Genau das hatte ich, wie Sie sich sicherlich erinnern können, vor zwei
Jahren als Leiter des NPD-Arbeitskreises „Volk und Staat“ vorgeschlagen,
was ja auch vom Ansatz her im Profil-Heft Nr. 11 Niederschlag gefunden hat.
Diesen meinen Vorstoß hatten Sie damals als Amtsleiter für Politik
und Bündnisse zu verhindern versucht. Das nur noch einmal zur Erinnerung.
Mit kameradschaftlichen Grüßen
Jürgen Schwab
6. Per Lennart Aae am 1. Juni 2003
Lieber Kamerad Schwab,
keine Angst! Ich möchte
Ihnen Ihr Thema nicht wegnehmen - auch wenn ich es könnte. Ganz
im Gegenteil, denn das verfassungsmäßige Regelwerk ist selbstverständlich
für jedes Staatswesen wichtig und ich bestreite keinesfalls, daß
es auch für nationale Deutsche wichtig ist, sich damit zu befassen.
Es kommt aber entscheidend darauf an, wie man es tut - und vor allem
wie man es nicht tun sollte. Insbesondere sollte man in einer Zeit schwerster
Angriffe auf die nationale Souveränität und entsprechender Ängste
vor einem Wegbrechen der nationalstaatlich begründeten sozialen Sicherheit
tunlichst vermeiden, Ressentiments und Haßgefühle gegen den eigenen
Nationalstaat zu schüren, ganz unabhängig davon, ob einem die drei
Buchstaben im Staatsnamen passen oder nicht. Denn unsere Feinde sind ja gerade
mit der Auflösung dieses Staates beschäftigt. Und sie können
leider jeden Tag neue Erfolge verbuchen. Das ist keine „Verschwörungstheorie“,
wie Sie zu glauben scheinen (oder habe ich Sie da mißverstanden?), sondern
eine in höchstem Maße beunruhigende, allgegenwärtige Realität.
Warum beunruhigend? Weil bei einigermaßen realistischer Beurteilung
der politischen, insbesondere der außen- und „bündnis“-politischen
Tatsachen es voraussichtlich in absehbarer Zeit keinen Ersatz geben wird,
und weil das deutsche Volk ohne seinen Nationalstaat wahrscheinlich die nächsten
paar Jahrzehnte nicht überleben würde.
Könnte es sein, daß genau diese Erkenntnis in der kommenden Zeit den Anlaß geben wird für viele Angriffe gegen das Grundgesetz von bisher unerwarteter Seite? Denn das Grundgesetz behindert ja immerhin den Sozialabbau, das Zuwanderungsgesetz und die weitere Demontage des deutschen Nationalstaates(1). Und schließlich sollen ja demnächst die nationalen verfassungsmäßigen Grundlagen, welchen Ursprungs auch immer, durch eine „EU-Verfassung“ ersetzt werden.
Dessen ungeachtet erklären Sie lustvoll, daß „das was zurecht fällt, gestoßen und nicht gestützt werden“ müsse. Sie berufen sich dabei auf die hinreichend bekannten Unzulänglichkeiten des Grundgesetzes, doch Ihre Äußerungen und Ihr Stil verraten m.E., daß Sie in Wirklichkeit die Bundesrepublik Deutschland meinen. Dabei wissen Sie so gut wie ich, daß etwa die derzeitige Regierungsform auf ganz konventionellem Wege geändert werden könnte, z.B. in Richtung Präsidialdemokratie, und zwar durchaus im Rahmen der freiheitlich demokratischen Grundordnung der BRD. Dazu bedarf es keinesfalls der für Deutschland äußerst gefährlichen und für die nationale Bewegung selbstmörderischen Mobilisierung von Ressentiments gegen den derzeitigen Staat als solchen. Es ist „nur“ eine Frage der politischen Macht im Staate. Diese gewinnt man aber in Zeiten zunehmender existentieller Ängste nicht durch Forderungen nach der Zerschlagung des Staates, sondern vielmehr durch die Verteidigung der existentiellen Lebensgrundlagen des Volkes, zu denen eben auch die staatliche Organisation und die damit verbundenen Selbstbestimmungsrechte gehören.
Aber nein, dafür haben Sie natürlich kein Verständnis. Sie wollen nach eigener Aussage lieber die „Abrißbirne“ einsetzen. Ausgerechnet in einer Zeit, in der der souveräne Nationalstaat als solcher an einem seidenen Faden hängt und die Deutschen - gemeinsam mit anderen Völkern - endlich damit anfangen sollten, auf ihre derzeitigen, konstitutionell verbürgten, demokratischen Rechte zu pochen, erklären Sie diese Rechte zum irrealen, nicht ernstzunehmenden Blendwerk und legen scheinbar größten Wert darauf, uns immer wieder einzuhämmern, „wie (...) die BRD und das GG zustande gekommen sind“, nämlich durch „Kapitulation, Verhaftung der Reichsregierung, von den alliierten Siegern beauftragter Verfassungskonvent’ von Herrenchiemsee etc.“ Als ob uns dies auch nur einen Millimeter weiterbringen würde und nicht schon die ständige Holocaust-Propaganda für ausreichenden nationalen Frust und entsprechende politische Handlungsunfähigkeit in diesem Land sorgen würde.
Dieser selbstzerstörerische Fatalismus erinnert mich an Reinhold Oberlercher, der anläßlich einer Podiumsdiskussion in Passau, die ich moderierte, erklärte, es sei nur gut, wenn der derzeitige deutsche Staat zugunsten von EU, OECD, WTO etc. entmachtet werde, d.h. wenn die Deutschen ihre Selbstbestimmung vollends verlieren, denn um so schneller komme ja auch der Untergang der BRD.
Ich habe es schon mal Horst Mahler geschrieben: Würden die Franzosen diese Maßstäbe anlegen, müßten sie sich eigentlich selbst abschaffen. Denn nach der Niederlage von Vercingetorix gegen Caesar verloren die Gallier nicht etwa nur eine bestimmte staatliche Verfassung, sondern ihre keltische Sprache, ihre Kultur, praktisch ihr gesamtes Volkstum. Und ihr Land wurde in aller Form zur römischen Provinz erklärt. Das war für die Betroffenen sicher bitter. Trotzdem erwuchs daraus die „Grande Nation“. So funktioniert die Evolution, die kulturelle wie die biologische. Sie leistet sich eben keine Sentimentalität.
Die Deutschen haben aber
die Römer, den dreißigjährigen Krieg, Napoleon und die beiden
Weltkriege überlebt. Nicht etwa weil sie immer zurückschauten, sondern,
ganz im Gegenteil, weil sie vorwärts blickten und sich trotzdem treu
blieben. Genau das ist in meinen Augen eine der wichtigsten deutschen Tugenden
überhaupt(2) .
So konnte seit der Völkerwanderung die deutsche Identität in ungebrochener
Kontinuität weiterleben und weiterentwickelt werden.
Heute können wir
dies ebenfalls erreichen. Aber nicht indem wir vergangenen Schlachten und
verpaßten Chancen nachtrauern, sondern indem wir uns der heutigen Schlacht
stellen und diese gewinnen. Es geht um den Kampf für nationale und soziale
Freiheit, gegen den Weltherrschaftsanspruch der internationalen Finanzoligarchie
und den feigen Opportunismus ihrer bourgeoisen Steigbügelhalter und politischen
und ideologischen Helfer und Helfershelfer aller Schattierungen.
