Repression und Überwachung

 

Kemper, Erhard         Münster, den 30. 9. 2000
Ing. agr. (grad.)           

                       

Freier Berichterstatter im Widerstand

 

Sehr geehrte Damen und Herren ! Kampfgefährten !

 

Aus drei Einzelstrafen aus den letzten Jahren wurden durch 'Zusammenzug' 22 Monate.

Davon saß ich erneut 1 Jahr bis zum 28. 4. 2000 im 'Geschlossenen Vollzug' in Bielefeld, Bochum und Münster ab. Seitdem bin ich im sogen. 'Offenen Vollzug' in Westkirchen.

Bekam ich bisher - neben dem Ausgang zum Wochenende - nur 2 Tage Urlaub, sind es seit dem 26. 9. vier Tage im Monat. Ich habe somit die höchste Stufe eines Kriminellen als sogen. 'Freigänger' erreicht. Von 7 Tagen einer Woche bin ich nun 4 Tage daheim.

Des weiteren habe ich - aus gesundheitlichen Gründen - die Möglichkeit, täglich einen einstündigen Ausgang zu machen. Ich laufe in dieser Zeit jeweils eine Strecke von ca. 4 km ab, was meinem - nicht organisch bedingten - Bluthochdruck zugute kommt.

Da eine Halbstrafe - als einschlägig Vorbestrafter - nicht in Betracht kam, stellte ich einen Antrag auf Erlaß der Strafe nach 2/3 der abgelaufenen Strafzeit. Auch hier kam (wie den meisten schon bekannt) eine Ablehnung.

Es bleibt noch eine ausstehende Antwort auf ein laufendes Gnadengesuch, das für mich jedoch kaum in Erwägung zu ziehen ist ! So ist es mir erneut beschieden, " ..Endstrafe" abzusitzen. Die Zeit der Prüfung endet für mich am 26.2.2001.

 Dies als kurze Zwischennachricht mit besonderem Dank an jene Briefschreiber, die mir so fleißig geschrieben haben.

 

Mit kameradschaftlichen Grüßen bin ich

 Ihr

Erhard Kemper

 

 

 

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