Befreiungsnationalismus und Antiimperialismus

 

Bezugnehmend auf eine zurückliegenden Ausgabe des „Landsers“ (Zeitschrift der Nationalisten Nürnberg) erhielten wir die Kritik eines Fanzines wegen den darin aufgeführten Grüßen an die baskische Befreiungsbewegung der ETA. Wir wollten diese Kritik nicht unbeantwortet lassen, weil sie mehr als symptomatisch für das breite Denken im heutigen nationalen Lager erscheint. Wir haben uns deshalb in der Redaktion Gedanken darüber gemacht, in welcher Form wir die Kritik und die dazugehörige Antwort einem breiteren Publikum öffentlich machen können. Wir bedanken uns bei www.die-kommenden.net, die uns diese Möglichkeit mit diesem Beitrag nun geben.

 

Grüße an die ETA...

- nationales und sozialistisches Selbstverständnis deutscher Revolutionäre -

 

Die vom mitteldeutschen und nationalen Fanzine an uns herangetragene Kritik hatte hauptsächlich einige Aussagen der Blood&Honour (B&H)-Sektion Barcelona zur Grundlage, die man dort als Kronzeuge gegen unsere Grüße an die ETA anführte. Die Kameraden aus Barcelona diskreditieren in diesen Ausführungen die ETA und das befreiungsnationalistische Anliegen der Basken ausnahmslos als kriminell. Genau das ist die Lesart der spanischen Regierung gegen die ETA und auch die gleiche Hetze, wie sie die britische Regierung gegen den legitimen Anspruch der IRA für ein vereintes Irland in Anspruch nimmt. B&H-Barcelona ist der Meinung, daß das Baskenland ein Teil Spaniens ist und obwohl das Baskische eine der ältesten Sprachen Europas ist, die mit dem spanischen so viel zu tun hat, wie deutsch mit chinesisch, scheint dies für sie kein Grund zu sein, den Basken ein Anrecht auf eine eigene Identität zuzugestehen. Die baskische Kultur empfindet B&H-Barcelona als den „Stolz Spaniens“, da das Königreich Spaniens aus mehreren verschiedenen Kulturen und Sprachen besteht. Dies wäre für uns in etwa so, wenn die Polen die deutsche Baukunst Danzigs und Breslaus als Ausdruck der polnischen Kultur zu Markte tragen. Auf die Idee, daß die Basken unter sich sein wollen und autonom ihre Kultur und Sprache pflegen möchten – ohne die Bevormundung Madrids - kommen die ETA-Kritiker nicht. Dafür werden die ETA-Kämpfer als marxistischer Abschaum bezeichnet und die Unabhängigkeit des Baskenlandes wäre nur laut B&H Barcelona eine Verschwörung eines „Marxist master plan“. B&H Barcelona endet mit dem Aufruf: Fuck the ETA, IRA and the ANC!

Nachfolgend als Entgegnung unsere wichtigsten Gründe warum wir uns mit dem Kampf unter anderem der ETA nach wie vor solidarisieren:

Die Menschen um die Landser-Redaktion verstehen sich selbst allgemein als Befreiungsnationalisten. Ein Teil von uns ordnet sich gedanklich den Nationalrevolutionären zu, andere wiederum verstehen sich als Nationalsozialisten. Uns allen gemeinsam ist aber der Gedanke, daß wir grundsätzlich JEDEM Volk, das um seine Freiheit kämpft, das eine eigene Kultur und Sprache besitzt, auch eine eigene autonome Nation zuzugestehen ist. Das gilt daher selbstverständlich auch für die Basken, die Iren und die Kurden, die von kapitalistisch-imperialistischen Kräften in ihrer Heimat massivst unterdrückt, gefoltert, verfolgt und ermordet werden. Alleine daraus resultiert schon die Legitimität ihres Freiheitskampfes, über die dabei angewandten Mittel kann man sicherlich streiten. Gerade in Spanien sind staatlich finanzierte und gedeckte Mordkommandos gegen baskische Freiheitskämpfer unterwegs, die gezielte Liquidationen vornehmen. Auch das zionistische Gebilde (gemeint ist das sogenannte Israel) unter der heutigen Führung des Kriegsverbrechers Ariel Sharons ermordet seit Jahren gezielt und völkerrechtswidrig palästinensische Widerstandskämpfer mittels jüdischem Staatsterrorismus. Da beides Staaten der „Gutmenschen“-Systeme sind, die angeblich „zivilisiert“ seien und der „freien“ westlichen „Wertegemeinschaft“ angehören, wird über deren Mordpläne gegen Andersdenkende weltweit der Mantel des Schweigens ausgebreitet.