In diesem Kampf haben wir natürliche Verbündete, und zwar mehr und
stärkere potentielle Bündnispartner als je zuvor. Ich nenne hier
die drei wichtigsten Gruppen:
- Da sind zunächst die Bürger in diesem Land und darüber hinaus in allen von der kapital-globalistischen Gleichschaltung betroffenen Ländern. Je schlimmer die Weltwirtschaftskrise wird und je handlungsunfähiger die Regierungen wegen der immer penetranteren Bevormundung durch EU, WTO, IWF, US-Regierung, OECD etc. gleichzeitig werden, um so nachdrücklicher werden die Menschen fragen: Warum können unsere Regierungen nicht in Wahrnehmung des von uns erteilten Mandats in unserem Interesse handeln? Das wird die Massenbasis für eine neue soziale, völkische, raumorientierte Bewegung - weltweit, aber besonders in Deutschland.
- Viele Staaten, die aufgrund der oben genannten Bevormundung sich über kurz oder lang jeglichen politischen Spielraums beraubt sehen, bis hin zur Einschränkung oder völligen Aufhebung der eigenen Souveränität, werden auf den westlich-jüdischen Imperialismus und Globalismus mit Gegenkonzepten reagieren müssen. Diese Entwicklung ist heute schon erkennbar, wobei deutlich wird, daß europäische Mächte wie Frankreich und Rußland eine Vorreiterrolle spielen, mit zahlreichen Drittewelt- und Schwellenländern, nicht zuletzt den Riesenstaaten China und Indien, im Hintergrund.
- Mittelfristig werden diese Staaten ein Gegenparadigma zum globalen, US-dominierten Kapitalismus benötigen. Für mich gibt es keinen Zweifel, daß es ein völkisch-raumorientiertes, multizentristisches Modell werden wird. Dieses Modell wird aufgrund der geschichtlichen Logik ohnehin den Zeitgeist einer neuen geistesgeschichtlichen Epoche prägen und damit das derzeitige globalistische, liberalistische Paradigma ablösen. Damit werden zunehmend intelektuelle Kreise zu Verbündeten im Kampf für völkisch-raumorientierte Ideen werden. Deutschland könnte sich hier an die Spitze der geistigen Entwicklung stellen, so wie schon früher große geistige Bewegungen von diesem Land ausgegangen sind, von der Reformation bis zum Sozialismus.
Warum schreibe ich das? Um Ihnen zu erklären, wo die Musik künftig spielen wird, salopp gesagt. Keine der von mir genannten „Verbündeten“, seien es die unter der Handlungsunfähigkeit der Regierung leidenden Bürger, die an der Freundschaft Deutschlands interessierten Staaten oder die neuen geistigen Strömungen, hätten ein „Interesse“ daran oder würden es überhaupt verstehen, wenn Deutschland seine staatliche und gesellschaftliche Entwicklung seit 1945 mehr oder weniger auslöschen und an eine heute kaum nachvollziehbare frühere Tradition anknüpfen wollte, die in ihrer heutigen, anachronistischen Adaption nur als Zerrbild ihres Vorbildes und als irrationale Antithese zur Moderne aufgefaßt wird(3) . Und weil dem so ist, wird es auch nicht passieren. Das schließt weder aus, daß die Dämonisierung und Kriminalisierung der deutschen Geschichte aufhören muß, noch daß klassische deutsche Tugenden wieder diese Nation leiten müssen. Aber die alten Fetische taugen nicht als Feldzeichen im neuen Kampf. Wenn wir diesen gewinnen wollen, müssen wir uns vielmehr mit innovativer Kraft neue schaffen. - Nein, natürlich keine Fetische, aber Ideen und Konzepte, revolutionäre Antworten auf die heutigen Existenzfragen, eine geistige Verteidigungsstrategie gegen die Errichtung einer globalen Diktatur - und dazu die passenden Begriffe und Stichworte, mit denen man siegen kann.
Einige davon haben wir Nationaldemokraten bereits. Aber leider prägen sie noch nicht unser öffentliches Erscheinungsbild. Weil wir uns verzetteln und nicht richtig wissen, ob wir siegen oder unsere Befindlichkeiten pflegen wollen. Und natürlich weil es für unsere Gegner, die selbst die größten Volks- und Staatsfeinde sind, so bequem ist, uns als Bürgerschreck, NS-Popanz und Gefahr für den Staat hinzustellen, statt sich mit unseren Argumenten auseinanderzusetzen. - Es wird höchste Zeit, daß sich dies ändert.
Resümee:
- Die Verteidigung bzw. Wiederherstellung der staatlichen Unabhängigkeit
Deutschlands muß höchste Priorität im nationalen Kampf bekommen.
Das bedeutet schärfste und radikalste Ablehnung der kapitalistischen,
internationalistischen Fremdbestimmung und unerbittlichen Kampf den fremden
Vögten von EU, WTO und sonstigen Frontorganisationen des internationalen
Kapitals.
- Nur so können die deutschen Staatsorgane ihre heute beinahe vollständig verlorengegangene Handlungsfähigkeit in Bereichen wie Wirtschafts-, Sozial-, Finanz-, Währungs- und sogar Kultur- und Bildungspolitik zurückgewinnen, um die gewaltigen Probleme im Lande zu lösen und die tödlichen Gefahren für das deutsche Volk abzuwenden, z.B. den Familien- und Bevölkerungsnotstand (und damit den drohenden Volkstod), die Massenarbeitslosigkeit, die Überfremdung und Entsolidarisierung der Gesellschaft, den katastrophalen Bildungsnotstand u.s.w., u.s.f.
- Diese Strategie ist nur im Kontext der Verteidigung von Volk und Staat auf der derzeitigen Verfassungsmäßigen Grundlage durchführbar. Dies schließt weder eine konstruktive Kritik noch eine radikale Reform des Grundgesetzes aus. Aber eine im Kern feindselige Haltung gegenüber dem Grundgesetz und der BRD wäre gerade in der heutigen Situation mit dem Kampf für nationale Freiheitsrechte und nationalstaatliche Souveränität mit Sicherheit nicht vereinbar, und zwar weil sie massenpsychologisch nicht vermittelbar und machtpolitisch unrealistisch wäre.
- Die deutschen Traditionen und geschichtlichen Erfahrungen bilden zusammen mit der soziokulturellen und biologischen Volkssubstanz die Grundlage der deutschen Identität. Aber der eigentliche Kern einer heute dringend benötigten, modernen völkisch-nationalen Weltanschauung als Basis für nationale Politik darf sich nicht in der Hinwendung zu bestimmten nationalen Traditionen erschöpfen, sondern sollte vielmehr in der allgemeinen menschlichen und humangeschichtlichen Erkenntnis bestehen, daß soziokulturelle Identität die Grundbedingung für die Freiheit in der Gemeinschaft und damit für menschliche Zivilisation schlechthin ist.
