Politische Theorie

 

Vorbemerkung: Anbei ein paar Zeilen des Nationalbolschewisten Karl Otto Paetel aus dem Jahr 1930, entnommen der Broschüre "Sozialrevolutionärer Nationalismus" und geringfügig bereinigt. --- Richard Schapke

 

"Standort"

 

Wo wir stehen?

Überall da, wo die roten Fahnen der sozialistischen Revolution und die schwarzen Fahnen der deutschen Befreiung aufgepflanzt werden! Wir sind nicht "rechts" und nicht "links".

Jeder gehört zu uns, von beiden Flügeln her, dem es um Deutschland und den Sozialismus geht. Sein Firmenschild ist uns gleichgültig, die Vielgestaltigkeit der Einzelformulierungen unser Stolz, weil wir im Grundsätzlichen einig sind. (...)

Wir stehen in der neuen deutschen Front, die sich formiert zum Aufstand der verproletarisierten Nation. Von "links" und "rechts" stoßen Kameraden zu uns - eines Tages wird sich das Kader schließen.

Heute gilt noch in mehr als einer Beziehung das Wort Artur Zicklers aus dem Jahre 1924 für uns: "Das Reich, das wir mit unseren inneren Augen sehen, dem unser Herz und unser Gelöbnis gilt, ist nicht von dieser Zeit."

Es sind Leute gekommen, die uns fragten: seid ihr für die Monarchie oder die Republik?  Welche Partei sollen wir wählen? Wollt ihr einen neuen Krieg? Wie steht ihr zum Völkerbund?

Wer so fragen kann, mit dem haben wir nichts zu schaffen. Er ist ein Gefangener des ganzen Vordergrundspuks, mit dem eine verlorene Generation ihren Mangel an Kraft und Ideen verdeckt - bestenfalls sucht er einen neuen Gral, ein neues Weltanschauungskostüm, ein anderes Gesinnungspferdchen, einen neuen Programmball, ein literarisches Vergnügen, nachdem ihm das bisherige Spielzeug der landläufigen Ernsthaftigkeitsmelodie leid und langweilig geworden ist. Es geht uns nichts an? Uns? Wer sind wir?

Wenige. Der "Vorwärts" hat recht, wenn er sagt, wir hätten "niemand" hinter uns, die Masse nicht und auch nicht "die" Jugend.

Was wir wollen? Für heute denen helfen, die "man" noch nicht sieht, die aber einmal, wenn die Eintagsfliegen sterben gegangen sind, verdammt lebendig sein werden.

Wir sprechen für die, die schweigen und warten können, und sprechen nur, damit die, auf welche es ankommen wird, heute schon wissen, daß sie nicht allein sind.

Es geht ja nicht um uns, sondern um das Bild, dem wir dienen...Wir sind überzeugt, ja besessen von der Gewißheit, daß Tage einer Ablösung kommen, die unwiderstehlicher sein wird, als daß sie der Propaganda oder einer Vereinsgründung bedürfte.

Bereit sein ist alles!

Bereit zu werden, unsere Aufgabe."

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