Die Kritiker unserer ETA-Solidarität scheinen einem Volk nur dann die Freiheit zuzugestehen, wenn es sich kapitalistisch artikuliert. B&H Barcelona leugnet zwar nicht die eigene Kultur und Sprache der Basken, will aber diese nur als eine angebliche spanische Errungenschaft gelten lassen und spricht die Legitimität eines souveränen Baskenlandes gänzlich ab. Auch wir selbst verstehen uns als Antikapitalisten und als Sozialisten, die für eine nationales Deutschland kämpfen. Nichts anderes tun die Iren, die Basken, die Kurden. Das Volk und die eigenständige Nation versteht sich in ihrem Kampf als Subjekt und nicht als Objekt. Die klassische marxistische Ideologie legitimiert einen nationalen Befreiungskampf jedoch nur, wenn die Begriffe Volk und Nation nur als Objekt behandelt werden, d. h., daß über diesen Kampf dann die internationale Diktatur des Proletariats erreicht wird, die auch die Nation und Volksgrenzen überwindet.

Weil aber die Nation und das Volk im Mittelpunkt des Kampfes der ETA und der PKK stehen, zogen sich in den letzten Jahren die Solidaritäts-Gruppen aus der linksextremistischen autonomen Szene Stück für Stück zurück, nur noch brüchige Reste aus dem antiimperialistischen Spektrum pflegen nach wie vor noch Kontakte zu diesen Bewegungen. Die ETA und die PKK sind eben den meisten internationalistischen Linken nicht mehr international genug. Ein Punkt, den nationale Sozialisten in Deutschland gerne übersehen, oder von dem sie erst gar nichts wissen. Die ETA, die IRA und auch die PKK sind traditionell sozialistische Gruppen, mit sozialistischen Programmen. Sie kämpfen als befreiungsnationalistische Gruppen gegen kapitalistische, imperialistische und neokolonialistische Staaten wie Spanien, England und die Türkei. Ihre Systemkritik versteht sich zwangsläufig daher auch als Antiimperialismus- und Kapitalismuskritik. Man bedient sich dabei auch der marxistischen Kapitalismusanalyse. Auch die nationale Bewegung in Deutschland bedient sich gerade in letzter Zeit auch u.a. Karl Marx, um das verbrecherische Wesen des parlamentarischen, liberalistischen Kapitalismus des hiesigen Systems zu entlarven und alternative wirtschaftliche, wie soziale Möglichkeiten aufzuzeigen, um ein überlebensfähiges „Neues Deutschland“ in Zeiten der Internationalisierung und Globalisierung voraus zu denken. Die Zukunftsvision ist noch nicht detailliert zu Ende gedacht.

Auf jeden Fall werden für den Nationalen Widerstand Denkverbote, die die marxistische Kapitalismuskritik von vornherein ausschließen, wenig hilfreich sein. Sie werden vielmehr eine nationalistische und sozialistische Revolution und die Intellektualisierung der nationalen Bewegung be- und vielleicht sogar verhindern. Geistige Vordenker wie Sander, Oberlercher oder Horst Mahler sind nur drei der führenden Köpfe, deren Ideen, die nicht zuletzt durch die Kenntnis der marxistischen Thesen geprägt wurden, zunehmend im Denken nationalrevolutionärer und nationalsozialistischer Aktivisten/innen Einzug halten und nach Umsetzung suchen. Es geht nicht darum, jenen an den Lippen zu hängen, aber auch nicht die Ohren und die Augen zu verschließen, vor neuen Bemühungen, die die Entwicklung revolutionären nationalistischen und sozialistischen Denkens beschleunigen könnten. Auch nationalsozialistische Revolutionäre bedienten sich in den Kampfjahren der Weimarer Republik marxistischer Kapitalismuskritik wie z.B. Graf von Reventlow. Das nationalsozialistische Deutschland führte im Dritten Reich mehrfach Gespräche mit Gruppen wie zum Beispiel der IRA. Wir haben mit der marxistischen Analyse des Kapitalismus aus nationaler Sicht keinerlei Problem, finden sie punktuell recht interessant und manchmal darüber hinaus auch mehr. Wir verneinen allerdings die viele marxistische Problemlösungen gegenüber dem Kapitalismus, d. h. Klassenkampf, Diktatur des Proletariats und internationalistische Weltrevolution. Wir leugnen auch nicht die Verschiedenheit der Menschen, setzen auf Eliten, nicht auf Massen, wie es der Marxismus tut. Auch andere befreiungsnationalistische Bewegungen wie der PLO, der ETA, der IRA oder der PKK bedienen sich wie gesagt marxistischer Thesen zur Überwindung ihres jeweiligen Besatzungssystems, die in der Regel kapitalistisch-imperialistisch ausgerichtet sind. Die Befreiungsnationalisten genießen unsere Solidarität, weil ihr Kampf ein Teil unseres Kampfes ist. Auch wenn wir heute noch nicht die Qualität des Kampfes in Irland oder im Baskenland erreicht haben, vielleicht auch nie erreichen werden, weil die Vorraussetzungen andere sind, so kämpfen wir doch auch gegen die gleichen Feinde. Es sind die selben verbrecherischen und menschenunwürdigen Zustände, die der Kapitalismus und Imperialismus weltweit installierte und gegen die wie revoltieren.