- Diese Erkenntnis, die in der Tat im wahrsten Sinne des Wortes weltanschaulichen Charakter hat(4) , muß den liberalistischen, kapitalistischen Expansionismus und Globalismus als geistesgeschichtliches Paradigma ersetzen, weil sonst, angesichts unserer derzeitigen, exponentiell verlaufenden Selbstzerstörung, nicht nur die Existenz des deutschen Volkes, sondern aller Völker und letztlich der ganzen Menschheit bedroht wäre.
- Als Voraussetzung für einen gemeinsamen Kampf der Nationalisten in allen Ländern und für ein dringend benötigtes Gegenparadigma der bedrohten Völker und Staaten zum westlich-jüdisch-monetaristischen, globalen Machtanspruch ist diese weltanschauliche Grundlage unerläßlich. Im Vordergrund muß der gemeinsame Wille der Völker zur Verteidigung ihrer nationalen Souveränität stehen. Schon aus diesem Grunde wäre es absurd, wenn ausgerechnet die deutschen Nationalisten, denen aus vielerlei Gründen eine Führungsrolle im bevorstehenden gemeinsamen Kampf zufallen dürfte, ihre Kräfte auf die Zerschlagung des eigenen Staates konzentrieren würden.
Schlußbemerkung:
Beim Durchlesen obiger Zeilen ist mir der Gedanke gekommen, daß Sie
ja möglicherweise entwaffnend einfach darauf antworten könnten.
Nämlich indem Sie mich fragen, was ich denn überhaupt will, denn
es sei ja gar nicht Ihr Anliegen, Feindschaft gegen die BRD zu schüren,
sondern lediglich, ihr eine bessere verfassungsmäßige Grundlage
zu geben. - Gut, einverstanden! Aber auch in dem Fall hätte ich diese
Zeilen nicht umsonst geschrieben, denke ich. Denn es gibt auf jeden Fall den
einen oder anderen Kameraden, der so ähnlich denkt, wie ich es bei Ihnen
unterstellt habe. Und der könnte sich, unbeschadet Ihrer Intentionen,
von Ihnen bestärkt fühlen, da bin ich mir sicher. Generell halte
ich eine Klärung dieser politisch-strategischen Fragen für notwendig
und bin Ihnen dankbar, daß Sie mir die Gelegenheit gegeben haben, dazu
einen Beitrag zu leisten.
Mit kameradschaftlichen
Grüßen
Per Lennart Aae
1) Siehe z.B.
die Leitsätze zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 12. Oktober
1993 - BverfG, Zweiter Senat: 2 BvR 2134/92 u. 2 BvR 2159/92 (BverfGE
89, 155).
2) In diesem Zusammenhang kommt mir folgendes Verslein in den Sinn: <<
Kamerad, machst Du Dir wegen gestern Sorgen, so bedenke: Heute ist das Gestern
von morgen! >>
3) Horst Mahler hat dies in unübertroffener, grotesker Form parodiert.
Eigentlich schulden wir ihm Dank dafür, wegen der abschreckenden Wirkung.
Vielleicht kann diese den einen oder anderen zu einem politikfähigen
völkisch-nationalen Konzept bekehren, ganz gegen die Intention von Schily
und Mahler.
4) Siehe meinen Beitrag „Politische und weltanschauliche Grundlagen
der deutschen Nationaldemokratie“ in „Alles Große steht
im Sturm“, DS-Verlag 1998.
5. Jürgen Schwab am 26. Mai 2003
Lieber Kamerad Aae,
ich wäre
ein Autist, würde ich Ihnen nun noch einmal in aller epischen Breite
zu erklären versuchen, daß Ihre politischen Themen (schwindende
völkische Substanz, Überfremdung, Abgabe von souveränen Restbeständen
von BRD an EU etc.) auch nach meiner Auffassung einen wichtigen Platz im Bereich
des Kampfes um die Straße und der Parlamente haben muß. Was ich
Ihnen jedoch seit drei Jahren vorwerfe ist, daß Sie Ihrem Publikum zu
erklären versuchen, daß Ihre programmatischen Themen ohne eine
Umklammerung mit „meinem“ Thema „Neues Ordnungsdenken“
auskommen würden.
Was die Massenagitation anbelangt, so kann ich selbstverständlich nicht
auf einem Plakat oder einem Aufkleber diese komplizierten Zusammenhänge
allgemeinverständlich ausbreiten. In einer Zeitschrift wie dem Spiegel
(oder Deutsche Stimme) ist das durchaus möglich. Es ist sogar möglich,
auf einem NPD-Flugblatt allgemeinverständlich rüberzubringen, warum
die Frage der Überfremdung in der BRD vor allem auch mit der deutschen
Verfassungslage seit dem 23. Mai 1945 zusammenhängt und selbst unter
den derzeitigen staatspolitischen Voraussetzungen Reformen gerade auch im
Bereich der Ausländerpolitik (Ausländerstop, Rückführung)
selbst bei einem Austausch des politischen Personals nicht gelingen könnten.
Das Dilemma, in dem die NPD seit 1996 steckt - also seit sie explizit
revolutionär ausgerichtet ist -, ist die Grundtatsache, daß
die Partei noch keine eindeutige Entscheidung zwischen a) dem Erhalt bzw.
der Reform der parlamentarischen Demokratie und b) der Erlangung der Volksgemeinschaft
getroffen hat.
Bei dem
Punkt b) geht es um eine „sich selbst bewußtgewordene Volksgemeinschaft“
(Horst Mahlers Interpretation von G. W. F. Hegels Begriff des „sittlichen
Ganzen“), die sich zur Durchsetzung ihres Gemeinwohls ihren Nationalstaat
geschaffen haben muß. Der Nationalstaat muß also erst geistig
vorgedacht sein, um ihn überhaupt - später einmal -
umsetzen zu können. Ohne Nationalstaat wird auch die Volksgemeinschaft
nicht zu schaffen sein.
Aktivisten wie Sie, Herr Aae, die nur naturwissenschaftlich argumentieren,
leben in dem Irrglauben, daß die Volksgemeinschaft sozusagen auf dem
Baum wächst, wo sie von guten nationalen Deutschen - sind diese
erst einmal an die Macht gelangt -, nur gepflückt werden müßte.
