Hausmann legt eine Untersuchung eines interessanten Randkapitels der Versuche des „Dritten Reiches“ vor, die Neuordnung Europas auch kulturpolitisch zu flankieren. Gemeint ist die im Oktober 1941 in Weimar gegründete Europäische Schriftsteller-Vereinigung. Den Vorsitz führte Hans Carossa, als weitere Protagonisten auf deutscher Seite begegnen dem Leser u.a. Joseph Goebbels und Hanns Johst. Das infolge seines Materialreichtums schwierig zu lesende Buch stellt die aus insgesamt 14 Ländern (z.B. die Schweiz, Ungarn, Spanien, Finnland, Flandern, Kroatien, Frankreich, Italien) stammenden Mitglieder und deren Ziele vor. Vor allem schwingt Hausmann nicht unentwegt die Moralkeule, sondern attestiert vielen Beteiligten ein auch von humanistischen Aspekten geprägtes ehrliches Wollen. Mitgeliefert wird eine CD-Rom mit Bilddokumenten.

Frankfurt/Main: Klostermann 2004
ISBN 3-465-03295-0