Auch wir kämpfen als Nationalisten und Sozialisten gegen ein kapitalistisches System, wobei die Okkupation unseres Systems aus der Umerziehung und westlicher Besatzung herrührt und nicht klassisch imperialistische Züge beinhaltet. Im übrigen wäre es uns auch gleich, wenn die ETA, die IRA oder auch die PKK, die sich mittlerweile von einer marxistisch-leninistischen Organisation zu einer nationalistisch-sozialistischen Bewegung entwickelte, ein rein marxistisches System für sich dem Kapitalismus vorziehen würde.

Grundsätzlich soll jedes Volk politisch so leben, wie es selbst glaubt glücklich zu werden. Den Nationalsozialismus empfand das nationalsozialistische Deutschland niemals als Exportartikel.

Solange unsere nationalen Belange durch ein marxistisches Baskenland nicht beeinträchtigt werden, können die Basken in San Sebastian die LPG wieder einführen und die FDJ-Leibchen den baskischen Jugendlichen am Fahnenappell überziehen. Das ist ausschließlich ihr Problem.

Wenn – wie die ETA-Gruß-Kritiker schreiben – die B&H-Jungs von Barcelona ein Problem mit der ETA haben, so ist das ihres und wir versagen ihnen in diesem Punkt unsere Zustimmung und Solidarität, weil unser Herz auf der Seite der Unterdrückten Nationalisten schlägt und nicht im seelenlosen kapitalistischen spanischen Staatsimperialismus.

Nur durch die Unterdrückung des baskischen Volkes ist der Widerstand erwachsen und niemand hat das Recht, freie Völker, mit eigener Sprache und Kulturen in ein unnatürliches Staatsgebilde hineinzudrücken, wenn es das Volk selbst nicht will. Gleiches gilt für die Engländer und ihr imperialistisches Regime in Nordirland.

Im übrigen haben wir selbst gute Kontakte zu spanischen und englischen Kameraden/innen. Wir sind mit unserer Meinung dort nicht immer willkommen, aber insgeheim gesteht man uns ein, daß wenn man selbst Baske oder Ire wäre, der weg in der IRA und ETA vorbestimmt sei. Wir haben daher keine Veranlassung die imperialistischen Interessen unserer englischen und spanischen Kameraden zu teilen. Wir treffen uns mit ihnen auf dem gemeinsamen Feld des Überlebens der weißen Menschheit und suchen beim Zusammentreffen das Gemeinsame, nicht das Trennende. Im übrigen kommt erstaunlicherweise niemals Kritik an den Grüßen der Landser-Redaktion für die Menschen in Palästina, deren Befreiungskampf gegen das imperialistische und zionistische Gebilde für uns selbstverständlich auch gerechtfertigt ist. Obwohl die meisten arabischen Befreiungsbewegungen – wenn sie nicht rein religiös ausgerichtet sind – selbst marxistische und sozialistische Ansprüche in ihren Programmen vertreten, werden sie komischerweise aus der Solidarität unserer ETA-Gruß-Kritiker nicht ausgeklammert. Auch gehören sie rassisch nicht zu uns, wie z.B. die Nordiren. Alleine darin entlarvt sich, daß sich für unsere Kritiker die Solidarität nicht an den Inhalten von Befreiungsbewegungen fest macht, sondern vielmehr an gemeinsamen Feindbildern. B&H-Barcelona und B&H-England haben nichts für Basken und Iren übrig, da schluckt man schon mal die imperialistische Kröte um der subkulturellen Lebenslüge „Skinhead-Nation“ entgegenzukommen. Für uns ist das eine verlogene Kritik und wenig durchdacht, denn die von unseren ETA-Gruß-Kritikern gewährleistete Solidarität macht sich nicht an Völkern und Kulturen fest, sondern offensichtlich am Interesse der Skinhead-Szene im jeweiligen Land vor Ort und wie die Subkultur dazu steht.

Ob sich die ETA-Gruß-Kritiker auch den imperialistischen Interessen von B&H-Tel Aviv beugen würden, wenn es die dort gäbe, kann man nur böswillig vermuten. Es wäre aber logisch, wenn wir deren Argumentationskette gedanklich weiterknüpfen würden.

Zusammenfassend wollen wir unsere Thesen noch mal plakativ festhalten:

 

 

Der Kapitalismus hat nicht gesiegt, er ist nur übrig geblieben !

Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker !

(Che Guevara)

 

Landser-Redax, c/o Postfach 40 16, D-90020 Nürnberg

 

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