Meine für die NPD provozierende These lautet: Diese muß eine klare Entscheidung für die Volksgemeinschaft und gegen die parlamentarische Scheindemokratie treffen, was sie bis heute nicht getan hat. Sie, lieber Herr Aae, erwecken den Anschein, als ob die Volksgemeinschaft im Rahmen der sogenannten parlamentarischen Demokratie umsetzbar sein könnte. Ich zitiere Ihr letztes Schreiben:
„Weil
sie [die Deutschen] mittlerweile spüren, daß die Freiheitsrechte
nur verteidigt oder wiedergewonnen werden können durch eine Auseinandersetzung
zwischen freien oder nach Freiheit strebenden Volksgemeinschaften einerseits
und der Herrscherkaste des internationalen Kapitalismus und ihren politischen
Hilfstruppen andererseits.“
Abgesehen von Ihrem unsinnigen Freiheitsbegriff, so scheint Ihnen vollkommen
entgangen zu sein, daß das internationale Finanzkapital, das derzeit
die „kapitalistische Weltrevolution“ (Karl Marx, modern formuliert
„Globalisierung“) vorantreibt, zur regionalen Durchsetzung das
Modell der sogenannten parlamentarischen Demokratie, das keine wirkliche Regierungsgewalt
und Volkssouveränität kennt, dringend benötigt. Denn wie wäre
es denn sonst zu erklären, daß den von den „Alliierten“
zusammengeschlagenen und abhängig gemachten Verlierernationen fast ohne
Ausnahme dieses System - bei geringen Abwandlungen - aufgezwungen
wird: Deutschland, Italien, Japan (nach 1945), Jugoslawien (nach 1999), Kroatien
(finanzielle und militärlogistische Abhängigkeit), Afghanistan und
Irak (in neuester Zeit) und Palästina (ganz aktuell: Umwandlung einer
faktischen Präsidial- in eine parlamentarische Demokratie). Sicherlich
ist für Syrien und den Iran das gleiche Strickmuster vorgesehen. Vielleicht
fallen ja den Lesern unseres Disputs noch weitere Beispiele ein. Grundsätzlich
gilt: Am Anfang steht die militärische Niederlage, auf welche die Fremdinstallation
eines Parlaments folgt. Nach der „pluralistischen“ Lehre soll
dann die Mehrheit des Parlaments die Regierung stellen. Daß jedoch die
Regierungsgewalt etwas völlig anderes sein müßte als eine
bloße Versammlung gesellschaftlicher Interessen, scheint auch Ihnen,
Herr Aae, entgangen zu sein.
Während Sie, Herr Aae, immer auf die Außenpolitik abheben und den Eindruck erwecken, die Volksgemeinschaft nach innen sei sozusagen als Naturzustand einfach vorhanden, ist jedenfalls mir der Zusammenhang von (fehlender) innerer und (fehlender) äußerer Souveränität geläufig. Demgegenüber pochen Sie, Herr Aae, darauf, die Fiktion einer BRD-„Souveränität“ gegen die Globalisierung zu verteidigen. Das nenne ich „reaktionär“, weil ich als Revolutionär der Auffassung bin, daß das was zu Recht fällt, gestoßen und nicht gestützt werden soll!
Um was es hier geht, nämlich das Neue Ordnungsdenken, das muß weitestgehend verbreitet werden, auch wenn es 80 Millionen Deutsche heute noch nicht nachvollziehen können, die wir ja auch nicht erreichen können und auch nicht erreichen müssen. Aber wir dürfen davon ausgehen, daß die eine Million Spiegel-Leser (der geistige Mittelstand bis hin zur etablierten Intelligenz) diesen von mir beschriebenen Zusammenhang sehr wohl versteht. Wir dürfen die Deutschen nicht dümmer machen als sie sind!
Mit kameradschaftlichen Grüßen
Jürgen
Schwab
4. Per Lennart Aae am 25. Mai 2003
Lieber Kamerad Schwab,
vielen Dank
für Ihre Antwort. Nachdem es Ihnen offenbar so leicht über die Lippen
geht, mir ein mangelhaftes Verständnis zu attestieren, möchte ich
Ihnen ohne große Vorrede, und ohne Ihre Polemik zu erwidern, mitteilen,
was Sie selbst m.E. an der heutigen politischen Realität gründlich
mißverstehen.
Sie glauben offenbar, daß politisch ansprechbare Bundesbürger heute
brennend daran interessiert seien, von dem durch das Odium des Siegerdiktats
belasteten Grundgesetz befreit zu werden. Das mag für einige wenige,
historisch Vorgebildete oder für die Träger einer bestimmten Protesthaltung
zutreffen, für die überwältigende Mehrheit aber sicher nicht.
Ganz im Gegenteil, diese Mehrheit wäre zur Verteidigung der heute (noch!)
wahrnehmbaren deutschen Eigenstaatlichkeit zu mobilisieren, wenn es die dafür
erforderlichen politischen Konzepte geben würde. Denn sie besteht keineswegs
überwiegend aus vor sich hinvegetierenden Wohlstandssubjekten oder gar
vaterlandslosen Gesellen, sondern aus im Grunde patriotisch denkenden - oder
zumindest fühlenden - Deutschen, die - halb bewußt, halb unterbewußt
- nach einer Möglichkeit suchen, sich dem im atemberaubenden Tempo voranschreitenden
Abbau ihrer sozialen Geborgenheit, ihrer Kultur, ihrer demokratischen Mitbestimmungsrechte,
ihrer Sprache, ihrer Wurzeln, ihrer Identität entgegenzustellen.
Es gelingt
ihnen aber leider nicht, noch nicht. Weil einerseits die herrschende politische
Klasse es immer noch fertig bringt, das politische Paradigma der identitätsfähigen
Gesellschaft zu tabuisieren, und andererseits zu viele nützliche Idioten
rumlaufen, die eine breite, notwendigerweise völkisch-national motivierte
Rebellion gegen die fremden Vögte dadurch verhindern helfen, daß
sie - von diesem oder jenem Standpunkt aus - die Stigmatisierungsstrategie
der Machthaber lustvoll unterstützen.
Deswegen können Volk und Staat in einem immer schwindelerregenderen Tempo
demontiert werden, während die schweigende Mehrheit wie gelähmt,
begriffs- und sprachlos daneben steht und zuschaut.
Ich spreche von den vielen Deutschen, die irgendwo ein Problem damit haben, daß die sozial und kulturell geprägte Solidargemeinschaft durch ein entsolidarisiertes Oben/Unten ersetzt wird, einerseits aus einer kapitalistischen Ellenbogengesellschaft als „Führungselite“ und andererseits aus einer durchrassten und durchmischten „Migrationsgesellschaft“ als willenloser Heloten-„Bevölkerung“. Und ich spreche von jenen Deutschen - nicht zuletzt in den vielen Selbstverwaltungs-, Interessenvertretungs- und Mitbestimmungsorganen der Bundesrepublik - die ohnmächtig feststellen müssen, daß sie angesichts der Bevormundung durch internationale Finanz- und Politseilschaften die Gesellschaft, in der sie leben, immer weniger überhaupt beeinflussen, geschweige denn wirklich gestalten können. - Bloß TUN, können die meisten leider nichts dagegen, weil ihnen die Begriffe und die Worte fehlen. Vor allem fehlt ihnen das von der Hochfinanz, den politischen Machthabern und ihren pseudokulturellen geistigen Huren im Medien- und „Kultur“-Betrieb geflissentlich tabuisierte, aber heute dringend benötigte Leitbild der soziokulturell gewachsenen und durchwachsenen, identitätsfähigen Gesellschaft, nämlich jener mit den Qualitäten Heimat, Volk und Vaterland.
Danach lechzen
in Wirklichkeit viele in diesem Lande, auch viele sogenannte Intelektuelle,
sogar „Linksintelektuelle“. Weil sie mittlerweile spüren,
daß die Freiheitsrechte nur verteidigt oder wiedergewonnen werden können
durch eine Auseinandersetzung zwischen freien oder nach Freiheit strebenden
Volksgemeinschaften einerseits und der Herrscherkaste des internationalen
Kapitalismus und ihren politischen Hilfstruppen andererseits. Das ist der
(internationale) Klassenkampf des 21. Jahrhunderts. Viele spüren es schon
im Bauch, aber die wenigsten haben es leider mit ihren Gehirnen verarbeitet.
Oskar Lafontain, der natürlich kein Nationaler ist, aber eine gute Spürnase
für Befindlichkeiten und sich anbahnende Stimmungsumschwünge hat,
tingelt schon durch die SPD Unterbezirke und wirbt für „wirtschaftspolitische
Selbstbestimmung“, was nichts anderes heißt als Entmachtung der
fremden Vögte und Wiedererlangung der nationalen Freiheitsrechte.
Neulich hatte ich eine Korrespondenz mit einem führenden Gewerkschaftsfunktionär (nach dessen Teilnahme an der sonntäglichen ARD-Diskussionsrunde „Sabine Christiansen“). Ich schrieb ihm u.a.: „Meine Fragen betreffen zum einen die Familien- und Bevölkerungspolitik, die eigentlich ein gewerkschaftspolitisches Kernthema sein müßte, da es um die Existenzsicherung von Arbeitnehmerfamilien, die Ermöglichung der Option für das Kind und die Sicherung des Generationenvertrages und des Sozialstaates geht. Zum anderen betreffen sie die Auswirkungen der Globalisierung auf die Solidargemeinschaft bzw. die Notwendigkeit wirtschaftspolitischer, nationaler Selbstbestimmung für eine arbeitnehmerfreundliche Politik. Dies ist m.E. die entscheidende Frage jeder gewerkschaftlichen Einflußmöglichkeit auf die Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik, ja letztlich jeder DEMOKRATISCHEN Gestaltungsmöglichkeit überhaupt. (...) Die Gewerkschaften stehen heute m.E. vor der alles entscheidenden Wahl, diese grundlegende Problematik aufzugreifen und einem demokratischen Diskurs zuzuführen - oder unterzugehen.“
Der Gewerkschaftsführer antwortete darauf u.a.: „ (...) Im Bereich Ihrer ökonomischen Fragestellungen müssen wir feststellen, daß die Handlungsfähigkeit demokratischer Organisationsstrukturen immer mehr eingeschränkt wird. Wir haben zwar den europäischen Binnenmarkt, aber kein demokratisches Europa, das ihn regulieren könnte. OECD und WTO sind direkt abhängig von den Strategien der entscheidenden Unternehmen in den hochentwickelten Ländern. Die Bereiche, in denen die Länder noch handlungsfähig sind, stehen ebenfalls unter erheblichem Druck, wie die gegenwärtige Debatte um die deutsche Steuerpolitik und um die Agenda 2010 zeigt. - Die für mich relevante Frage ist, ob es gelingt, gegenüber dem Mainstream neoklassischer Wirtschaftsinteressen und ihrer Verfolgung die Frage nach der Struktur der Gesellschaft, in der wir Leben wollen, überhaupt noch zur Sprache zu bringen. Hier zeigt sich auch die Notwendigkeit einer Verbindung unterschiedlicher Interessen, wie sie sich aus dem Bereich der Kleinbetriebe und dem Mittelstand durchaus ableiten ließe. (...)“
Diese Äußerungen eines führenden IG Metall-Funktionärs drücken eine Stimmung aus, die man in allen von Globalisierung und kapitalistischer Fremdbestimmung betroffenen Bereichen der deutschen Gesellschaft vorfindet, seien es die Kommunen, Sozialverbände, öffentlich-rechtlichen und genossenschaftlichen Banken, die Wirtschaftbereiche Handwerk, industrieller Mittelstand, Handel oder Landwirtschaft oder eben die Gewerkschaften und die sonstigen Arbeitnehmer- und Kleine-Leute-Vetreter.
Langsam,
bisher eher unterschwellig und zaghaft als offen und radikal entstehen die
geistigen Voraussetzungen für eine Massenrebellion gegen die Diktatur
der Welthochfinanz und ihrer politischen Statthalter. Das einzige, was diesen
Aufruhr eben doch noch verhindert, ist die schon genannte Tatsache der Tabuisierung
von nationalen und nationalstaatlichen Anliegen. Aber je schlimmer die Krise
wird - und sie wird es, daran zweifelt mittlerweile niemand mehr -,
um so nachdrücklicher wird man fragen:
Warum in Gottes Namen kann unsere Regierung nicht handeln? Was hindert sie
daran, die Familien, die Gemeinden, Märkte und Städte, das Handwerk,
die Familienbetriebe im Einzelhandel und in der Gastronomie, den ländlichen
Raum und die bäuerliche Landwirtschaft, die deutsche Unterhaltungselektronikindustrie,
die Textilindustrie, die Schuhindustrie, die Computer- und IT-Branche, die
Luft- und Raumfahrtindustrie u.s.w., u.s.f. zu schützen, zu fördern
und zu beleben, durch neue nationale Rahmenrichtlinien neu auszurichten, ihnen
neues Leben einzuhauchen?
Diese Fragen
werden bald in einer vernichtenden Anklage gegen die politischen Machthaber
gipfeln:
Wir gaben Euch im Glauben an eine freiheitlich demokratische Grundordnung
und einen demokratischen Aufbau des Staates das Mandat, uns zu regieren. Ihr
habt es aber an fremde Vögte abgetreten, verschenkt. Nun fordern wir
es zurück, denn Ihr habt den Staat zur Hure dieser Fremden gemacht und
Land und Volk ihrer Willkür ausgeliefert.
So wird die
nationale Rebellion aussehen, lieber Kamerad Schwab.
Je eher Sie das einsehen, um so besser für Deutschland - und für
Sie.
Mit kameradschaftlichen
Grüßen
Per Lennart Aae
3. Jürgen Schwab am 19. Mai 2003
Lieber Kamerad Aae,
Ihren Nürnberger Vortrag hatte ich zu 99 Prozent des Umfangs gehört. Die Restzeit war ich auf dem Klo. Da habe ich sicherlich nicht viel versäumt. Natürlich bin ich von Anfang an davon ausgegangen, daß wir uns mißverstanden haben und Sie wieder einmal - nach meiner Einschätzung - zurückrudern. Zu Ihrer Erwiderung folgendes:
Zum Selbstverständnis: Ich bin nicht - wie Sie meinen - „Verfassungsrechtler“ - sondern politischer Theoretiker. Die Juristerei nehme ich nur am Rande mit. Der Staat ist auch zu kompliziert, um ihn nur den Juristen zu überlassen. Horst Mahler beispielsweise versteht ja den Staat nicht deshalb, weil er Rechtsanwalt ist und sich als Wirtschaftsjurist mit dem HGB befaßt, sondern weil er Philosoph ist und den Staat aus dem Hegelschen System heraus begreift. Diese Position kann man kritisieren, aber es ist wenigstens eine geistige Position, die ernstzunehmen ist.
Für einen deutschen Idealisten ist es doch logisch, daß die Systemüberwindungsdebatte spätestens jetzt einsetzt. Was materiell geändert werden wird, wird zuvor in der geistigen Sphäre vorausgedacht. Aus diesem Blickwinkel ist das Spiegel-Titelthema erklärbar - und eben nicht aus Ihrer Verschwörungstheorie heraus, nämlich daß der „SPIEGEL-Text in auffällig unauffälliger Weise ungenau“ geschrieben sei. Warten wir doch die weitere Spiegel-Serie ab.
Daß Sie nun endlich zur Kenntnis genommen haben, daß Hans Herbert von Arnim - nicht nur - in seinem neuen Buch Verfassungsreformen anmahnt, damit überhaupt die Zukunftsaufgaben für unser Volk gelöst werden können, ist ja schon einmal ein großer Fortschritt für Sie. Ihr Verweis darauf, daß von Arnim das BRD-System retten möchte, ist eine unbewiesene Behauptung. Was dürfen wir denn von einem bundesrepublikanischen Lehrstuhlinhaber anderes erwarten als maximal Reformvorschläge. Stellen Sie sich einmal vor, G. W. F. Hegel hätte an der königlich-preußischen Universität in Berlin zum Sturz der Monarchie aufgerufen, was da passiert wäre. Nur bei Hegel bin ich mir ziemlich sicher, daß er vom Erhalt der preußischen Monarchie wirklich überzeugt gewesen war. Bei von Arnim spricht einiges dafür, daß er vom Erhalt der BRD nicht überzeugt ist. Aber in die Köpfe reingucken kann ich natürlich nicht. Das ist alles Spekulation.
Ihre Themen, die Sie immer in Ihren Vorträgen ausführen, wie die bösen BRD-Politiker verkaufen an die böse EU die Souveränitätsrechte aus dem guten Grundgesetz, halte ich unter anderen Vorzeichen für berechtigt. Allerdings im Rahmen des Kampfes um die Straße und des Kampfers um die Parlamente. Dort können Leute wie Sie den Bürgern erklären, daß die NPD alles reformieren wird, nur ohne neuen Staat. Das ist ja auch genau das, was ich den etablierten Politikern vorwerfe. Nur die sind ja dazu da, ihre Wähler zu täuschen. Daß die BRD von Anfang an, seit dem Jahre 1949, nicht souverän war, zeigt, daß Sie, lieber Kamerad Aae, vom Staatsbegriff, der ja auf den der Souveränität zurückgeht, keine Ahnung haben. Natürlich haben Sie recht damit, daß die BRD unlängst noch die international ohnehin abhängige D-Mark hatte, aber daß diese an die EU abgegeben werden konnte, muß ja auch etwas mit dem GG zu tun haben. Hier müssen die Institutionen die Ursache sein und nicht nur die bösen BRD-Politiker, die durch nationale Gutmenschen zu ersetzen sind (ich meine das wirklich so). Schauen Sie mal ins GG rein: Der Artikel 23 macht es möglich. Da hilft auch Ihr ständiger Hinweis auf Artikel 20 (4): Widerstandsrecht nicht weiter. So ist halt mal das GG: widersprüchlich in sich selbst. Man darf sich an der einen Stelle gegen etwas wehren, was an anderer Stelle erlaubt, sogar geboten sein soll.
Ihr naiver
Hinweis darauf, im GG stehe nirgends, daß es sich bei dieser „Verfassung“
um eine parlamentarische Demokratie handelt, ist wohl richtig, beweist aber
nur, daß Sie von der sogenannten „parlamentarischen Demokratie“
keinen Begriff haben. Bei dieser handelt es sich nämlich im engeren Sinne
um ein politisches System mit parlamentarischer Regierungsbildung (Parlamentarismus).
Artikel 63 (1) sagt: „Der Bundeskanzler wird auf Vorschlag des Bundespräsidenten
vom Bundestages ohne Aussprache gewählt.“
Das ist die sogenannte parlamentarische Demokratie in ihrem Kernbestand! Verschärft
wird dieser unsägliche Zustand noch durch den blockierenden Bundesrat,
der - wie es der Spiegel richtig erkannt hat - auf die alliierten
Sieger zurückgeht.
Mein Fazit:
Die Revolution, in deren Folge GG und FDGO ersetzt werden, wird so oder so
kommen. Die Frage ist nur, ob die Revolution von Spiegel-Redakteuren, bürgerlichen
Professoren oder von der NPD gemacht wird - oder von einer ganz neuen
Formation, die wir heute noch nicht kennen. Was die rechte Reaktion anbelangt,
so wird diese - wie analog zur bewußtlosen Mutter im Film Good
Bye Lenin (in bezug auf die verblichene DDR) - in einem neuen Umfeld
aufwachen, in dem es dann die BRD nicht mehr gibt. Vielleicht als Simulation
mit Adenauer-Bildern im Wohnzimmer ...
Schauen Sie sich mal bitte diesbezüglich die Präsentation der amerikanischen
Umerziehung an, die auf der Weltnetzseite www.eibicht.de als „Konservativismus“
und „Patriotismus“ irreführend verkauft wird!
Mit kameradschaftlichen Grüßen
Jürgen
Schwab
2. Per Lennart Aae am 17. Mai 2003
Jürgen
Schwab, nationaler Aktivist und Intelektueller mit Hauptaugenmerk auf Verfassungsrecht,
befindet sich offenbar in Hochstimmung. Anläßlich einer sehr kritischen
SPIEGEL-Artikelserie über das Grundgesetz hat er eine Art Memo verfaßt,
in dem er zum durchaus verständlichen - wenn auch zu kurz gedachten
- Triumphgeschrei anhebt, aber auch sein sattsam bekanntes schweres Geschütz
aus Mißverständnissen und falschen Unterstellung wieder in Stellung
bringt. Es liegt mir fern, ihm meinerseits wegen letzterem irgendwelche bösen
Absichten zu unterstellen. Der Mann ist halt ehrgeizig, was keine Schande
ist, ganz im Gegenteil. Aber nervig ist es manchmal schon. Nicht desto trotz
bin ich ihm für die Gelegenheit, diese Erwiderung zu schreiben, zu Dank
verpflichtet.
Seine Stellungnahme ist an Udo Voigt und Holger Apfel adressiert - und
an mich, „zur Kenntnisnahme“. Doch bin ich unbescheiden genug,
davon auszugehen, daß ich der eigentliche Adressat bin, zumindest so
weit es um die inhaltliche Auseinandersetzung geht. Denn Schwab bemüht
sich im wesentlichen, mir den SPIEGEL vorzuhalten, und sein Ehrgeiz gilt offenbar
in erster Linie der Widerlegung meiner - angeblichen! - Auffassungen.
Letztere kenne ich allerdings in der Darstellung von Jürgen Schwab kaum wieder. So legt er mir z.B. die Behauptung in den Mund, Hans Herbert von Arnim habe in seinem Buch „Das System“ geschrieben, „daß Verfassungsänderungen (in bezug auf das GG) nicht erforderlich seien“. Es versteht sich von selbst, daß ich angesichts der aus Büchern und Fernsehdiskussionen bekannten Positionen von Arnims so etwas nicht gesagt habe. Schwab muß beim betreffenden Vortrag in Nürnberg entweder nicht richtig zugehört haben oder, da er nur während eines Teils meiner Ausführungen anwesend war, sich den Inhalt von einem anderen Begriffsstutzigen berichten lassen haben. Das Mißverständnis hätte jedenfalls leicht beseitigt werden können, wenn Schwab oder sein Informant in der Versammlung in Nürnberg auf meine Anregung zu einer anschließenden Aussprache eingegangen wäre. Das wäre ja auch naheliegend gewesen, da die von Schwab unterstellte unwahre Behauptung ein gefundenes Fressen für jeden gewesen wäre, der mich gern in der Luft zerreißen möchte.
Daß Hans Herbert von Arnim in seinen Büchern tiefgreifende Reformen des Grundgesetzes und der Verfassungswirklichkeit fordert, ist ja, wie gesagt, allgemein bekannt. Ich hätte überhaupt keinen Grund, dies zu leugnen, ganz im Gegenteil, in Diskussionen habe ich mich oft darauf berufen. Aber von Arnim will diesen Staat nicht beseitigen, sondern eben reformieren - und dadurch stärken, nicht schwächen. Er stellt nachdrücklich fest, daß verfassungsrechtliche und institutionelle Veränderungen notwendig sind, „wenn wir in Freiheit überleben wollen“. Das heißt - nach meinem Verständnis - als selbstbestimmte Nation in einem demokratisch verfaßten Staat überleben. Dazu ist eine „Wiederbelebung der Demokratie!“ erforderlich. Das heißt - wieder nach meinem Verständnis - insbesondere eine längst überfällige Beteiligung des Volkes an Entscheidungen, die seine Lebensgrundlagen und seine Zukunft betreffen. Hans Herbert von Arnim weist darauf hin, daß diese Beteiligung in der BRD meistens nicht gegeben ist, wie z.B. beim Beitritt zum Maastrichter Vertrag in ebenso beschämender wie exemplarischer Weise deutlich wurde. Um so mehr bejaht von Arnim die tragenden Prinzipien des Grundgesetzes, die unter dem Namen Freiheitliche Demokratische Grundordnung in den Artikeln 1 und 20 und den davon unmittelbar abgeleiteten Artikeln niedergelegt sind. Er beklagt aber, daß die ebenfalls durch das Grundgesetz festgelegte, konkrete staatsrechtliche Architektur der BRD so viele Ungereimtheiten, Selbstblockaden und Mißbrauchsmöglichkeiten aufweist, daß im real existierenden politischen System die Grundordnung praktisch ausgeschaltet ist. Das betrifft die nicht funktionierende Gewaltenteilung, besonders nachdem durch die EU-Rechtsetzung (Art. 23 GG) die Trennung zwischen Exekutive und Legislative vollends ausgehebelt ist, die Rolle der Parteien, die im GG auf eine „Mitwirkung“ beschränkt ist, in der Praxis aber auf eine Alleinherrschaft der Parteinomenklatura hinausläuft, das freie Mandat, das systemimmanent zum imperativen Mandat verkommen ist, den Föderalismus, der inhaltlich ausgehöhlt ist und in der praktischen Politik nur noch als Bremsklotz fungiert, den Mangel an direkter Demokratie, der Mauscheleien und Blockadepolitik Tür und Tor öffnet u.s.w., u.s.f.
In seinen Büchern stellt von Arnim freimütig fest, daß diese Mängel mit der demokratisch nicht legitimierten Entstehungsgeschichte des Grundgesetzes unter den Randbedingungen der Besatzung zu tun haben und nicht nur auf handwerkliche Fehler zurückzuführen sind, sondern zum nicht unerheblichen Teil auch gewollt waren. Selbstverständlich ist dies ein Makel, der dem Grundgesetz und damit der ganzen Staatsgründung BRD nun einmal anhaftet. Aber von Arnim und alle anderen einsichtigen Menschen in diesem Land wissen, daß es bei den schwerwiegenden politischen Entscheidungen, die heute und in nächster Zukunft anstehen, nicht darum gehen kann, diesen Makel etwa für eine fundamentale Ablehnung der Bundesrepublik Deutschland, also der nach menschlichem Ermessen auf absehbare Zeit einzigen realistischen Plattform für eine staatliche Selbstbestimmung der Deutschen, zu instrumentalisieren. Es muß vielmehr darum gehen, den Frontalangriff der kapitalistischen Internationale gegen die nationalstaatliche Selbstbestimmung an sich zurückzuschlagen. Die staatlichen Kompetenzen in Deutschland - und damit im Prinzip der Staat selbst - sind schon so weit abgebaut, daß nicht einmal mehr die einfachsten ordnungspolitischen Gestaltungsmaßnahmen, seien es wirtschaftliche Fördermaßnahmen, Raumordnungsmaßnahmen oder was auch immer, durchgeführt werden können, ohne die Genehmigung aus „Brüssel“ einzuholen. Der sogenannte „Europäische Konvent“ maßt sich sogar an, in seiner europäischen „Verfassung“ die ureigensten Angelegenheiten eines freien Volkes durch überstaatliches „Recht“ zu regeln, wie etwa die Sozialpolitik, die sozialen und kulturellen Infrastrukturmaßnahmen auf kommunaler Ebene oder die Entwicklung der eigenen Bevölkerung („EU-Einwanderungsrecht“).
Das alles
ändert aber nichts daran, daß eine sachliche Diskussion über
die Mängel des Grundgesetzes legitim, ja sogar unabdingbar ist. Und zwar
nicht etwa aus ideologischen Gründen oder zur Ventilierung von irgendwelchen
Ressentiments, sondern mit dem praktischen Ziel, das politische System der
BRD zur Wahrnehmung der ureigensten Aufgabe jeder Staatlichkeit zu befähigen:
der Aufgabe als Schutz und Schild der Freiheitsrechte und der völkisch-kulturellen
gesellschaftlichen Grundlagen gegen Angriffe von innen und außen, heute
in erster Linie gegen den Generalangriff von Raubkapital und asozialem Kosmopolitismus.
Das muß auch wieder die Kernaufgabe des Staates der Deutschen werden,
unabhängig davon, ob wir diesen Reich oder Bundesrepublik nennen.
Wie wichtig dies ist, zeigt gerade der letzte Absatz des von Jürgen Schwab
so euphorisch gepriesenen SPIEGEL-Artikels:
„ - - - Europa trifft seine Entscheidungen und Vorgaben nach einem Verhandlungssystem
- auch hier zählen Mehrheiten in den zentralen Fragen nichts, sondern
nur Kompromisse. Gleichwohl ist der Mann [Gerhard Schröder] auf das Grundgesetz
vereidigt, das - altmodisch? - statuiert: Deutschland ist eine
parlamentarische Demokratie, in der das Volk ‚in Wahlen und Abstimmungen’
entscheidet. - - Kann sich die Bundesrepublik das noch leisten?“
Solche Sätze sind sicher nicht niedergeschrieben, um die Wiederauferstehung
des Reiches einzuläuten, sondern vielmehr um verklausuliert, aber dennoch
mit an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lassender journalistischer
Raffinesse den von der politischen Klasse ohnehin als klammheimliches Ziel
fest ins Auge gefaßten Untergang des Nationalstaates und seiner demokratischen
Strukturen durchscheinen zu lassen.
Die heimliche
Losung der Globalisten und der journalistischen, publizistischen und „politikwissenschaftlichen“
Interpreten und Nachbeter in deren Troß lautet: Weg mit den politischen,
sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Strukturen, die es den Menschen
erlauben, in ihren nationalen und regionalen Nischen ihr eigenes Süppchen
zu kochen! Ob es dabei um die (ehemalige?) heilige Kuh, namens Grundgesetz,
um die öffentlich-rechtlichen Sparkassen oder um die nationale Identität
geht, ist einerlei. Alles altmodischer Murks, der die EU, die Globalisierung,
den Sozialabbau und die sonstigen Pläne der kosmopolitischen Strategen
nur behindert. Letztere sind sich trotz aller pathetischen Beschwörungen
der Demokratie einig: Weg damit!
Dabei ist der oben zitierte SPIEGEL-Text in auffällig unauffälliger
Weise ungenau, was aber die Stoßrichtung nur noch deutlicher macht.
Denn im Artikel 20 GG steht nicht „Deutschland ist eine parlamentarische
Demokratie“, sondern „Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer
und sozialer Bundesstaat. (...) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus“.
Was so viel heißt wie: Die Bundesrepublik Deutschland ist ein im Namen
und Auftrag des Volkes regierter (d.h. demokratischer), der Volksgemeinschaft
verpflichteter (d.h. sozialer) Bundesstaat. - Das wird von den Machthabern
der BRD zwar weder anerkannt noch praktiziert, wäre aber bei richtigem
Verständnis und richtiger Anwendung die tragende Säule der freiheitlich
demokratischen Grundordnung.
Das bedeutet aber für die Globalisten eine latente Gefahr, die sie nun
offenbar beseitigen wollen, bevor jemand auf die Idee kommt, sich darauf zu
berufen.
Hoffentlich wird das nationale Deutschland rechtzeitig aufwachen, um diese strategische Entsorgung zu verhindern! Hoffentlich werden insbesondere die nationalen Intelektuellen bald wach werden und beizeiten dazu übergehen, ihre Intelligenz für realistische Analysen und erfolgversprechende strategische Konzepte einzusetzen, statt sie für Nostalgie- und Ressentementpflege zu vergeuden!
Per Lennart
Aae
1. Jürgen Schwab am 13.05.2003
An die Herren
Udo Voigt und Holger Apfel
(Herrn Per Lennart Aae zur Kenntnisnahme)
Liebe Kameraden,
ich möchte
heute auf die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Der Spiegel Nr. 20, 12.5.03
hinweisen. Bereits das Deckblatt macht deutlich, daß bezüglich
der Berichterstattung der etablierten Medien jetzt auch das Tabu „Grundgesetz“
entsorgt wird, nachdem bereits im Vorfeld des zurückliegenden Irak-Kriegs
der „Antiamerikanismus“ als Tabu abgewickelt wurde.
Die Botschaft des Spiegels lautet bereits im Titel: „Wie das Grundgesetz
Reformen blockiert“.
Das heißt für die NPD nach meiner Analyse: Die „Reaktion“ im nationalen Lager, die bis in die NPD (als Minderheit) hineinreicht, ist spätestens jetzt widerlegt: Das Grundgesetz ist auch offiziell keine „Heilige Kuh“ mehr. Die Behauptung von Per Lennart Aae, das GG als „Verfassung“ und die FDGO als „nationale Grundordnung“ seien als System in Ordnung, aber „hinter“ (Verschwörungstheoretiker Aae!) diesem System befinde sich eine politische Klasse, die alleine das Übel sei, ist absurd. Die Verfassungswirklichkeit beruht in jedem Falle auf der „Verfassung“ selbst, die kodifiziert das GG und geistesgeschichtlich die „Niederlage“ (Hans-Dietrich Sander) ist. Die Wirklichkeit ist Ausfluß maßgeblich des GG.
Per Lennart
Aae ist je derzeit wieder als Vortragsredner unterwegs und behauptet, so bei
der Nürnberger NPD, in seinem neuen Buch „Das System“ schreibe
Hans Herbert von Arnim, daß Verfassungsänderungen (in bezug auf
das GG) nicht erforderlich seien. Da Aae das Buch besitzt und nach eigenen
Angaben gelesen hat, behaupte ich, er will sein nichtsahnendes Publikum bewußt
irreführen. In von Arnims Buch steht nämlich das genaue Gegenteil!
So werden von dem Staatsrechtler in dem Buch in den Kapiteln 13 und 14 Systemänderungen
beziehungsweise Systemreformen im Sinne institutioneller Änderungen in
bezug auf das GG angemahnt.
Nur am Rande sei bemerkt: Es gibt viele Gründe, warum ein Vortragsredner
sein NPD-Publikum dumm halten will. Aae sagte in Nürnberg auch -
es gibt dafür mehrere Zeugen -, es sei nicht wichtig die Deutschen
darauf hinzuweisen, wie denn die BRD und das GG zustande gekommen sind: Kapitulation,
Verhaftung der Reichsregierung, von den alliierten Siegern beauftragter „Verfassungskonvent“
von Herrenchiemsee etc. Nun ist also zumindest die Spiegel-Redaktion der Auffassung,
ihren rund eine Million Lesern dieses Thema in einfacher und anschaulicher
Sprache zu erklären.
Meine These:
Wir müssen wegkommen davon, auch in der Partei von einer Dichotomie von
scheinbar überschlauen Funktionären und dummem „Fußvolk“
(JN-Jargon) zu sprechen. Die NPD braucht Politiker, welche die komplexe Theorie
begreifen und - im Gegensatz zum Deutschen Kolleg (DK) - in der
Lage sind, den Flugblattverteilern, Demonstranten und Unterschriftensammlern
das Thema „Volk und Staat“ zu erklären. Dann werden auch
mittelfristig Köpfe zu uns stoßen, von denen unsere bereits vorhandenen
Köpfe profitieren können.
Als Sofortmaßnahmen sollte die NPD-Führung nach meiner Einschätzung
im Bereich der Pressearbeit und der DS auf das Titelthema des Spiegels reagieren
(die DS-Redaktion hat gerade eben bei mir einen Kommentar zum Thema bestellt).
Und zwar in Bezugnahme auf das Profil-Heft Nr. 11: über die Neue Ordnung
der NPD, das ja Gegenstand der Verbotsanträge und von VS-Berichten war
und wohl immer noch ist. Denn die Grundbotschaft vom Profil-Heft Nr. 11 und
von der neuen Ausgabe des Spiegels ist doch die gleiche!
Während die rechte Reaktion in Sachen revolutionärer Argumente von der etablierten Presse und Wissenschaft (Von Arnim, Scheuch etc.) längst abgehängt ist, ist nun auch der eher revolutionäre Flügel der NPD, der als verwässerten Kompromiß das Profil-Heft Nr. 11 auf den Weg gebracht hat, zumindest vom Spiegel abgehängt worden. Denn aus dem Artikel geht hervor, daß das GG schon so oft reformiert und ergänzt wurde, daß in diesem verpfuschten Werk nichts mehr wirklich zu reformieren ist. Es nutzt also nur noch die Abrißbirne (meine Wertung)! Unser Reformkatalog in Profil-Heft Nr. 11 ist überholt! Der Spiegel redet einer neuen Verfassung das Wort. Darauf hätte nun auch die NPD zu reagieren, indem in einem neuen Profil-Heft eine wirklich neue Ordnung zur Diskussion gestellt wird.
Zum Schluß: Per Lennart Aae sollte auch weiterhin in der NPD Vorträge halten dürfen, wir sollten aber den unpolitischen Unfug der Reaktion in der Partei kritisch begleiten.
Mit kameradschaftlichen Grüßen
Jürgen Schwab